Sind Musikvereine noch up to date?

Ein Gastbeitrag von Mona Köppen, die sich auf mentales Personaltraining für Musiker spezialisiert hat.

Mona Köppen
Mona Köppen

Sind Musikvereine noch up to date?
Diese Frage stelle ich mir seit gestern Nachmittag nach unserem Auftritt mit unserem Verein.

Wir, immerhin ein 40 Mann/Frau starkes Mittelstufenorchester, hatten letzen Sonntag einen Auftritt auf einem regionalen Herbstmarkt.
Ich selbst verbringe in der Tat sehr gerne meine Freizeit damit Musik zu machen und da stört es mich auch nicht, an einem Sonntagnachmittag für zwei Stunden im Zelt auf einer Bühne zu sitzen und zu spielen. NORMALERWEISE….
 
Denn normalerweise spielt man und anschließend applaudiert auch jemand.
Das wiederum freut einen Musiker, und ich sag mal so …..bestätigt einen ja auch darin, jede Woche zur Probe zu gehen – und so einige Wochenenden statt mit der Familie mit seinen Musikerkollegen auf der Bühne zu verbringen.
 
Doch gestern und auch schon die letzten Male konnte ich vermehrt feststellen, dass zwar viele Menschen, so einen Markt besuchen und auch im Zelt sitzen, …aber dass diese Leute sich nicht mehr wirklich dafür interessieren, ob wir nun da sitzen und Musik machen oder auch nicht.
Wenig bis quasi keinen Applaus lassen so einen Auftritt fast unerträglich werden.
Jetzt könnten einige Stimmen laut werden, die sagen …naja, vielleicht habt ihr ja schlecht gespielt?
Sicher, das ist ein Argument und es gibt sicherlich Vereine die besser sind als wir, ….aber ich gehe jetzt mal von meinem musikalischen Gehör aus und behaupte …das ist schon ganz passabel.
 
Nein, ich denke es liegt an etwas Anderem….
 
Sind die Leute heutzutage einfach nur satt durch ein Überangebot der Freizeitgestaltung?
Oder ist den Menschen einfach alles zu viel und selbst für einen Applaus bleibt keine Zeit?
Möglicherweise sind sie auch so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie Andere nicht mehr wahrnehmen?
Oder ist es zu selbstverständlich, dass eine Kapelle zwei Stunden auf der Bühne sitzt und spielt?
 
Ich weiß es nicht!  Aber das frustriert mich – als Mensch und als Musikerin.
 
Wo soll das Ganze denn hinführen?
Unsere Vereine sterben langsam aber sicher aus, Nachwuchs ist Mangelware.
Durch solche Aktionen, so kann ich mir vorstellen, haben auch die aktiven Musiker immer weniger Lust zu spielen. Ich kann es ihnen noch nicht mal verdenken.
So macht es nämlich keinen Spaß!
 
Ihr lieben Menschen da draußen, stellt euch doch mal die Frage.
Was wäre euer Alltag oder Leben ohne Musik?
 
Ich wünsche mir, dass wir achtsamer durch unser Leben gehen und vielleicht können wir dann auch mal wahrnehmen was so um uns herum passiert.
Und vielleicht applaudieren wir dann auch mal einem Musikverein, der im Zelt auf einer Bühne spielt.

Musikalische Grüße
Mona Köppen
Mentales Personaltraining für Musiker

Ich mache Musiker glücklich

 

Herzlichen Dank liebe Mona für diesen Gastbeitrag!

Habt Ihr auch schon ähnliche Erfahrungen bei Unterhaltungs-Auftritten in Festzelten und auf Hocks gemacht? Wird die Musik hier nur noch als Berieselung wie im Kaufhaus von den Besuchern empfunden? Schreibt gerne Eure Erfahrungen weiter unten auf dieser Seite ins Kommentarfeld. Danke!

