Donnerstag, Mai 29, 2025
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10 Blasorchesterwerke von Marc Jeanbourquin

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Marc Jeanbourquin
Marc Jeanbourquin

Blasmusik fasziniert ihn schon immer. Er ist in und mit einer Dorfkapelle in der Französischen Schweiz, aufgewachsen und hat schon mit etwa 6 Jahren zu musizieren begonnen, mit 10 Jahren angefangen, mehrere Blasinstrumente zu spielen und später, nach der Teilnahme an verschiedenen Dirigierkursen hat er seinen Heimatverein als Dirigent übernommen. Mit ungefähr 20 Jahren schon hat Marc Jeanbourquin (*1977) damit begonnen erste Kompositionen zu schreiben.

Wer ist Marc Jeanbourquin und was komponiert er? Diesen Fragen möchte ich in diesem Beitrag nachgehen.

Marc ist ein Komponist, der immer viele musikalische Ideen in seinem Kopf hat. Er stellt sich gerne ein Thema, eine Melodie, eine Begleitung, eine Reihe von Akkorden vor und hört, wie sie sich in seinem Kopf entfalten. Es macht ihm großen Spaß, alles zu Papier zu bringen oder in ein Notensatzprogramm einzugeben und zu beobachten, wie es sich entwickelt, die verschiedenen Teile zu orchestrieren, die Stimmen zu verteilen, mit den Farben der Instrumente zu spielen, Schlagzeug hinzuzufügen, ähnlich wie bei einem Rezept. Außerdem fasziniert es ihn, eine Struktur, eine Einheit zu finden, eine Auswahl aus all den Ideen, die reinkommen, zu treffen, alles zu kanalisieren, um schließlich zu hören, was in seinem Kopf wirklich los war.

Dublin Pictures

Grad 3 | 7:45

Dublin Pictures, entstanden im Jahr 2011, ist sein bisher erfolgreichstes Werk. Es sollte eigentlich mal „Irish Coffee“ heißen… Aber nach einem Austausch mit seinem Verleger, überzeugte ihn dieser, dass es ebenso eine bildhafte Beschreibung von Dublin sein könnte… Angelegt ist das Werk in drei ineinander übergehenden Sätzen. Es beginnt mit einem lebhaften, typischen 6/8-Tanz und geht über in einen lyrischen Satz mit Flöten- und Trompeten-Soli – wunderschön dabei auch die Gesangsstimme mit Lauten. Die kleine Trommel leitet dann den furiosen Schluss-Satz ein: Wenn wir ihn hören, sehen wir irische Tänzerinnen in schwarz-grünen Tanzkleidern vor unserem inneren Auge, die im Einklang hüpfen und tanzen.

Bestellmöglichkeit: Dublin Pictures

The Forges of St. Eligius

Grad 3,5 – 4 | 6:00

Oft findet Marc Jeanbourquin seine Inspiration in einem Märchen, einer Legende, einer Person, einer Landschaft oder einem Land – wie wir eben bei Dublin Pictures schon gesehen haben. Im Falle von The Forges of St. Eligius, zu deutsch: Die Schmieden des Heiligen Eligius, wurde er vom Wappen der Gemeinde Schmitten (Kanton Fribourg, Schweiz) inspiriert. Es zeigt die typischen Werkzeuge eines Schmieds. Der Heilige Eligius ist der Schutzheilige der Schmiede. Anlass für das Werk war das 100-jährige Bestehen der Gemeinde und der Auftraggeber war die Musikgesellschaft Schmitten. Nach einer majestätischen Ouvertüre basiert der Rest des Stücks auf einem Choral, der von energischen Rhythmen begleitet wird. Logisch, dass sich bei diesem Hintergrund des Werks der Amboss als weiteres Schlaginstrument anbietet!

Bestellmöglichkeit: The Forges of St. Eligius

The Glenmasan Manuscript

Grad 4 | 7:00

Mittlerweile komponiert Marc Jeanbourquin fast ausschließlich Auftragswerke. Auftragskompositionen bringen oft Einschränkungen im Schwierigkeitsgrad, in der Besetzung und in der Länge mit sich. Für ihn sind diese Einschränkungen Teil des Spiels: „Das tut der Qualität des Werks und der Persönlichkeit keinen Abbruch. Im Gegenteil: Ich finde das sehr interessant. Man muss diese Regeln nur zu Beginn festlegen.“

Ein Beispiel eines recht freien Auftrags war The Glenmasan Manuscript. The Glenmasan Manuscript ist ein schottisches Manuskript aus dem 15. Jahrhundert mit keltischen Sagen. Eines Tages kontaktierte der schottische Besitzer des Landes, auf dem das Manuskript gefunden worden war, Marc Jeanbourquin über die Schweizer Botschaft im Vereinigten Königreich. Er wollte am Ort der Legende eine Gedenkstätte errichten und wünschte sich passende Musik zum Festakt der Einweihung. Zur Einweihung dieses Denkmals wurde Marc eingeladen und dirigierte sein Werk mit der Glasgow Wind Band.

