Blasmusik “erdet” und macht “Spaß”…

Anderen eine Freude mit der Musik zu machen, steht für viele Blasmusikerinnen und Blasmusiker im Vordergrund. Ebenso der Spaß und die Freude an der Blasmusik bzw. am Musizieren. Auch Freundeskreis und Familienbande innerhalb des Musikvereins zählen mehr, als die persönliche Anerkennung der individuellen persönlichen Leistungen.

„Wir bestreiten unseren Lebensunterhalt mit dem, was wir bekommen, aber wir leben von dem, was wir geben.“ (Winston Churchill. Kein Umfrage-Teilnehmer.)

Die Umfrage zeigt: Anerkennung für das eigene Tun zu bekommen, ist 63% der Musikerinnen und Musikern nicht so wichtig oder überhaupt nicht wichtig. Dennoch denke ich, dass der gemeinsame Erfolg bei Konzerten essentiell für die Gemeinschaft ist. Gibt es etwas Schöneres, als nach einem Konzert heftigen Applaus, Standing Ovations, „Bravo“- und „Zugabe“-Rufe zu erhalten? Nach vielen anstrengenden Proben ist das doch Balsam für die Seele. Auch das „Fachsimpeln“ mit Musikkollegen nach den Konzerten, bei dem es nicht nur Lob und Anerkennung gibt, finde ich sehr wichtig.

„Ich mag es, dass alle Altersgruppen zusammen einem Hobby nachgehen“ (Teilnehmerstimme)

Mehr als 20 Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer haben im freien Feld erwähnt, dass das Musizieren für sie ein „Familienhobby“ ist. Viele sprechen davon, „hineingeboren“ oder „hineingewachsen“ zu sein. Die ganze Familie musiziert im Verein. Oft in drei Generationen. Jung und Alt zusammen. Generationenkonflikt? Selten! Meiner Meinung nach gehört die Auffassung, die „Alten“ wollen nur Polka spielen und die „Jungen“ wollen nur Rock-Pop spielen in den Bereich der Blasmusikmärchen. Mittlerweile gehört ja die Generation „Beatles“ schon zu den Senioren in den Musikvereinen. Andererseits ist in manchen Vereinen bei den jüngeren Semestern das „Polka“ (richtig) spielen en vogue. Man denke nur mal an den Erfolg vom „Böhmischen Traum“….

„Es erdet. Vom Handwerker bis zum Professor ist alles dabei.“ (Teilnehmerstimme)

Wichtig ist im Musikverein nur, was jeder zum musikalischen und organisatorischen Gelingen des Blasorchesters beitragen kann. Schade finde ich, dass die Musikvereine noch nicht die Orte der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sind. Sehr selten sehe ich Musiker mit italienischen, türkischen oder anderen südlichen und südöstlichen Wurzeln in den Musikvereinen. Wir haben es noch nicht geschafft, unsere blasmusikalische Kultur in unserer multikulturellen Gesellschaft zu etablieren.

Bildschirmfoto 2015-04-02 um 13.15.08Freundschaftliche Bande entstehen unter Musikern ganz automatisch. 83% der Antwortenden geben an, dass ihre Freunde im Musikverein spielen.

Einige Umfrageteilnehmer haben im freien Feld angegeben, dass das Musizieren ein „Ausgleich zur Arbeit“ ist, und sie damit „Stress abbauen“ können. Das unterstreiche ich selbst voll und ganz. In der Probe oder im Konzert zählt nur eins: Blick in die Noten und auf den Dirigenten, Gehör auf die Mitmusiker, Mund und Finger am Instrument. Da ist kein Raum mehr im Gehirn, um über Probleme nachzudenken oder an die vielen Dinge zu denken, die im Büro oder im Haushalt noch getan werden müssen. Ein völliges Abschalten und Aufgehen in der Musik ist möglich. Wie schade, dass das so viele Menschen – die Nicht-Musiker – nicht kennen…..

„Musizieren macht den Kopf frei“ (Teilnehmerstimme)

Ein sehr wichtiger Aspekt für viele Blasmusikerinnen und Blasmusiker ist, dass sie etwas für die Kultur und Geselligkeit in den Gemeinden und zur Bewahrung der Traditionen tun möchten. Ebenso haben mehrere Teilnehmer in dem zur Verfügung gestellten Feld eingetragen: „Ich möchte anderen eine Freude machen“ oder „Wir möchten Andere mit unserer Musik begeistern und erfreuen“.

Zum Schluß dieses Beitrags möchte ich doch gerne auch noch dem Musiker Platz einräumen, der für sich selbst noch nicht das einzig wahre Hobby in der Blasmusik gefunden hat:

„Mein Vater wäre sonst enttäuscht.“ (Teilnehmerstimme)

Hoffentlich entdeckt er bald die schöne Blasmusikwelt für sich….

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