LandesJugendBlasOrchester Rheinland-Pfalz: Eine amerikanische Nacht
Konzerte mit dem LandesJugendBlasOrchester Rheinland-Pfalz am 13.10.2018 im kING, Ingelheim und am 14.10.2018 in der Rhein-Mosel-Halle, Koblenz.
Einlass jeweils 17.30 Uhr
Konzertbeginn jeweils 18.00 Uhr | 20 Min. Pause | Ende 20.00 Uhr
Programm:
Joseph Willcox Jenkins (1928-2014) | American Overture
Mark Camphouse (*1954) | A Movement for Rosa
Leonard Bernstein (1918-1990) | West Side Story
Sinfonische Tänze nach dem berühmten Musical
– Pause –
George Gershwin (1898-1937) | Porgy and Bess
Auswahl der schönsten Lieder in Bearbeitung für sinfonisches Blasorchester und drei Gesangssolisten
‚Eine amerikanische Nacht‘ hat das LandesJugendBlasOrchester Rheinland-Pfalz für das zweite Oktoberwochenende vorbereitet, Kompositionen von George Gershwin, Leonard Bernstein, Joseph Willcox Jenkins und Mark Camphouse stehen auf dem Programm. Der Bogen spannt sich von der eigenwillig instrumentierten ‘American Overture’ von Joseph Willcox Jenkins über die dreisätzige Ode an die amerikanische Bürgerrechtlerin Rosa Parks von Mark Camphouse bis zum jazzigen Elan des Broadways in Leonard Bernsteins bekannten sinfonischen Tänzen zu seinem Musical ‚West Side Story‘.
Die New York Times bezeichnete George Gershwins Oper ‚Porgy and Bess‘ als »American Folk Opera«“, um zu betonen, dass Gershwin viele Elemente der amerikanischen Musik eingebracht hat (jedoch ohne Originalmusik der afroamerikanischen Bewohner zu verwenden). Die Opernsängerin Evelyn Czesla, die Opernsänger Nicolas Wouterse und Junho Lee, alle Mitglieder des Koblenzer Opernensembles, werden die Solistenpartien in Gershwins ‚Porgy an Bess‘ strahlend in Szene setzen. Erleben Sie dazu den ganz speziellen menschlichen und musikalischen ‚Spirit‘ des hochengagierten Orchesters unter seinem charismatischen Leiter Stefan Grefig.
Die Solisten
Die Sopranistin Evelyn Czesla studierte Operngesang an der Hochschule für Musik in Frankfurt a.M. Vom Richard-Wagner-Verband Wiesbaden wurde sie als Stipendiatin ausgewählt. Bis 2015 war sie festes Ensemblemitglied am Theater Trier. Sie sang als Gastsängerin am Staatstheater Mainz, Staatstheater Wiesbaden, Staatstheater Darmstadt, Theater Plauen-Zwickau, Prinzregententheater München, Theater Metz und an der Staatsoper Prag.
Ihre wichtigsten Opernrollen als Sopranistin waren Adina in „L’elisir d ́amore“, Pamina in „Die Zauberflöte“, Susanna in „Le nozze di Figaro“, Rosina in „Il barbiere di Siviglia“, Olympia in „Hoffmanns Erzählungen“ und Musetta in „La Bohème“. Als Konzert- und Liedinterpretin war sie zu hören beim Mosel-Musikfestival, Festival für Alte Musik „Ars & Musica Antiqua Perast Montenegro“, im Hessischen Rundfunk, sowie im Türkischen Rundfunk zusammen mit der Philharmonie Ankara. Weitere Konzerte führten sie neben Deutschland nach Belgien, Malta und in die Schweiz.
Der niederländische Bassbariton Nico Wouterse studierte Gesang und Saxophon an den Musikhochschulen von Maastricht und Amsterdam. Nach dem Studium im klassischen Saxophon studierte Wouterse Gesang und Oper an der Musikhochschule in Maastricht bei Mya Besselink. Sein Operndebüt gab Wouterse am Theater Trier als Leporello in der Oper Don Giovanni und wurde zunächst am Theater Trier und später am Anhaltischen Theater Dessau als festes Ensemblemitglied engagiert. Als freier Opernsänger gab Wouterse u.a. den Escamillo bei den Festivals in Schwerin und bei “Oper Schenkenberg” in der Schweiz.