Bestellmöglichkeit: The Glanmasan Manuscript

The Shieling

Grad 3 | 3:30

In direktem Zusammenhang mit The Glenmasan Manuscript steht das neue Werk The Shieling. Der Besuch von Marc bei der Denkmalseinweihung beeindruckte ihn so, dass er versuchte mit The Shieling die magische Atmosphäre, die von dem Ort ausging, in eine langsame, emotionale Ballade in Töne zu gießen.

Bestellmöglichkeit: The Shieling

Mãngõroa

Grad 4 | 9:00

Am Komponieren für Blasorchester gefallen ihm am besten die verschiedenen Farben des Orchesters und die möglichen Mischungen. Es sind die technischen Möglichkeiten und der Tonumfang einiger Instrumente, die eine große Bandbreite an Kompositionen ermöglichen. Und manchmal kombiniert Marc diese Tatsache mit der menschlichen Stimme. Mãngõroa ist ein gutes Beispiel dafür!

Mãngõroa ist eine neuseeländische Geschichte. Die Legende erzählt, dass der weiße Hai Mãngõroa vom Halbgott Maui in den Himmel geschickt wurde, um die Maori-Stämme auf der Erde zu schützen. Manchmal wird dieser weiße Hai auch als Ungeheuer bezeichnet, gegen den Maui kämpfte und ihn dann in den Himmel verbannte. Der Name Mãngõroa kann als „langer Hai“ übersetzt werden (Mango = Hai, roa = lang). Mãngõroa ist übersetzt gleichzeitig der Name der Milchstraße. Eine andere Geschichte über Mãngõroa wird wie folgt erzählt: „Das zahlreichste Volk am Himmel sind die Mãngõroa. Ihre Aufgabe ist es, sich gemeinsam zu bewegen – Ältere und Jüngere, Vater und Mutter, Enkelkinder, Ehemann, Ehefrau, Kind, alter Mann, Cousin, alle bewegen sich gemeinsam. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Ankunft des Tages vorherzusagen. Dieses Himmelsvolk ist unser wichtigstes Zeichen für das Tageslicht. Wenn sich das eine Ende des Mãngõroa nach Osten und das andere nach Westen bewegt, ist der Tag angebrochen.” Hier werden die Sterne als Menschen des Himmels personifiziert, te Whanau Marama – die Familie des Lichts. In einigen Stämmen sind sie als Kinder des Himmelsvaters Ranginui und der Erdmutter Papatuanuku bekannt.

Bestellmöglichkeit: Mãngõroa

Marc Jeanbourquin

The Three Towers

Grad 3 | 7:30

Freiburg in der Schweiz – Fribourg – ist die Heimatstadt von Marc Jeanbourquin. Für die ansässige Musikgesellschaft «L’Avenir Avry-Mmatran» durfte Marc das Konzertwerk The Three Towers zu deren 100-jährigen Bestehen komponieren. Als Inspirationsquelle nahm Marc drei Türme, die heute noch Teil der Stadtmauer in Fribourg sind. Es gibt den Dürrenbühlturm und den Roten Turm, die beide aus dem 13. Jahrhundert stammen. Außerdem den Katzenturm, der in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Im ersten Satz «La Tour de Dürrenbühl» erschallen brilliante Fanfaren. Darauf antwortet ein lyrisches Thema. Der quadratische Katzenturm gehört zu den drei Haupttürmen, die das Wappen von Fribourg zieren. Dem Katzenturm ist der zweite Satz gewidmet. Der dritte Satz, «Der rote Turm», ist ein festlicher und tänzerischer Satz.

Fribourg wurde übrigens von Berthold IV von Zähringen gegründet. Er ist ein Nachfahre des Zähringer-Herzogs Berthold II, der die Stadt Freiburg im Breisgau – meine Heimatstadt – quasi mit Erbauung der Leopoldsburg, die einst auf dem Freiburger Schlossberg stand, gründete.

Bestellmöglichkeit: The Three Towers

The Legend of Hermes

Grad 3,5 | 7:30

Für die Erstellung einer Komposition gelten für Marc Jeanbourquin mittlerweile einige Regeln. Ursprünglich hat er immer so ein bisschen nebenbei geschrieben. Bald hat er jedoch gemerkt, dass ein Werk wie eine Geschichte, ein Roman oder eine literarische Novelle als Ganzes strukturiert werden muss, um eine gewisse Einheit zu erhalten. Er versucht stets dafür zu sorgen, dass alle Stimmen an der einen oder anderen Stelle etwas Interessantes zu sagen haben. Er achtet auch immer sehr auf den Einsatz des Schlagzeugs, damit auch die Schlagzeuger eine interessante Rolle haben und nicht nur begleiten. Ich denke, dass The Legend of Hermes dafür ein tolles Beispiel ist.

The Legend of Hermes ist natürlich nicht die Geschichte des gleichnamigen Paketzustellers. Hermes ist der Gott des Handels, der Wächter der Straßen und Kreuzungen, der Reisenden, der Diebe, der Seelenführer in der Unterwelt und der Götterbote. Als Götterbote verkündet er übrigens die Beschlüsse des Zeus – seinem Vater – und führt die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt. Hermes gehört zu den zwölf großen olympischen Göttern.