 

[the_ad id=”3333″]
[the_ad id=”3326″]
[the_ad id=”3327″]
[the_ad id=”3324″]

Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

    11 thoughts on “Sind Musikvereine noch up to date?

    • 22. November 2016 at 18:02
      Permalink

      Hallo Mona,
      Die Problematik ist sicher sehr vielfältig und würde Bücher füllen .
      Jedoch denke ich gibt es ein paar kleine wichtige und interessante Dinge die man zu wahrnimmt auch ich als selbst jemand der Musik macht und auch davon lebt .
      Eins vorweg ich würde mir weniger Musik in meinem Umfeld wünschen
      Da bleibt noch offen zu Kilian was ist für jeden einzelnen Musik .
      Das ist bei manchen oder meiner Meinung nach vergleichbar mit was ist ein Lebensmittel . Essen kann man Taschentücher auch das tun auch viele
      Nährwert Technisch..
      Ich für meinen Teil bezeichne auch das was mich täglich so umschwärmt nicht immer alles Music .
      Sie ist leider zum Mieterin Konsumgut verkommen . Über all und zu jeder Zeit präsent und greifbar und natürlich auch kostenlos (zum Teil )
      Der normale Konsument denke ich unterscheidet auch nicht mehr zwischen Konserve und live …
      Was nicht bedeutet weil es live ist das ist einfach nur scheiße klingen darf ..
      Passiert leider viel zu oft .
      Die meisten glauben ja schon wenn sie sich einen Radio kaufen sind sie Musiker .
      Wie gesagt das spielen sehr viele Komponenten mit hinein
      Auf der anderen Seite möchte ich auch nicht wie gesagt immer und über all Scheiß live oder aus der Konserve zugemüllt werden . Beispiel U-Bahn oder so.. Der Mensch hat auch ein Recht auf Stille .
      Aber wie gesagt die Medaille hat immer zwei Seiten .
      Mein Kommentar hier nur am Rande .
      Jedoch plädiere ich ausgesprochen dafür ” Das Leben ist zu kurz um schlechte Musik zu hören schlechten Wein zu trinken und Dreck zu futtern …
      Nicht mehr und nicht weniger
      Danke für Euere Aufmerksamkeit .

      Reply
    • 22. November 2016 at 18:49
      Permalink

      Liebe Mona,
      es tut mir sehr leid, dass euer Auftritt offensichtlich nicht wert geschätzt wurde. Deine Frage “Wie wäre euer Alltag oder Leben ohne Musik?” passt aber meiner Meinung nach nicht ganz. Zweifellos wäre unser aller Leben ohne Musik fad und öde. Andererseits können wir der Musik heutzutage aber gar nicht mehr entgehen.
      Sie schallt uns im Supermarkt entgegen, dödelt in jedem Fahrstuhl, ist Hintergrund in fast jedem Film den wir sehen. Dabei ist selbst die einfachste Fahrstuhlmusik leider immer noch perfekter als wir Laien sie je auf einer Bühne spielen könnten.
      Die Frage ist also eher: “Wie würde euer Alltag ohne Live-Musik aussehen?”. Ich stelle die Behauptung in den Raum, dass niemand der nicht selbst musiziert, einen Unterschied merken würde.
      So lange irgendwas im Hintergrund herumdudelt ist das Publikum zufrieden. Konservenmusik hat außerdem den Vorteil, dass man sie leiser stellen kann, wenn sie bei einer Unterhaltung stört.
      Auf Dauer werden unsere Musikvereine aus dem (Fest-)leben verschwinden. Das ist traurig und ich persönlich werde es vermissen.
      Vielleicht haben wir dadurch dann aber mehr Zeit für höherwertige Konzerte, wer weiß.
      Liebe Grüße und trotzdem noch viel Freude am Musizieren,
      Kirsten

