12 Genres – 12 Blasorchesterwerke
Vielfalt im Rundel-Musikverlag
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In diesem Beitrag stelle ich Euch zwölf neue Werke aus dem Rundel-Musikverlag in zwölf verschiedenen Genres vor.
Dream – Dana Schraml
Konzertwerk Original
Grad 4 | 5:00
Mit einem vielfältigen Werk beginnt dieser Reigen vielfältiger neuer Musik aus dem Rundel-Musikverlag. Ganz schön aufregend, der Traum, den die Österreicherin Dana Schraml in Noten gegossen hat… Ob sie diesen wohl selbst erlebt hat? Die nächtliche Abenteuerreise beginnt energetisch, man erahnt die unterschwellige Aufregung und Spannung auf das was kommt. Und das was kommt geht einmal quer durch eine Vielfalt von Stilen. Die Komponistin setzt witzige Komponenten, wie beispielsweise ein Bassklarinettensolo begleitet von gehässigem Lachen der nächtlichen Geister.
Nicht nur das Werk Dream ist eine Neuentdeckung, sondern auch die Komponistin Dana Schraml (*1998). Sie stammt aus dem blasmusikalischen Schlaraffenland Oberösterreich und studiert an der Universität Mozarteum. Sie ist Kapellmeisterin und hat bei Prof. Martin Fuchsberger ebenfalls am Mozarteum Blasorchesterleitung studiert.
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Dream
Aida – Gran Finale Secondo – Giuseppe Verdi, arr. Stefan Schwalgin
Klassische Transkription
Grad 4 | 6:25
Ungefähr im Jahr 1890 erschien im Louis Oertel’s Musik Verlag (Hannover) ein Buch mit dem Namen Der vollkommene Musikdirigent – Theorie und Praxis von Prof. Henri Kling. Er schlägt damals folgende Programmierungsfolge vor (Seite 281):
Teil I
- Marsch
- Ouvertüre
- Opernsatz; Gavotte; Salonstück; auch Instrumentalsolo
- Walzer
Teil II
- Ein größerer Fest- oder Parademarsch
- Ouvertüre; Einleitung oder Präludium
- Tanzweise: Mazurka, Ländler, Konzert-Polka oder charakteristisches Tonstück, Opernphantasie, Potpourri, Quodlibet usw.
- Galopp
Erinnert Euch das an etwas? Ganz ähnlich programmieren die meisten Blasorchester auch heute noch. Und viele Dirigent:innen schwören darauf: An zweiter Stelle im Konzert steht eine Transkription einer klassischen Ouvertüre. Nun ist Aida – Gran Finale Secondo natürlich keine Ouvertüre, sondern ein Triumphmarsch. Das Werk ist also vielfältig einsetzbar: Es kann bei Euch – nach dem obigen Prinzip – sowohl auf dem 2. Platz (als Ouvertüren-Ersatz, da eine Transkription und aus einer Oper stammend), als Eröffnungswerk im ersten Teil, aber auch als erstes Werk nach der Pause gelten. Eines ist Euch auf jeden Fall sicher: Die Aufmerksamkeit des Publikums. Denn, wer liebt Verdi nicht?
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Aida – Gran Finale Secondo
May the Road Rise (basierend auf dem traditionellen irischen Segenswunsch) – Markus Götz
Solowerk für Flöte, Klarinette oder Violine & Blasorchester
Grad 3 | 4:30
Es braucht eine starke Melodie, um ein berührendes Werk zu schreiben. Und Fantasie daraus ein schönes Werk für Blasorchester zu gestalten. Vermutlich geht es Euch genau so, wenn ich an irische Volksmusik denke, habe ich eine Geige im Ohr. Markus Götz ging es bestimmt so. Nicht von ungefähr wählte er für diese irische Melodie die Violine als Soloinstrument. Natürlich könntet Ihr jetzt die Flöte oder die Klarinette als Soloinstrument wählen… Aber mit einer Solo-Violine bekommt Ihr Vielfalt ins Konzertprogramm!