Das ist übrigens eine ganz hervorragende Version von The Legend of Hermes, eingespielt vom Blasorchester der Universität von Nagoya, Japan. Diese Aufnahme wird der Wichtigkeit dieses griechischen Gottes der Antike voll gerecht:

Bestellmöglichkeit: The Legend of Hermes

Stars on Fire

Grad 3 | 3:20

Marc Jeanbourquin ist ein Komponist, der immer die Realität von Amateur-Blasorchestern, die nicht unbedingt über eine vollständige Besetzung verfügen, berücksichtigt. Er kennt die Situation in den Blasorchestern nicht nur von seiner Tätigkeit als Dirigent seines Blasorchester und diverser Blasorchester, die er auf Einladung bei Workshops dirigiert, sondern auch als Juror bei Wettbewerben. In allen diesen Bereichen kommt er immer wieder mit den Arbeiten seiner Komponistenkollegen in Berührung und kann durch das Anhören der Werke und das Studieren der Partituren seine eigenen Fähigkeiten immer weiter perfektionieren. Lernen von den „Stars“ könnte man sagen… “mit Leidenschaft und „Feuer“! Und schon ist ein weiteres Werk entstanden: Stars on Fire. Im Sprachgebrauch sagen wir oft „Unter einem glücklichen Stern geboren sein“, „ein Funkeln in den Augen haben“, „jemandes Glücksstern sein“ sowie „mit Leib und Seele dabei sein“, „Feuer und Flamme sein“ oder „in der Hitze des Gefechts“: All diese Ausdrücke inspirierten Marc Jeanbourquin in Wahrheit dazu, das Stück Stars on Fire zu komponieren. In jedem Fall eine tolle Mischung, wenn Sterne und Feuer kombiniert werden.

Bestellmöglichkeit: Stars on Fire

The Bandstand

Grad 2-2,5 | 4:50

Marc Jeanbourquin ist kompositorisch in den Schwierigkeitsgraden bis Grad 4 zuhause, selten bis Grad 5. Er sagt selbst: “Ich glaube, dass ich meine Gefühle durch Musik ausdrücken kann, und habe das Glück, meine Leidenschaft mit Menschen teilen zu können, die das, was ich schreibe, zu schätzen wissen. Ich bleibe mit den Füßen auf dem Boden und vertraue darauf, dass meine Werke, wenn sie einmal veröffentlicht sind, ihren Weg durch Konzertprogramme oder Wettbewerbe finden werden. Ich glaube an meine Werke und komponiere nicht für den Erfolg: er wird kommen, wenn er kommen soll.” Eine sehr sympathische Aussage wie ich finde. Und auf dieser Basis verwundert es auch nicht, dass er auch an die jüngsten Musikerinnen und Musiker denkt. Beispielsweise mit The Bandstand. The Bandstand war übrigens ein Auftragswerk der Firma Yamaha zur Feier des 25-jährigen Jubiläums der Yamaha Bläser Klassen in Deutschland.

Bestellmöglichkeit: The Bandstand

Three-Eight Charlie

Grad 3 | 6:00

Three-Eight Charlie ist eine Komposition, die 5-stimmig variabel angelegt ist. Ideal für kleine Blasorchester mit unvollständiger Besetzung, die aber doch gerne auch mal etwas Anspruchsvolleres spielen möchten. Im Buch Three-Eight Charlie – ein Ausdruck aus der Funkersprache von Piloten – wird die Geschichte der Frau erzählt, die 1964 als erste Frau allein um die Welt flog: Die Pilotin Jerrie Mock in der «Spirit of Columbus», einer einmotorigen Cessna 180. Die Musik zu beschreiben ist überflüssig. Einfach anhören! Die Geschichte des Fluges ist so eindeutig in Töne gefasst, sie kann nicht falsch interpretiert werden:

Bestellmöglichkeit: Three-Eight Charlie

Ich hoffe, ich konnte Euch den Komponisten Marc Jeanbourquin und sein Selbstverständnis als Komponist in diesem Beitrag etwas näherbringen. Wenn Marc gerade nicht komponiert ist er übrigens Lehrer für Französisch und Informatik in der Orientierungsstufe und für Orchestration am Konservatorium Fribourg. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie, seiner Frau und seinen drei Kindern. Er liebt es zu kochen, ins Kino zu gehen und sich mit neuen Technologien zu beschäftigen. Die Möglichkeit Musik zu hören und selbst Musik zu machen macht ihn glücklich. Somit wisst Ihr auch eine Kleinigkeit aus seinem Privat-Leben. Und weil es gerade so schön ist, sich mit der Musik von Marc Jeanbourquin zu beschäftigen, bekommt Ihr nun noch eine Zugabe – die auch die nächste Zugabe von Deinem Konzert, geschätzte Blasmusikblogleser:in, sein könnte:

Hula Hoop

Grad 2 | 2:05

Bestellmöglichkeit: Hula Hoop

Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

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