      Reply
      • 23. November 2016 at 11:20
        Permalink

        Hallo Kirsten,

        in der Tat ein noch tieferer Gedanke….was wäre die Welt ohne Live-Musik?
        Geh doch mal auf eine Hochzeit oder ein Weinfest mit Live Musik ( und ja, über Qualität kann man immer streiten ) oder eine mit DJ…..das ist schon ein Mega-Unterschied.
        Aber in der Tat…merkt es jemand, der keine Musik macht?
        Wahrscheinlich nicht und das ist ja auch das Erschreckende daran….wir stumpfen immer mehr ab… und da gebe ich Siegrfried und Bernd recht…..vielleicht weil es alles zuviel ist, weil wir den ganzen Tag uns nur bedudeln lassen…von Radio, Handy, TV usw.
        Immer weniger zeit, immer mehr Stress….
        Dann wird es natürlich schwerer das Publikum zu begeistern und zu motivieren. Wir moderieren auch schon lange unsere Stücke an, hilft irgendwie nicht immer *lach*
        Neulich sagte ein Bekannter zu mir…mich kann eigentlich nichts mehr begeistern. Geh ich ins Theater, geh ich auf ein Fest mit Live Musik. Alles ist nur noch ein schlechtes Niveau. Tja, ist es wirklich so? Oder sollte man seine Gedanken auch mal auf Positives wenden? Dann ist man auch vielleicht auch wieder offener für eine gewisse Wertschätzung…

        Danke für eure Gedanken und Kommentare zu diesem Thema
        Liebe Grüße
        Mona

        Reply
    • 22. November 2016 at 21:19
      Permalink

      Liebe Mona,
      Danke für Deine Gedanken, das habe ich natürlich auch schon erlebt. Ich denke, es ist auch sehr wichtig, wie man das Programm präsentiert, einfach nur runterspielen reicht da nicht. Ich habe es mir in der Vergangenheit angewöhnt, auch die Titel in der Unterhaltungsmusik anzumoderieren, unterlegt mit ein wenig Hintergrundinformationen zu den Stücken, gerne auch ein wenig mit der ein oder anderen Anekdote. Seit wir das wieder so machen, herrscht deutlich mehr Aufmerksamkeit und auch Applaus, natürlich muss auch der musikalische Beitrag passen, ich kann nur positives berichten, dann haben Dirigent, Musiker und auch Publikum deutlich mehr davon.
      Ich habe im Vorfeld unserer Auftritte zu jedem Titel Hintergrundinfos zusammengestellt, die dann immer in leicht variierender Form in die Moderation einfließen.
      Liebe Grüße
      Markus

      Reply
    • 23. November 2016 at 1:24
      Permalink

      Als Musiklehrer und Dirigent habe ich in den doch inzwischen vielen Jahren meiner beruflichen Tätigkeit festgestellt, dass das die Ohren der meisten viel mehr damit beschäftigt sind, wegzuhören, als zuzuhören. Überall dudelt der Radio, zum Aufstehen, beim Zähneputzen, zum Frühstück, beim Mittagessen. Aber nicht, um einen Beitrag aufmerksam zu verfolgen, sondern als Hintergrundbeschallung, während man sich auf anderes konzentriert. Versuche mal in deiner Blasmusik, die Aufnahme eines neuen Stückes vorzuspuelen und bitte deine KollegInnen, anhand ihrer Noten das Stück zu verfolgen. Nach spätestens 2 Minuten wird sich mindestens die Hälfte der MusikerInnen mit etwas vollkommen anderem beschäftigen. Du siehst also, diese Gleichgültigkeit ist nicht bös gemeint, sondern ein über Jahre antrainiertes Konsumverhalten, das natürlich noch durch die neuen medialen Möglichkeiten verstärkt wird. Fast noch schlimmer, aber auch ein Ergebnis dieser Entwicklung, stelle ich fest, dass die kindliche Fähigkeit, etwas zu hören und nachsingen, oder auf dem Instrument nachspielen zu können, drastisch abnimmt. Einen bestimmten Klang über die Ohren aufzunehmen und intuitiv wiedergeben zu können ist ein wichtiger Lernaspekt des Unterrichts, auch wenn damit erst mal nur der Lehrer parodiert wird. Leider weiß ich auch kein Patentrezept dagegen, ich kann nur versuchen, meine Schüler und mein Umfeld zum aktiven Zuhören zu animieren, denn immerhin sind die Ohren das Tor zur Seele, die Augen nur der Spiegel.