Das ist der Refrain des Liedes:
May the road rise to meet you
May the wind be at your back
May the sun shine warm upon your face
May the rain fall softly on your fields
And until we meet again
May you keep safe
In the gentle loving arms of God
Möge die Straße sich erheben und dir entgegenkommen
Möge der Wind in deinem Rücken sein
Möge die Sonne warm auf dein Gesicht scheinen
Möge der Regen sanft auf deine Felder fallen
Und bis wir uns wiedersehen
Mögest du sicher bleiben
In den sanften, liebenden Armen von Gott
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: May the Road Rise
Frank Sinatra Classics – arr. Stefan Schwalgin
Swing & Jazz
Grad 4 | 7:24
Die Songs wurden nicht von Frank Sinatra komponiert. Aber, ehrlich? Eigentlich wollen wir sie nur von Frankie hören… Blöd nur, dass das live nicht mehr geht. Und auch wenn Frank Sinatra den vollen Orchesterklang zu seinem Gesang liebte, würde er wohl kaum mit einem Blasorchester zusammen auftreten… oder doch? Hirngespinste. Die vier Titel, die Stefan Schwalgin hier zu einem Medley verarbeitet hat, lieben wir alle. Eurem Publikum macht Ihr damit eine Freude.
Inhalt:
1. New York, New York
2. Somethin’ Stupid
3. Fly Me to the Moon
4. My Way (Comme d’Habitude)
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Frank Sinatra Classics
Straight Fit – Thiemo Kraas
Originalwerk Modern
Grad 3-4 | 2:30
Ich hätte jetzt nicht vermutet, dass Thiemo Kraas sich für Mode interessiert… Welch eine Vielfalt an Facetten in diesem Menschen doch steckt! Wie kommt jemand vom Schnitt einer Jeans auf ein Stück für Blasorchester? Vielleicht nehme ich den Verlagstext und das Cover jedoch viel zu wörtlich. Nach dem Hören dieses fetzigen Stücks Unterhaltungsmusik ist mir klar: metaphorisch ist mit Straight Fit eine rockige Lässigkeit gemeint. Ganz im Sinne einer lässigen, stellenweise geschlitzten Jeans, die auf keinen Fall neu sein darf, sondern schon ein wenig abgetragen und – bei aller Vielfalt im persönlichen Kleider- bzw. Notenschrank – zu den persönlichen Lieblingsstücken gehört.
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Straight Fit
Von guten Mächten – arr. Martin Scharnagl
Geistliches Lied
Grad 3 | 3:40
Das kirchliche, religiöse Liedgut hat in den letzten 50-70 Jahren eine moderne Vielfalt bekommen. Viele sprechen vom „neuen geistlichen Lied“, wenn sie die Lieder von beispielsweise Martin Gotthard Schneider (der „Danke-Schneider“), Peter Janssens, Ludger Edelkötter, Huub Oosterhuis, u. a. meinen. Der Unterschied der Lieder der vorgenannten Autoren zu Von guten Mächten ist der, dass der Text nicht selbstgedichtet ist, sondern auf einem Gedicht basiert. Dieses Gedicht schrieb Dietrich Bonhoeffer kurz vor seiner Ermordung 1944 in Gestapo-Haft. Er legte das Gedicht mit den Worten: „ein paar Verse, die mir in den letzten Abenden einfielen“, als „Weihnachtsgruß für Dich und die Eltern und Geschwister“ einem seiner letzten Briefe an seine Verlobte bei. Dietrich Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet durch den Strang.
Es gibt sehr viele Melodien auf den Text von Dietrich Bonhoeffer. Durchgesetzt im allgemeinen Liedgut hat sich jedoch die Melodie von Siegfried Fietz. Ich habe es selbst schon erlebt, obwohl z. B. bei einer Trauerfeier im Liedheft eine andere Melodie abgedruckt ist, wird die Version von Siegfried Fietz gesunden. „Die richtige Melodie“, wie viele sagen (z.B. meine Mutter;-)).
Bei einem Lied wie Von guten Mächten ist es besonders wichtig, sehr sensibel damit umzugehen – immer die Geschichte des Liedes im Hinterkopf!
Das Lied wird bei vielen Trauerfeiern und Begräbnissen gesungen. Der Text handelt von Trost, Hoffnung und Zuversicht. Es gehört in den religiös-kirchlichen Kontext, aber nicht notwendigerweise in beispielsweise Gedenkgottesdienste für verstorbene Mitglieder. Vielfalt bringt Von guten Mächten in Eure Kirchenkonzerte – besonders wenn Ihr die Konzertbesucher mitsingen lasst. Zum Mitsingen ist das Arrangement absolut geeignet. Martin Scharnagl hat sein Arrangement so gesetzt, dass es auch nur mit einer kleinen Blechbläserbesetzung mit 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tenhorhorn/Bariton, Tuba und Schlagzeug gespielt werden kann.
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Von guten Mächten
Invercargill – Alexander Frame Lithgow, arr. Martin Scharnagl
Konzertmarsch
Grad 3 | 2:20
Dieser Konzertmarsch passt stilistisch zu den Märschen der anglo-amerikanischen Marschkönige wie John Philip Sousa, Henry Fillmore, Karl L. King, u. a., ist aber weit einfacher zu spielen. Trotzdem ist für eine gute Aufführung die Kenntnis der richtigen Spielweise und Stilistik von großer Bedeutung.