Weiter war Wouterse an zahlreichen deutschen Bühnen zu Gast, unter anderem an der Oper Köln, den Staatstheatern Oldenburg, Cottbus, Mainz und Saarbrücken, dem Nationaltheater Weimar sowie an den Opernhäusern in Riga, ‘s Hertogenbosch, Warschau und Liège.
2016 wurde Wouterse fest an das Theater Koblenz verpflichtet, wo er als Figaro, Scarpia, Förster in das Schlaue Füchslein und Holländer zu erleben war. Seine Partien sind u.a. Escamillo, Leporello, Figaro, Scarpia, Don Pizarro, Kaspar, Wotan/Wanderer, Ramfis, Banquo, Padre Guardiano, Alberich, Klingsor und der Holländer.
Wouterse gründete als Saxophonist die ersten beiden “Reedquintets” in Deutschland: das “TrèvesPunkt Reedquintet”in Trier und das „Calamus Reedquintet“ in Koblenz, in denen er nicht nur als Saxophonist, sondern auch als Arrangeur tätig ist.
Der Koreaner Junho Lee erhielt seine Gesangausbildung an der Universität Hanyang in Seoul sowie bei Prof. Bernd Riedel an der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler“. Er gehörte außerdem in der Musikhochschule Stuttgart der Solistenklasse der Opernschule von Prof. Ulrike Sonntag an. 2006 hat er in der Gemeindekirche „Immanuel“ in Seoul den Tenorpart in „Messiah“ von Georg Friedrich Händel gesungen. Sein Debüt hatte er 2009 in Spanien mit dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin. 2010 war er für die Tenorpartie in Mozarts „Requiem“ an die Berliner Reformationskirche verpflichtet.
In der Berliner Hochschulproduktion im Februar 2011 war Junho Lee mit der Partie des Alfredo in Verdis „ La Traviata“ besetzt. Ebenfalls 2011 hat er in den Produktionen der Hochschule die Rollen des Tamino in „Die Zauberflöte“ sowie Basilio in „Figaros Hochzeit“ gesungen. 2012 sang er als Don Ottavio im Stück „Don Giovanni“ der Musikhochschule mit dem Stuttgarter Kammerorchester. Seit 2012 ist er Ensemblemitglied am Theater Koblenz und stand hier unter anderem als Pedrillo in „Die Entführung aus dem Serail“, Steuermann im „Der fliegende Holländer“, Nemorino im „Liebestrank“, Jaquino im „Fidelio“ sowie in der Titelpartie des „Abu Hassan“ auf der Bühne.
Der Dirigent
Stefan Grefig, 1976 in der Pfalz geboren, absolvierte sein Kapellmeisterstudium an der Musikhochschule Maastricht/Holland mit Auszeichnung. Parallel dazu legte er sein Diplom in Musikpädagogik und Trompete an den Musikhochschulen Wiesbaden bzw. Frankfurt am Main ab. Seine beeindruckenden Leistungen als Dirigent der Rheinhessischen Bläserphilharmonie und des Freiburger Blasorchesters stellt er auch bei bundesweiten sowie internationalen Wettbewerben unter Beweis. Mit gleich zwei Orchestern konnte er beim deutschen Orchesterwettbewerb 2012 reüssieren einen Preis erringen. Den bislang größten Wettbewerbserfolg feierte Grefig beim ‚Certamen Internacional de Bandes de Musica‘ 2014 in Valencia.
Er hat zahlreiche Gastspielverpflichtungen im Ausland und seine Tätigkeit als Chefdirigent des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz, das er seit 2015 leitet, führen ihn mit über 100 Konzerten im Jahr quer durch die Republik. Weiterhin ist er als Dozent für Dirigat, allgemeine Unterrichtsmethodik und Trompete tätig. Seit dem Sommersemester 2017 hat er einen Lehrauftrag für instrumentale Ensembleleitung an der Hochschule für Musik, Mainz inne. Regelmäßige Rundfunk- sowie Fernsehproduktionen mit dem SWR, SR und HR runden das breite Spektrum seines künstlerischen Schaffens ab.
Anlässlich der Berufung zum Chefdirigenten des LandesJugendBlasOrchesters äußerte er sich folgendermaßen: „Gerne vergleiche ich ein Orchester mit einem Wein – vielleicht bei einem Jugendorchester nicht ganz angebracht – aber auf jeden Fall drängt sich der Begriff ‚sprudelnd‘ auf. Ich durfte das jetzt bei zwei Projekten erleben: Es steckt voll musikalischer Lebendigkeit und Wissbegierde, beim Konzert dann vor allem voller Emotionen! Ich habe es als ein Orchester kennengelernt, das immer noch ‚einen oben drauf ‘ legt, das immer mehr wissen möchte, immer gern noch mehr ins Detail gehen will und am Konzertabend sowas von fantastisch, lebendig und intrinsisch musiziert – einfach großartig.
Das Orchester
Das LandesJugendBlasOrchester Rheinland-Pfalz
Anspruchsvolle Bläsersinfonik auf höchstem Niveau, gespielt von jungen, hochengagierten Musikerinnen und Musikern mit mehrjähriger Orchestererfahrung, die Freude am Orchesterspiel und Konzertieren in repräsentativen Spielstätten haben und ein ganz spezieller musikalischer und menschlicher ‚Spirit‘ – das sind die Markenzeichen dieses Jugendorchesters, das 70 Musizierenden aus allen Teilen des Bundeslandes zwei bis dreimal im Jahr für jeweils 10 Tage Gelegenheit gibt, intensiv mit hochrangigen Dozenten und Dirigenten ein Konzertprogramm mit Solisten zu erarbeiten. Satz- und Registerproben, Workshops zur Orchesterleitung, Alexandertechnik, Persönlichkeitsentwicklung und ein Aufmerksamkeitstraining komplettieren die anstrengenden Probentage. Natürlich fehlt weder ein bunter Abend noch ein Grillfest zum Abschluss!
Gegründet wurde das LJBO Rheinland-Pfalz 1991 vom damaligen Landesmusikdirektor Hans-Albert Schwarz, um die zu dieser Zeit noch relativ unbekannte musikalische Gattung der sinfonischen Blasmusik nicht nur jungen Musiker*Innen, sondern auch einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Seit nunmehr 25 Jahren erarbeitet das Orchester pro Arbeitsphase vorwiegend zeitgenössische Originalliteratur der Bläsersinfonik, die für die Zeit repräsentativ oder stilbildend ist, um sie in Konzerten im In- und Ausland der Öffentlichkeit zu präsentieren. In Trägerschaft des Landesmusikrats fördert das Ensemble, auch als Anschlussmaßnahme des Wettbewerbs ‚Jugend musiziert‘, begabte Jugendliche aus Rheinland-Pfalz im Bereich der sinfonischen Blasmusik. Bei zwei bis drei Arbeitsphasen jährlich sammeln die Musikerinnen und Musiker wertvolle Erfahrungen im Orchesterspiel und im kammermusikalischen Bereich, die gerade denjenigen, die ansonsten in kleineren Orchestern spielen, entscheidende Impulse zu ihrer musikalischen Weiterentwicklung geben.
Die talentiertesten Nachwuchsmusiker*Innen in Rheinland-Pfalz bilden einen hervorragenden Klangkörper, der Konzerte auf hohem Niveau bietet. Ein Auswahlverfahren mit Probespiel garantiert dauerhaft die Qualität. Über 400 Jugendliche gingen in den letzten 15 Jahren durch die Schule des LJBO – etwa die Hälfte davon hat mittlerweile ein musikalisches Studium aufgenommen oder abgeschlossen, und einige sind bereits in führenden deutschen Orchestern tätig, darunter die Berliner Philharmoniker, das WDR-Rundfunkorchester, das Orchester der Deutschen Oper Berlin, das Bayerische Staatsorchester, das Münchener Rundfunkorchester, das Orchester des Staatstheaters Stuttgart, German Brass und einige andere mehr. Ehemalige Mitglieder des LandesJugendBlasOrchesters sind auch an Deutschlands Musikhochschulen tätig. Das Orchester hat eine Multiplikatorenfunktion in Sachen sinfonischer Blasmusik in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus. Es ist stets bemüht, den musikalischen Vereinigungen im Lande mit gutem Beispiel voranzugehen. Exzellente musikalische Voraussetzungen, verbunden mit jugendlichem Enthusiasmus und einem professionell arbeitenden organisatorischen Umfeld ermöglichen ein lebendiges Klangbild der aktuellen Bläsersinfonik.
Tickets: http://ticket-regional.de/lmr