      Reply
    • 23. November 2016 at 13:47
      Permalink

      Liebe Mit-Leidende,

      solche Auftritte hat wohl schon jeder Dirigent und jede(r) Musiker(in) erlebt und es es ist gewiss nicht schön, wenn aus dem Publikum wenig bis gar keine Reaktion kommt. Vielfach ist auch einfach zu erklären: z.B. Sonntag Nachmittag bei irgendeinem Markt da treffen sich Leute die sich sonst nicht jeden Tag sehen und sich was zu erzählen haben. Und schon geht es los. Bei Kaffee und Kuchen wird die ganze Gemeinde durch den Kakao gezogen uns sich gegenseitig die eigenen Wehwechen haarklein erklärt. Dabei dienen die Darbietungen vom Musikverein auf der Bühne nur zum Zweck der Hintergrundmusik. Sie ist da und schirmt damit auch die etwaigen Lauschangriffe von der Nachbarbank ab.
      Was soll man als Musikverein da tun. Hier kann man mit der Ansage der Stücke immer wieder kurzfristig die Aufmerksamkeit des Publikum auf sich ziehen, welches dann aber wieder nach einer kurzen Zeit der Aufmerksamkeit den Gesprächsfaden mit dem Nebensitzer aufnimmt.
      Was tun ? Ich sage immer meine Musikerinnen und Musikern: dann spielen wir eben für uns und versuchen uns gegenseitig zu motivieren. Man kann sich auch selber an der eigenen Musik erfreuen und Spaß dabei haben. Und wenn der Spaß und die gute Laune ins Zelt überspringen sollte – umso besser.
      Man muss sich aber auch fragen: wie verhalte ich mich selber wenn ich am Sonntag Nachmittag mit Frau, Kind und sonstiger Verwandschaft zu einer solchen Veranstaltung gehe. Applaudiere ich dem Verein auf der Bühne nach dem Stück weil ich zugehört haben und es mir gefallen hat, oder klatsche ich weil das Dargebotene eben gerade zu Ende ist, oder bekomme ich das gar nicht mit weil mein Filius grade eine Fritte auf dem Boden gefunden hat ? Man muss nur sein eigenes Verhalten und auch das seiner Vereinskollegen als Besucher einer Zeltveranstaltung beobachten. Daraus kann man einiges ableiten und die Reaktionen des Publikums besser einordnen.
      Wer erwartet, dass die Leute am Sonntag nach dem Mittagessen im Zelt auf den Tischen tanzen, der darf ruhig weiter träumen. Ich persönlich z.B. freue mich über das kleine Mädchen oder den Hosenmatz der mit staunenden Augen vor der Bühne steht und sich wundert was die Flötistin mit ihren Fingern und mit diesem glänzenden Ding alles anstellen kann.
      Mit allen Versuchen den Dingen auf den Grund zu gehen und dann das Verhalten der Leute zu ändern, machen wir es uns nur schwerer. Man kann auch mal für sich selber spielen, sich und sein Hobby feiern und fröhlich sein. Pessimismus bringt uns nicht weiter.