Invercargill ist die südlichste Stadt von Neuseeland. Als der Komponist Alexander Frame Lithgow 6 Jahre alt war, wanderte seine Familie – aus Schottland stammend – dorthin aus. Er selbst wurde als Kornettist in der örtlichen Blaskapelle groß und spielte später Geige im Theaterorchester. Im Verlagstext ist zu lesen, dass Lithgow etwa 200 Märsche schrieb… Ich muss gestehen, dieser Komponistenname ist mir in meiner langen musikalischen Laufbahn noch nie begegnet. Musicainfo.net kennt zumindest sechs der Märsche…
Ich habe mich gefragt, wie Martin auf diesen Marsch überhaupt gekommen ist und habe bei ihm nachgefragt. Hier seine Antwort: „Ich bin nicht selbst auf diesen Marsch gekommen, ich tausche mich ja regelmäßig mit Stefan Rundel aus und Stefan hat quasi diese “Rarität” entdeckt. Er ist ständig auf der Suche nach internationalen Märschen, um diese für unsere Blasorchester salonfähig zu machen und zeitgemäß zu arrangieren.
Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, das ist schon etwas länger her, aber Stefan hat mir einige Manuskripte und eine alte Aufnahme zur Verfügung gestellt.
Auf Basis der “Originalfassung” und der Aufnahme habe ich dann das Arrangement gemacht.“
So kann’s gehen, wenn Komponisten und Verleger vertrauensvoll zusammenarbeiten.
Für den Marsch Invercargill spricht vieles. Aber hauptsächlich bringt er einen neuen Aspekt, eine neue Stilistik und Attraktivität in Eure Marsch-Vielfalt.
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Invercargill
Wiener Praterleben – Siegfried Translateur, arr. Stefan Schwalgin
Konzertwalzer
Grad 3-4 | 7:40
Die Melodien aus diesem Walzer kennt jeder. Wir haben alle schon dazu gepfiffen. Nur weiß keiner beim Hören wie der Walzer heißt noch vom wem er ist. Allenfalls tippt man auf die Straußens… Was uns beim Hören so viel Freude bereitet ist sicherlich die Einbeziehung des Publikums mit den vier Pfiffen. Nicht ahnend, dass mit dem Komponisten Siegfried Translateur eine tragische, traurige, nach heutigen Maßstäben nicht nachvollziehbare Geschichte verbunden ist. Auf der Rundel-Website gibt es sehr viele Informationen zum Leben von Siegfried Translateur. Ein paar möchte ich hier zitieren:
„Während seines Aufenthalts in Wien entstand im Jahre 1892 der Walzer Wiener Praterleben als sein op.12. Er wurde besonders beliebt, seitdem das Stück 1923 bei den Sechs-Tage-Rennen in Berlin aus der Taufe gehoben wurde, zumal dies mit einem Urberliner Orchester erfolgte, nämlich durch Otto Kermbach. Seine Popularität führte letztlich dazu, dass er unter dem Namen „Sportpalast-Walzer“ erst richtig bekannt wurde und zwar weit über die Grenzen Berlins hinaus. Auch das Aufführungsverbot, das Reichspropagandaminister Goebbels 1934 verfügte, konnte den Walzer und seine Beliebtheit nicht unterdrücken. Siegfried Translateur war den Nürnberger Rassegesetzen zufolge „Halbjude“, was ausreichte ihn sowohl als Juden wie auch als Halbjuden zu denunzieren. Und nun begann die nationalsozialistische Maschinerie zu arbeiten, so dass in verschiedenen Phasen tiefgreifende Eingriffe in sein unternehmerisches und persönliches Leben erfolgten. Am Ende dieses Prozesses stand der erzwungene Verkauf seines Verlages.
1943 wurde er schließlich in das KZ Theresienstadt in Böhmen deportiert, wo er dann 1944 zu Tode kam bzw. in Prieberg von der SS ermordet wurde.“ Ja, tatsächlich unfassbar und traurig. Und ich weiß tatsächlich nicht, wie ich jetzt die Kurve in meinem Text wieder hin zur fröhlichen Vielfalt des Blasorchesterrepertoires beim Rundel-Verlag bekommen kann…
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Wiener Praterleben
Brave Little Tailor / Das Tapfere Schneiderlein – Patrick Egge
Musik für Jugendblasorchester – Konzertwerk mit Erzähler
Grad 1-2 | 9:45
Sieben auf einen Streich:
- Leichte Musik für Jugendblasorchester
- Reduzierte Besetzung – trotzdem wohlklingend
- Attraktive, eingängige Melodien
- Eine spannende Geschichte
- Eine weitere Konzert-Dimension durch den/die Sprecher:in
- Kreatives Potential für szenische Darstellung und Bühnenbild
- Ideal für ein Kinderkonzert
Noch Fragen?
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Das tapfere Schneiderlein
Mein großer Traum – Kurt Gäble
Volkstümliche Polka
Grad 3 | 4:20
Wann habt Ihr Eure Sommerprogramm-Mappe zuletzt „ausgemistet“? Ist die Antwort „vor 3 Jahren“ oder längere Zeit her, wird es höchste Zeit, mal wieder ein Screening zu machen. Es macht auf die Dauer keinen Spaß, ständig „the same boring stuff“ zu spielen. Abwechslung muss sein. Ein abwechslungsreiches Repertoire lieben die Musiker:innen. Sicher braucht’s ein paar „alte Schlager“ für das Publikum. Aber immer die gleichen Stücke zu proben macht doch wirklich keinen Spaß. Von vielen Musikvereinen weiß ich, dass das „Sommerprogramm“ nicht mehr richtig geprobt wird, weil „das eh alle kennen und im Schlaf spielen“. Nun, was ist mit den jungen Musiker:innen? Was ist mit den neu hinzugekommenen Musiker:innen? Was ist mit den Wiedereinsteiger:innen? Ein guter Grund, das Sommerprogramm wieder richtig zu üben, sind neue Noten:
Hemiolen, Synkopen, spanischer Touch, eingängige Melodien: viel Vielfalt steckt in dieser einfachen Polka Mein großer Traum.
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Mein großer Traum
Ein Walzer zum Träumen – Franz Watz
Volkstümlicher Walzer
Grad 3 | 2:50
Wisst Ihr, was eine Sousedská ist? Also, ich wusste es auch nicht… Wikipedia spuckt folgende Erklärung aus: „Die Sousedská ist ein halblangsamer böhmischer Tanz im Dreivierteltakt. Es hat einen ruhigen, wiegenden Charakter und wird normalerweise zu zweit getanzt. Der Tanz wurde von einigen tschechischen Komponisten verwendet, darunter Antonín Dvořák, der ihn in seinen Slawischen Tänzen verwendete.“ Das tschechische Volkslied „Andulko šafářova“, was übersetzt „Schäfers Ännchen“ heißt, ist im Ursprung so eine Sousedská. Bekannt wurde diese Melodie durch das Trio des Andulka-Marsches von Franitšek Kmoch. Der quetschte den ¾-Takt in einen 2/4-Takt. Franz Watz ging den umgekehrten Weg und gab der Melodie in seinem neuen Walzer Ein Walzer zum Träumen seinen ursprünglichen Dreier-Charakter wieder zurück.
Walzer sind in den Sommerprogramm-Konzerten vielfältig vertreten, aber warum nicht einmal wieder ein Walzer im Konzertprogramm? Bringt auf jeden Fall einen anderen Touch ins Programm und somit Vielfalt.
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Walzer zum Träumen
Höhenflieger – Gerhard Lampert, arr. Franz Watz
Volkstümlicher Marsch
Grad 3-4 | 3:10
Nachdem dieser Beitrag mit einem Traum begonnen hat und nach Mein großer Traum sowie ein Walzer zum Träumen könnt Ihr mit diesem Marsch weiterträumen: Der Traum vom Fliegen. Dieses Gemeinschaftswerk von Gerhard Lampert und Franz Watz schließt den Reigen der Vielfalt beim Rundel-Verlag. Er ist weniger im Stil der berühmten Fliegermärsche geschrieben und Höhenflieger ist wohl auch eher metaphorisch gemeint. Einen Eindruck von Höhenflieger bekommt Ihr – wie bei allen in diesem Beitrag vorgestellten Werken – auf der Rundel-Website. Alle Werke sind verlinkt und führen nicht nur zu weiteren Informationen, sondern auch zu den perfekt aufbereiteten Videos mit der Musik und der Partitur zum Mitlesen. Die Qualität ist hervorragend und die beste Grundlage für eine Kauf-Entscheidung.
Bestellmöglichkeit & weitere Informationen: Höhenflieger
Herzlichen Dank an den Rundel-Musikverlag für den Auftrag zu diesem Beitrag. Der Rundel-Musikverlag trägt damit zum Fortbestand dieser Plattform bei.