      Liebe Grüße an alle
      Franz

      Reply
    • 24. November 2016 at 15:29
      Permalink

      Hallo Mona,

      Vielleicht sollte man mal Nachdenken, warum das Interesse bei solchen Veranstaltung recht gering ist.
      Ich spreche da aus langjähriger Erfahrung, denn nach 30, 40 Jahren ist man darauf abgestumpft!
      Die Musik in einem Festzelt dient ausschließlich einer Untermalung der Besucher, die 1. “lecker Bierchen” trinken, 2. sich dabei gerne -auch lautstark- Unterhalten und 3. die vertraute Musik hören ohne sich darüber Gedanken zu machen, also im Hintergrund.
      Nur wenn die Kapelle erst einmal Pause macht, fällt vielen dieser Besucher auf, dass da etwas fehlt.
      Also, ich persönlich würde es nicht so Ernst nehmen, vor allem in Schützenzelten, sondern versuchen, diese Zeit mit seinen Freunden zu nutzen, nicht nur zum musizieren.
      Den nötigen und auch verdienten Applaus, bekommt man bei Konzerten oder “ruhigeren” Veranstaltungen.
      Lb. Grüße

      Reply
    • 24. November 2016 at 15:40
      Permalink

      Es ist fast schon die Frage, stirbt unsere (Musik-)Kultur aus.

      Selbst bei Musikcals kommen oft drei Tromptenstimmen von Band und eine Live. Das Publikum merkt es nicht uns ist wegen der Show beeindruckt. Die Kosten des Veranstalter sinken.

      Nachwuchs geht uns aus. Der wenige Nachwuchs der bleibt, wird von zig Vereinen beworben, die änhnliche Probleme haben.

      Ich bin Bigband-Musiker.
      Wo sind die Bigbands geblieben. Ja, es gibt sie und sie pflegen die Musik. Aber die Auftritte werden immer seltener. Gemessen an Kosten, gemessen an Platzbedarf und machmal gar gemessen an vermutlicher Lautstärke. (20 Musiker müssen ja lauter sein als 5!)

      Wo sind die Bigbands geblieben, die überall präsent waren, Aktuelle Sportstudio, Musik ist Trumpf… Jede große Fernsehshow hatte Bigbands oder Orchsester.

      Wo sind die Tanzveranstaltungen mit Orchester wie Hugo Strasser, Max Greger, Ambros Seelos und wie sie alle heißen…

      War es früher nicht üblich, den Polterabend mit einer Live-Band zu bestreiten.

      Der Stellenwert von Musik sinkt. Und wieseo für Musik bezahlen?

      Wir bewegen uns in einem verheerende Strudel, denn dass, was für die Musik gilt, gilt -glaube ich- auch für andere unser kulurellen Werte.

      Reply
    • 26. November 2016 at 10:41
      Permalink

      Stell dir die Frage wer zu eurem Konzert eigentlich kommt?
      Es sind die engsten Freunde, Leute aus befreundeten Vereinen aus Loyalität und Familie. Darüber hinaus kommen fremde fast nicht zum Konzert.
      Ich spiele selbst im MV, und mir machen unsere Auftritte selbst keinen Spaß mehr, weil ich dort seit Jahren immer das gleiche spiele.
      Zwar nicht immer dieselben Stücke, aber irgendwie ist die Pampe am Ende sehr ähnlich.
      Märsche, unzeitgemäße Polken, Standardlieder zum Anstoßen, Happy Birthday etc. , sog. Konzertstücke.
      Aber die Stücke sind so geschrieben, dass jeder immer spielen kann.
      Bei einer Polka darf ich von A bis Z nur Nachschlag spielen – errate mein Instrument! Spielen wir 5 Stück davon hab ich keinen Bock mehr.
      Würde es auf einem Markt nicht auch ein Trio oder Quartett tun, das vielleicht nicht nur Start auf ihren Stühlen sitzt und Stimmung möglicherweise nicht nur über Ohren verbreitet?
      Häufig beobachte ich auch, dass in verwoben gilt, dass die Kette gemeinschaftlich so stark wie das schwächste Glied ist, das nicht übt.
      Andere werden dadurch gehemmt und können sich nicht persönlich entfalten. So bleibt auch der Anspruch stets wenig unverändert.

      Meiner Meinung nach treten Musikvereine immer gleich auf, sowohl nach innen als auch nach außen und werden damit nicht den Vorstellungen sämtlicher Akteure gerecht.
      Die Leute auf dem Markt wünschen sich vielleicht gar keine 40-Mann Beschallung, sondern lieber den atmosphärischen Strassenmusiker, der im Hintergrund spielt.
      Schlagermedleys wurden noch nie nerviger gespielt als von Musikvereinen: laut, gesanglos, ohne Möglichkeit zur Improvisation – welche jungen Leute wollen von sowas beschallt werden?

      So wünsche ich mir als Musiker mehr Zeit im Leben, um im Verein der Gemeinschaft halber bleiben zu können und noch weitere 50 Jahre das gleiche zu spielen, mich darüber hinaus aber in einer eigenen Band persönlich weiterentwickeln zu können – etwas was mir Spaß macht und wo Leute zu einem Konzert aus Freude kommen, weil sie Bock auf die Musik und diese Konstellation von Musikern haben.

      LG Terzio, 23 Jahre, Rheinländer

      Reply
    • 30. November 2016 at 14:57
      Permalink

      Hallo Mona,
      mein Mann und ich besuchen pro Jahr mindestens 40 Live-Konzerte mit Böhmische- und Mährische Blasmusik in den Niederlanden, Deutschland und Össterreich. Bei jedem Konzert ist die Reaktion vom Publikum auf die Musik anders. Musikveranstaltungen auf Märkte, im Festzellten wo nebenbei auch andere dingen geboten werden, oder z.b. der Traktorverein mit seinem aljahrigen Treffen, bekommen fast nie die Aufmerksammkeit vom Publikum, leider ist dass nun mal so.
      Neulich waren wir beim Konzert von Ernst Hutter, und haben uns dort, trotz sehr gut
      gespielter Musik nicht wohl gefüllt, anderen daentgegen waren sehr Begeistert von dem Konzert, Dass alles liegt daran wass wir persönlich von den Auftritt erwarten, wir wollen gerne am Tisch mit Bier und Wein ein Par Stunden mit Freunden Musik hören, (die Volksmusik is dabei sehr wichtig), anderen wollen im Konzertsaal konzentriert zuhören. Ihr solltet euch die Frage stellen was -Ihr euch – erwartet von einem Konzert und dann entscheiden welche Sorten Anfragen ihr einwilligen wollt. Auftritten im Festzelten, Märkte u.s.w. sind meistens nur gut für die Vereinskasse. Aber eins haben Sie recht, wer zuhört könnte auch mal zum Lob euer Einsatz applaudieren.
      Viel Erfolg und Freude bei der Musik.
      Grüßen aus den Niederlanden.

      Reply
    • 21. Dezember 2016 at 1:29
      Permalink

      Hallo Frau Köppen,

      der Musikverein war und ist eine wichtige Institution einer Gemeinde. Es hat sich leider im Laufe der Jahrhunderte eine Art “Ermüdung” bzw. Desinteresse, bei manchen Zeitgenossen gezeigt. Dies gilt es durch Förderung schon im Kindesalter wieder interessant zu machen. D.h. an den Schulen sollte auch wieder das Liedgut und die musikalische Kultur dieses Landes in den Mittelpunkt gerückt werden. Ich spreche da aus eigener Erfahrung, da man mir ab der 5. Klasse hauptsächlich engl. und amerikanische Kultur “vorgesetzt” hat.
      Einer, der Blasmusik hörte und gern hatte, war damals schon ein Außenseiter.
      Und ich meine hier die 70er Jahre!
      Heute ist es nochmal ganz anders geworden.

      Ja….wir werden heutzutage durch soviel Musik aus aller Welt berieselt, dass der eine oder andere auch auf “Abwegen” ist.

      Dennoch : Musik im Verein ist eine der wundervollsten Dinge, die ein Mensch überhaupt erleben kann. Wer das nicht kennt, hat viel verpasst.

      Musikalische Grüße

      Günter Hermann

      Reply

    Schreibe einen Kommentar zu Günter Hermann Antworten abbrechen

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert