Dirigentenhonorare – Die Umfrage-Ergebnisse!
Viele von Euch warten schon auf die Ergebnisse meiner Umfrage zu den tatsächlich gezahlten Dirigentenhonoraren. Ich möchte hier ohne Umschweife gleich zu den Ergebnissen kommen:
Die Teilnehmer
Insgesamt haben 778 Dirigentinnen und Dirigenten an der Umfrage teilgenommen. Überwiegend kamen die Teilnehmer aus Deutschland:
Unter den Teilnehmern sind Dirigentinnen und Dirigenten mit ganz unterschiedlichem Ausbildungsweg.
Hier fällt mir auf, dass die Quote der Teilnehmer, die keine Dirigentenausbildung haben, mit 10,70% doch ziemlich hoch ist. Dazu kommen Musiker mit einem Hochschulabschluß im Instrumentalbereich, also ohne ausgesprochene Dirigierausbildung, mit 23,24%. Die Abschlüsse mit einem Bachelor oder gar einem Master in Dirigieren sind insgesamt gesehen sehr wenige. Die überwiegende Anzahl an Dirigenten sind “Amateure” mit einem C3-Abschluß oder einem B-Schein. Es gab unzählige Ausbildungswege und Qualifikationen, die im freien Feld von den Teilnehmern genannt wurden. Dies zeigt mir, dass es weder im professionellen Bereich noch bei den Amateur-Aus- und Fortbildungen einheitliche Systeme im deutschsprachigen Europa gibt. (Nicht einmal in Deutschland selbst). Durch diese unterschiedlichen Ausbildungswege und Qualifikationen ist eine Bewertung der Dirigentenleistungen ausgedrückt in gerechten Honoraren als Leitfaden für die Musikvereine bzw. Blasorchester vermutlich unmöglich. Hinzu kommt erschwerend, dass die Lerninhalte an den verschiedenen Ausbildungsstätten, sowie die Dauer und Intensität der Ausbildung, auch was das aktive Dirigieren betrifft, verschieden ist.
Die Blasorchester
Die Gruppe der Dirigenten, die nur ein Großes Blasorchester innerhalb eines Musikvereins dirigieren, daneben also kein weiteres Vor- oder Jugendorchester leiten, ist mit 64,52% am größten. Insgesamt haben 502 DirigentInnen diese Auskunft gegeben. Da mittlerweile die meisten Musikvereine neben ihrem Großen Blasorchester auch ein Vor- oder Jugendorchester haben, zeigt uns diese Grafik auch, dass der Hauptdirigent meistens nicht der Dirigent der Jugend ist.
Die Honorare
Vor- bzw. Kinderorchester
23 Teilnehmer haben angegeben, ein Vor- bzw. Kinderorchester zu dirigieren. Hier die Antworten bezüglich des gezahlten monatlichen Honorars:
200 Euro pro Monat scheint hier ein gängiges Honorar zu sein.
Jugendkapelle
62 Teilnehmer haben angegeben, eine Jugendkapelle zu dirigieren. Hier die angegebenen monatlichen Honorare:
Auch im Bereich Jugendorchester scheint ein monatliches Honorar von 200 Euro üblich zu sein.
Vor- bzw. Kinderorchester und Jugendkapelle (2 Ensembles)
21 DirigentInnen haben angeben, 2 Ensembles im Jugendbereich zu dirigieren.
Bei den angegebenen Honoraren für zwei Jugendensembles ist kein eindeutiger Trend erkennbar.
Großes Blasorchester
Die Gruppe der Dirigentinnen und Dirigenten, die innerhalb eines Musikvereins nur das Große Blasorchester dirigieren, ist mit 483 Teilnehmern wie oben schon beschrieben am größten. Hier die Antworten:
Aus diesen Ergebnissen lässt sich überhaupt kein sogenanntes “übliches” Honorar ablesen. Der Wert zwischen 351 und 400 Euro ist mit 12,22% zwar am höchsten, wird aber dicht gefolgt von bis 200 Euro mit 11,39%. Da von den Verbänden in Deutschland keine Honorar-Empfehlungen ausgesprochen werden, zeigt mir dieses Bild, dass hier jeder Musikverein ein anderes Verständnis von einem angemessenen Honorar hat. Die Dirigenten vermutlich auch. Es zeigt aber auch, dass, wenn wirklich neben dem Aufwand auch die Qualifikation und Erfahrung berücksichtigt wird, diese unterschiedlich bewertet werden.
Vororchester oder Jugendkapelle plus Großes Blasorchester (2 Ensembles)
Ein ähnliches Bild zeigt sich hier:
Insgesamt haben 90 Dirigenten und Dirigenten angegeben, dass sie neben dem Großen Blasorchester auch das Jugendorchester dirigieren.
Vororchester, Jugendkapelle und Großes Blasorchester
33 Teilnehmer dirigieren 3 Ensembles innerhalb eines Musikvereins:
Hier ist das Ergebnis einigermaßen eindeutig: 27,27% haben angegeben, dafür zwischen 701 und 800 Euro im Monat zu erhalten.
Aufwand
710 Teilnehmer haben sich in der Umfrage zum zeitlichen Aufwand pro Woche geäußert. Hier das Ergebnis:
Erfahrung
Ebenso 710 Teilnehmer haben angegeben, wie lange sie schon ein Blasorchester dirigieren:
Über die Notwendigkeit, Dirigentinnen und Dirigenten angemessen zu honorieren, habe ich vor allem wenn es um die Qualität oder die Qualitätssteigerung der Blasorchester geht, hier auf dem Blasmusikblog.com schon oft geschrieben. Ohne die entsprechende Qualität abzuliefern, nutzen die ausgeklügeltsten Marketing-Aktionen beispielsweise nichts. Es würde unsere “Kunden” – also unser Publikum – nur enttäuschen.
Natürlich ist es für die Musikvereine nicht so einfach, ein hohes Dirigentengehalt zu finanzieren. Den Musikvereinen bleiben schließlich neben den Erträgen aus Eintrittsgeldern, Mitgliedsbeiträgen von fördernden Mitgliedern und Erträgen aus Festivitäten, ohne geeignete Sponsoren oder die entsprechende Unterstützung seitens der Gemeinde, nicht so viele Möglichkeiten, Geld zu erwirtschaften. An dieser Stelle möchte ich gerne wieder einmal den “Aktiven-Beitrag” in die Runde schmeißen. (Tennisspieler eines Tennisclubs zahlen für die Benutzung der Anlage und für ihre Trainer ja schließlich auch. Und kaufen sich ihre Ausstattung selbst.) Außerdem möchte ich an meinen Blogbeitrag Finanzierung des “Unternehmens” Musikverein (Klick auf den Titel) erinnern.
Hier sehen wir schon wieder das “Spannungsfeld Musikverein” aus Mission, Qualität und Wirtschaftlichkeit. Dieses Prinzip oder besser gesagt Dilemma habe ich auch im Beitrag Der Musikverein im Spannungsfeld beschrieben (Klick auf den Titel).
Ob in den Blasmusikverbänden über die Erstellung einer Empfehlungsliste Dirigentenhonorare bereits diskutiert wurde oder wird, weiß ich leider nicht. Vielleicht weiß einer meiner geschätzten Blasmusikblog-Leser hier mehr und kann über das “pro und contra” unten im Kommentarfeld berichten. Vielleicht scheitern solche Empfehlungen ja wirklich nur an den unterschiedlichen Ausbildungssystemen. Hier bin ich und viele weitere Blasmusikblog-Leser sicherlich auch, über entsprechende Informationen von Euch dankbar.
Eine Möglichkeit wäre ja auch die Gründung eines Dirigentenverbands, der dann als “Tarif-Partner” mit der BDMV in Verhandlungen eintritt, so dass gemeinsam ein entsprechender “Tarifvertrag” (oder wenigstens eine Empfehlungliste/-tabelle) erarbeitet werden kann. Bei unserer zerklüfteten Blasmusikverbandslandschaft könnte nur ein Dachverband diese “Tarife” aushandeln. Ob aber da alle Blasmusikverbände mitmachen…
Alles, was Ihr zum Thema “Dirigentenhonorare” loswerden wollt, gerne auch Eure eigenen Schlüsse aus den oben abgebildeten Ergebnissen, bitte gerne unten in das Kommentarfeld schreiben. Wenn möglich wirklich hier auf dem Blog diskutieren und nicht auf Facebook! Hier auf dem Blog bleibt uns die Diskussion erhalten, auf Facebook ist sie nächste Woche verschwunden…
Ich hoffe auf viele Reaktionen von Euch!
Es grüßt Euch herzlich
Alexandra
PS Wer diese Umfrage-Ergebnisse für seine Arbeit oder zur Veröffentlichung verwenden möchte, soll sich fairerweise vorher bei mir melden: alexandra@kulturservice.link. Der Beitrag darf im Original selbstverständlich gerne in den Sozialen Netzwerken geteilt werden.
Diese höchst desillusionierenden Zahlen sprechen leider insgesamt für sich und zeigen, dass hier noch ein immenser Nachholbedarf besteht. Einmal mehr frage ich mich, wozu denn Hauptfachstudiengänge fürs Blasorchester-Dirigieren eingerichtet werden, wenn man davon hinterher keine Existenz begründen kann. Für eine nebenberufliche Tätigkeit ist ein Vollstudium schlicht ein Witz und in keinem Verhältnis von Aufwand und Ergebnis.
Man stelle sich einen Juristen mit Abschluss vor, von dem nach dem Studium eine mehr oder weniger ehrenamtliche Tätigkeit in seinem Fachgebiet erwartet wird. Oder einen Handwerksmeister, der mit Meisterbrief für maximal 10 EUR Stundenlohn arbeitet. Kein Wunder, dass die wenigsten Kollegen und Kolleginnen lange auf ihren Positionen verbleiben und bei den geringsten Schwierigkeiten oder Ärger das Handtuch werfen.
Diese Untersuchung ist höchst interessant. Ich hoffe nur, dass die wenigen, die am „oberen Ende der Nahrungskette“ sind und wenigstens einigermassen angemessen honoriert werden nicht durch solchen Vergleichsdruck in eine Selbstrechtfertigungsspirale gezwungen werden und letztendlich im Honorar nach unten gedrückt werden. „Musik macht doch Spass!“ – freut euch, liebe Freunde, dass wir überhaupt dirigieren dürfen!
Danke, lieber Michael, für Deinen Beitrag.
In meiner Ergebnis-Präsentation bin ich extra nicht auf die durchweg niedrigen Honorare eingegangen. Es ist für die Vereine schwierig, angemessene Honorare zu bezahlen. Wenn die Vereine in der Mittelbeschaffung nicht kreativer werden (z. B. Aktivenbeitrag), wird das ewig ein “Totschlag-Argumemt” bleiben.
Außerdem finde ich wichtig – und ich hoffe, das ist deutlich geworden – das Honorar ins Verhältnis zur Ausbildung des Dirigenten, zur Erfahrung und natürlich auch zum Aufwand zu setzen. Und für die “Ausbildung” in diesem Trio müssen entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden. Diese Voraussetzungen heißen: vergleichbare Ausbildungswege und damit verbunden vergleichbare Abschlüsse in der Dirigenten-Aus- und Fortbildung.
Und: viele Musikvereine müssen sich mit dem Wort “Qualität” noch auseinandersetzen, bzw. die Notwendigkeit erkennen, die Qualität in Ausbildung, Konzerten, Vereinsführung, usw. zu steigern. Damit ist auch immer die Verpflichtung eines guten Dirigenten verbunden.
Meiner Meinung nach eine große Bausstelle auf allen Seiten.
Viele Grüße
Alexandra
Hallo, mich würde noch eine Auswertung interessieren nach Geschlecht und Alter. Könntest du dir Vorstellen solch eine Umfrage auch für Einzelunterricht oder Unterricht in kleinen Gruppen zu machen (also alles vor Kinder/Jugendorchester)?
Hallo Jerry,
diese Online-Umfragetools sind leider nicht gratis und meine Arbeitszeit meistens leider auch nicht. Je aufwändiger die Umfrage, desto teurer. Deshalb konnte ich nicht noch viele Verzweigungen in die Fragen einbauen – obwohl mich die Fragen nach Geschlecht und Alter auch interessiert hätten. (Mehr noch die Auswertung pro Land).
Eine Umfrage für Einzelunterricht und Unterricht in kleinen Gruppen passt meiner Meinung nach nicht auf den Blasmusikblog, eher auf eine Seite, die sich mit Unterricht befasst. Deshalb werde ich Deinen Vorschlag leider nicht umsetzen. Ich hoffe, Du bleibst dem Blasmusikblog trotzdem gewogen.
Viele Grüße
Alexandra
Hallo Alex, danke für den interessanten Beitrag.
Ich möchte auf eine hilfreiche Seite und Organisation aufmerksam machen, die sich genau mit diesen Fragen beschäftigt. Vielleicht kann uns das ja als Vorbild dienen. Eine gute Anregung ist es allemal und der Erwähnung wert.
Die Niederländer haben eine Organisation für Blasorchesterdirigenten, die sich um deren Belange kümmert. http://www.bvodi.nl/index.asp
Eine wichtige Aufgabe dieser Organisation ist es Tarifvorschläge für Blasorchesterdirigenten zu erarbeiten, die sich nach Ausbildungsstand des Dirigenten und Leistungsstand des Orchesters richten, mit jährlicher Steigerung und immer auf dem aktuellen Stand: http://www.bvodi.nl/pictures/pdf/BvO-Tarieven-2017.pdf
Zusätzlich ist hier ein ausgearbeitete Vertrag für Dirigenten und Orchester zu finden: http://www.bvodi.nl/pictures/pdf/Modelovereenkomst-BvOI-2016.pdf
Hier steckt viel Arbeit und jahrelange Erfahrung von studierten Dirigenten dahinter, die diese Organisation im Austausch mit Vereinen aufgebaut haben.
Viele Grüße
Michael
Danke Michael für diese hilfreichen Hinweise!
Ich habe mir sowohl die Tariftabelle für Dirigentenhonorare und den Mustervertrag angeschaut: Das sind wirklich gute Hilfestellungen, die der Dirigentenverband in Holland hier bereit stellt!
Vielen herzlichen Dank liebe Alexandra für die Veröffentlichungen der Zahlen und die Interpretation derselben. Meiner Ansicht nach werden zwei große Stellschrauben zu einer Gesamt-Sichtweise vermischt.
Es gibt zwei Arten von Dirigenten. Die Hobby-Dirigenten, die diese Tätigkeit ehrenamtlich / geringfügig bezahlt durchführen und die Berufsmusiker, für die das Amt / die Funktion des Dirigenten ein Standbein Ihres beruflichen Tuns darstellt.
Keine Führungskraft in der freien Wirtschaft käme auf die Idee in einem Unternehmen anzuheuern, bei dem die Entlohnung fragwürdig ist. Warum tun es Dirigenten? Gleichzeitig sei die Frage gestellt, ob es für jeden Verein zielführend erscheint, eine solch monetäre Stelle zu schaffen?
Ein Verein, vor allem im süddeutschen Raum, ist eine Vereinigung auf Basis von Freiwilligkeit zum Erreichen eines bestimmten Zieles. Bei Musikvereinen die Förderung der Musikkultur und der aktiven Gestaltung des Dorf-/Stadtlebens. Vom kameradschaftlichem Beisammensein einmal ganz abzusehen. Mir wäre kein (Dorf-)Verein bekannt, der sich das Ziel gesetzt hat, mit seinem musikalischen Tun, Geld zu verdienen.
Ist es wirklich zielführend alle Vereine gleichwertig zu betrachten? Benötigt ein Dorfverein einen Berufs-Dirigenten? Ich behaupte nein.
Selbstverständlich gibt es Vereine die sich das Ziel gesetzt haben auf sehr hohem Niveau Ihre musikalischen Leistungen zu erbringen. Diese Vereine sorgen meist selbst durch zahlreiche Maßnahmen (oder durch finanzielle Unterstützung von Bund/Land/Stadt) für ihre finanziellen Möglichkeiten und können entsprechende Honorare bezahlen. Solch Vereine ziehen entsprechende Mitglieder dann auch an, welche den notwendigen Ehrgeiz und Zeit für das tägliche Üben mitbringen. Die entsprechende Entlohnung des Dirigenten ist hier meist sichergestellt.
Auf der anderen Seite gibt es die o.g. klassischen Vereine. Hier braucht es keine Berufsmusiker, da die Leistung eines Musikvereins nicht nur am Dirigenten liegt sondern vor allem an der Leistungsfähigkeit des Ensembles. Hier ist ein Verein gut bedient mit einem Hobby-Dirigenten, der das Ensemble formt und auf gutem Niveau musikalisch führt, leitet und das Vereinsleben aktiv mitgestaltet.
Zurückkommend auf die Auswertung des Dirigenten-Honorars, definiert ein Hobby-Dirigenten seine Entlohnung sicher anders, als ein Berufsmusiker, der von diesem Lohn einen Teil seines Lebensunterhaltes bestreiten muss.
Hören wir doch auf Äpfel mit Birnen verglichen zu wollen. Oder anders ausgedrückt, wann hören wir damit auf, aus jedem Amateurverein ein Unternehmen machen zu wollen, das sich ein Personal mit entsprechenden Löhnen leisten kann? Sollten wir nicht dafür Sorge tragen, dass unsere Amateurvereine als solche belassen werden und als Kulturgut erhalten bleiben anstatt stetig alles zu optimieren, zu noch mehr Leistungen anzuspornen und monetarisieren zu wollen?
Dirigenten die sich über eine schlechte Entlohnung beschweren haben schlichtweg im falschen Unternehmen angeheuert. Keine Frage: Die guten Unternehmen mit entsprechenden Entlohnungen sind rar…. Aber, ist dies in anderen Wirtschaftszeigen nicht auch der Fall?
Da kann ich mich nur anschließen. Nichts ist unnötiger als noch ein Verband, schon gar nicht als eine Art Tarifbund – das gibt es nicht mal in den Berufsorchestern.
Darüber hinaus ist das wie überall in der freien Wirtschaft Verhandlungssache. Wenn die professionell ausgebildeten Dirigenten nicht Willens sind, wie ihre Kolleg*innen die Ochsentour als Kapellmeister anzutreten, werden wir mit dem Dilemma der wirtschaftlichen Möglichkeiten in den Vereinen leben müssen.
Außerdem wird sich Qualität durchsetzen und die hat eben auch ihren Preis. Wer sich das als Verein nicht leisten kann oder will, entscheidet das selbst.
Hallo Alexandra
Danke Dir für die interessante Arbeit. Es wird klar, wieso wir in der Schweiz bei der Ausschreibung des Dirigenten für unsere Musikgesellschaft Bewerbungen aus ganz Deutschland erhalten haben. Der Unterschied in der Entlöhnung von Deutschland zur Schweiz ist enorm. In der Schweiz wird mit einer Entlöhnung von ca. 150 bis 200 Schweizer Franken pro Präsenz (Proben/Konzerte/Sitzungen) gerechnet. Was im Jahr eine Entlöhung von rund 10’000 bis 15’000 Franken ergibt. Grosse Vereine (Zürich, Bern etc.) bezahlen pro Jahr um ca. 25’000.00 Schweizer Franken. Allerdings ist die Ausbildung dieser Fachleute dann auch top, sprich Hochschulniveau, mit mehrjähriger Erfahrung als Dirigent.
Grüsse aus der Schweiz
Hallo Roland, die Zahlen von der Schweiz hören sich natürlich sensationell an. Vielen Dank für diese Infos! Wir wollen aber nicht vergessen, dass die Lebnshaltungskosten extrem viel höher sind als in Deutschland oder Österreich. Viele Grüße Alexandra
Es ist mal wieder traurige Gewissheit, dass im Bereich der Kinder- und Jugendförderung in der Amateurmusik die geringsten Gagen gezahlt werden, obwohl hier die besten Fachleute benötigt werden. Zum einen um die Kinder und Jugendlichen altersadäquat und ihrer Persönlichkeit entsprechend zu fördern und Schäden (Lautstärke, Haltung, Leistungsdruck) und Frust vorzubeugen und andererseits die Grundlage für die Zukunft des Vereines stabil aufzubauen.
Liebe Alexandra,
zunächst vielen Dank für die Abfrage und die Aufbereitung der Ergebnisse. Das ist schon sehr aussagekräftig. Was ich etwas vermisse ist der Zusammenhang zwischen Höhe des Honorars und Stundenaufwand. Denn als Vergleichsgröße mit anderen “Berufsgruppen” bietet sich einfach der Stundenlohn an.
Ich bin auch nicht sicher, ob wir bei der Dirigentenausbildung wirklich ein neues oder einheitlich(er)es System brauchen. Immerhin haben wir ein durchgestuftes Ausbildungssystem dass mit den C- und B- Qualifikationen Laien ermöglicht, neben einem anderen Beruf die Grundlagen des Dirigates zu lernen. Denn seien wir mal ehrlich, so richtig lernt man Dirigieren in der Praxis.
Und ich möchte auch Gert Bart widersprechen, dass ein Verein, der “keine Ambitionen” hat, keinen ausgebildeten Dirigenten braucht. Ich denke – und habe es auch so erfahren – dass gerade reine Hobbymusiker von einem Dirigenten mit einem vertieften Fachwissen besser angeleitet werden können. Das fängt bei der Literaturauswahl an, die auf die Stärken und Schwächen der eigenen Musiker/innen Rücksicht nehmen sollte, und geht über die Gestaltung der Probenarbeit weiter. Wie schnell kann ich mit einer falschen Erwartungshaltung Musiker/innen demotivieren!
Ich denke, unsere Musiklandschaft lebt davon, dass wir Orchester aller Leistungsstufen haben. Nicht jedes Orchester muss es sich zum Ziel machen, alle 5 Jahre eine Stufe “aufzusteigen”. Man kann auch das Niveau halten und trotzdem das Publikum Jahr für Jahr begeistern.
Aber dafür brauche ich nicht für jede Bierzeltmucke einen studierten Dirigenten…
Hallo Martin,
danke für Deinen Kommentar! Ich habe versucht, die Umfrage so einfach und kurz wie möglich zu halten. Dies aus Arbeitszeit- und Kostengründen. Deshalb habe ich mich auch für die Abfrage des monatlichen Honorars entschieden. Gerne hätte ich mehr Querverbindungen hergestellt…
Wenn es um eine mögliche Tariftabelle geht, ist die Angabe des Stundenlohns unumgänglich. Hier möchte ich gerne nochmals auf die Tariftabelle aus den Niederlanden verweisen, die uns Michael Meininger in seinem Kommentar empfohlen hat.
Viele Grüße
Alexandra
PS: Es freut mich sehr, dass so viele hier ihre Kommentare hinterlassen und möchte alle Leser ausdrücklich dazu ermuntern, hier Stellung zu beziehen! Ich bitte jedoch um Verständnis, dass ich keine anonymen Kommentare frei schalte. (Zumindest ich sehe alle Vor- und Nachnamen)
Hallo Alexandra,
vielen Dank für Deine Recherchen.
Ist spannend zu lesen.
Vielleicht ist unser Finanzierungsmodell interessant?
Mein gemeinnützig eingetragener Verein ist im Osten Deutschl und wir haben inzwischen 2 gleichberechtigt nebeneinander stehende Orchester, welche unter meiner Leitung stehen.
Ich bekomme ein Grundhonorar für beide Orchester, welches sich im oberen Viertel Deiner Umfrage bewegt und für Extraleistungen kann ich Rechnungen stellen. Ich werde auch an den Konzerthonoraren beteiligt.
Wir haben Mitgliedsbeiträge je nach Selbsteinschätzung von 5 bis 25 € monatlich.
Unsere Finanzen sind gut ausgeglichen.
Mein Jahreshonorar bewegt sich im Bereich der Schweiz.
Grüsse Astrid
Hallo Astrid, herzlichen Dank für Deine Informationen!
Ich nehme an, bei den Mitgliedsbeiträgen handelt es sich um die Beiträge der aktiven Musikerinnen, oder?
Viele Grüße
Alexandra
Hallo Alexandra,
ja genau.
Wir haben bisher keine Fördermitglieder.
Viele Grüße
Astrid
P. S.
Wir haben ca. 100 aktive Orchesterfrauen.
Die Musikvereine/Blasorchester haben in der Regel keine Aktiven-Beiträge. Ihr gehört hier zu den wenigen Ausnahmen. Aber das ist genau das, was ich im Prinzip zur Finanzierung der Musikvereine auch vorschlage. Leider ist dieses Thema bei vielen Musikvereinen/Blasorchestern ein “no go”.
Gruß
Alexandra
Wie gut, dass wir das bei unserer Gründung vor 14 Jahren nicht wussten.
Gruß
Astrid
Liebe Alexandra,
ich bin mit den Aktiven-Beiträgen bei Dir, die derzeitige Situation ist sehr unbefriedigend. Ich selbst bin vor vielen Jahren, als ich noch Vorstand war, dieses Thema angegangen und leider gescheitert. Mein Anlass war u.a. auch das Dirigenten-Honorar aber auch die Tatsache, dass wir bald mehr “Nicht-Musikalische” Veranstaltungen wie Altpapier Sammlung oder die vermutlich allseits bekannten “Verkaufsabende” hatten. Fördernde Mitgliederzahlen sinken, neue zu finden ist (zumindest bei uns) schwierig und extrem zeitraubend. Einigermaßen vernünftig bezahlte Auftritte sind rar und jeder weiß, was so im Jahr an Ausgaben zusammen kommt, auch ohne das Dirigenten Honorar.
Wenn wir nicht auch von der Kommune gefördert würden, wäre ein Überleben mehr als schwierig und die Frage von ordentlichem Dirigenten-Honorar unlösbar, wenn man den Anspruch hat, einen qualifizierten Dirigenten zu engagieren.
Leider leben viele Blasmusiker gedanklich noch im letzten Jahrtausend, als Ehrenamts-Dirigenten usus waren. Das waren auch die Zeiten, wo 90% der Musiker inklusive Dirigent vor Ort gearbeitet haben. Diese zeiten sind lange rum und ich bin gespannt, wie lange sich noch die Einstellung halten kann, dass das eigene Hobby gefälligst von anderen zu finanzieren ist.
Viele Grüße
Bernd
Vielen Dank für diesen Beitrag, Bernd!
Hallo Alexandra
Als studierter Klarinettist MHS Düsseldorf und Blasorchesterdirigent MHS Augsburg kann ich nur Danke sagen für deinen Blog. Ich selbst war 17 Jahre Musikdirektor der Stadtkapelle Herrenberg, einem sehr guten Höchststufenorchester. Dank einer TvöD Anstellung hatte ich sehr viele Möglichkeiten. Nun bin ich seit gut 2 Jahren als Dirigent in der Schweiz tätig bei insgesamt 3 Orchestern der 3. Und 2. Klasse. Nicht nur dass ich fest angestellt bin und somit auch sozialversicherungspflichtig bin, die Probenlöhne sind weit aus höher und werden auch bei entsprechender Qualität des Dirigenten bezahlt. Mein Durchschnittspreis liegt bei 250€, egal ob Auftritt oder Probe. Probetage, Sitzungen und grosse Konzerte werden extra vergütet. Ziel ist hohe Qualität. In der Schweiz gibt es für alles kurz-, mittel- und langfristige Sponsorenkooperationen.; sei es fürNoten, die Uniform, Instrumente oder wichtige herausragende Veranstaltungen. Hier ist man in Deutschland noch weit weg. Zudem zahlen alle Musiker in meinen Schweizer Vereinen 100 Stutz Jahresmitgliedsbeitrag. Schon die sozial unsichere Situation der Dirigenten in Deutschland war für mich ein Grund vor allem in der Schweiz tätig zu sein. Wer möchte schon als Daimler Mitarbeiter freiberuflich sein…Aber genau so geht es einem Großteil der Dirigenten, die von dieser Arbeit leben müssen. Hier wird es nötig werden, seitens der Blasmusikverband endlich für die nötige soziale Sicherheit zu sorgen. Ein Dirigent ist wie ein Musikschulleiter weisungsgebunden und somit eben nicht als selbständig einzustufen. Ich freue mich auf Reaktionen. LG Matthias Beno
Hallo Matthias, vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag! Viele Grüße Alexandra
Liebe Alexandra,
ich hatte mit weiter oben schon mal verbreitet, möchte aber noch mal insistieren:
Es ist methodisch unscharf, die verschiedenen Grundsituationen miteinander zu vergleichen. Die Entlohnung von Dirigenten sollte in jedem Fall abhängig von deren Qualifikation sein. Und da gibt es enorme Spannbreiten zwischen der Aufwandsentschädigung für einen C-/B-Absolventen und der Gage/dem Arbeitsvertrag eines Hauptberuflers.
Hier muss das Orchester selbst entscheiden, was es will und die jeweils notwendigen Voraussetzungen schaffen.
Zur öffentlichen Förderung:
Für Kinder und Jugendliche gibt es mE eine gewisse “Förderpflicht” der öffentlichen Hand. Darüber hinaus ist es mE nicht Aufgabe der Gesellschaft, erwachsenen Menschen das Hobby zu finanzieren. Abgesehen evtl. von Beihilfen für Infrastruktur (Probenräume o.a.) muss das aus Eigenmitteln finanziert werden.
Ich arbeite für ein Leipziger Orchester – die aktive Mitgliedschaft kostet erwachsene Berufstätige 20€/Monat, ich halte das für angemessen.
Zu oft versuchen Vereine, ihre Tätigkeiten anhand der Finanzsituation zu konzipieren anstatt darüber nachzudenken, welche Wege man gehen will und wie sich diese finanzieren lassen. (Das ist allerdings auch in der Politik so, deshalb will ich gnädig sein…)
Zu den Standesvertretern:
Es gibt freie Wahl des Berufes. Jedermann weiß um die wirtschaftliche Unwägbarkeit manches Künstlerdaseins. Die wenigen Genialen und Berufenen finden ihren Weg. Wir Normalsterbliche müssen sowohl Kompromisse schliessen (Hauptanstellung im Schuldienst bspw.) als auch diese Normalitäten lernen anzuerkennen.
Stärkung der Strukturen, Schärfung der individuellen Profile und ein aktives Mitgestalten am Markt der Ideen um Sponsoren etc.
Dann findet alles und jeder seinen Platz – Endgültigkeiten gibt es da nicht – und absolute Wahrheiten sowieso nicht.
Hallo Alexandra
Ich bin nicht der Meinung einiger meines Vorredner. Ich denke die Vereine in Deutschland machen es sich sehr einfach, Dirigenten als Freiberufler zu engagieren. Grund dafür ist die Ersparnis von Sozialleistungen. Es wird sich zeigen, ob das bei der zunehmenden Professionalisierung der Dirigenten der richtige Weg ist. Immerhin ist ein Dirigent doch im überwiegendem Mass weisungsgebunden: den Probetag legt der Verein fest, ebenso die Konzert- und Auftrittstermine. Ich dirigiere 3 Orchester in der Schweiz und hier wäre eine Freiberuflichkeit unvorstellbar und auch rechtswidrig. Die deutschen Blasmusikverbände werden überlegen müssen, wie die professionellen Dirigenten sozial abgesichert werden können. Nicht umsonst gehen immer mehr sehr gute Dirigenten in die Schweiz. Auch die Gründung eines Dirigentenverbandes aufgrund der Professionalisierung wäre ein richtiger und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Berufsdirigenten – und die werden gerade in der Blasmusikszene immer mehr – brauchen eine professionelle Vertretung ihrer Interessen. Vereine werden neue Wege im Sponsoring gehen müssen; in der Schweiz normaler Alltag bei Neuuniformierung oder Neuinstrumentierung. Und hier reden wir bezüglich Uniform von gut 2500 ChFr pro Uniform. Durchweg ist man in der Schweiz der Meinung, gutes Geld in gute bis sehr gute Dirigenten zu investieren. Denn gerade die verpflichtenden Wettbewerbe an Kreismusiktagen oder kantonalen Musikfesten bestreiten z.B. in meinem Umfeld die Mehrheit der Vereine mit Berufsdirigenten oder Musiklehrern mit dirigentischer Ausbildung. Und wenn es danach ginge, was eine Gesellschaft für wen finanziert, nun dann seien hier die Polizeieinsätze bei Fussballspielen genannt, die der Steuerzahler tragen muss. Viele Vereine wollen in ihrer Freizeit musikalisch professionell geführt werden. Also sollten auch die Rahmen-bedingungen geschaffen werden, damit dies für die grosse Mehrheit unserer Vereinsmusiker möglich ist. Und dazu zählt, dass Dirigenten angemessen bezahlt werden.
Ich bin erst jetzt auf deine Seite gekommen. Finde es aber sehr Interessant. Vor allem der Vergleich der Honorare war aufschlussreich. Wir sind ein Musikzug der Oberstufe und liegen hier in der Bezahlung ganz an der Spitze. -Sehr schwierig zu finanzieren- aber machbar.
Vielen Dank für Deinen Kommentar, Wilfreid! Viele Grüße Alexandra
Eine tolle Unfrage mit interessanten Ergebnissen.
Die Ergebnisse fände ich persönlich als Histogramm (oder alternativ als Säulendiagramm) anstelle der Tortendiagramme anschaulicher. Man könnte somit meiner Meinung nach die Verteilung besser sehen.
Liebe Grüße.
Ich möchte hier auf eine andere Problematik aufmerksam machen.
Wir reden hier von guten Honoraren für gute Dirigenten. Bei unserer gerade zu Ende gegangenen Dirigentensuche, hat sich gezeigt, dass in unserer Region schon seit ein paar Jahren, nur sehr wenige Dirigenten auf dem Markt sind. Bei fast allen handelt es sich um professionelle Dirigenten, welche schon zwei oder drei Kapellen haben und eine weitere suchen, für die Finanzierung Ihres Lebensunterhalts. Dies führt bei einem “Dorfverein” zwangsläufig auch zu Terminkollisionen, aber dies nur am Rand bemerkt.
Bedingt durch die Marktsituation können mittlerweile sowohl die Guten als auch die weniger Guten Dirigenten, sehr hohe Honorare verlangen. Diese Marktbedingte Preissteigerung hat leider mit Qualität nichts mehr zu tun. Die Leidtragenden sind hier die Vereine.
Die Diagramme halte ich deshalb nur bedingt für Aussagekräftig, da weder die Qualifikation der Dirigenten, noch regional sehr unterschiedliche Marktsituationen und somit auch regionale Gehaltsunterschiede berücksichtig wurden.
Gruß Michael
Hallo Michael, danke für Deinen Beitrag! Das bekannte Gesetz von Angebot und Nachfrage schlägt sich da offenbar in Eurer Region durch. Ein Grund mehr, über eine Tarif-Tabelle wie in den Niederlanden nachzudenken. Viele Grüße Alexandra
Hallo Alexandra,
mit großer Spannung habe ich heute die Kommentare unter diesem Artikel gelesen und für mich persönlich manche sehr neuartige Dinge erfahren. Zu meinen folgenden Ausführungen sei dazugesagt dass ich aus Österreich berichte.
1.) Ist es mir völlig neu, dass bei einer Musikkapelle ein Aktivenbeitrag eingehoben wird -> Dies würde bei uns sicherlich zu einer starken Reduzierung der Mitgliederanzahl führen. Im Gegenteil dazu bekommen wir bei einem Orchester sogar manche Ausrückungen in einer Jahresendabrechnug honoriert, wobei hier jeder Musiker gleich viel bekommt (auch der Dirigent).
Eine Extra-Bezahlung für den Dirigenten gibt es nicht, da dieser aus dem eigenen Verein entstammt. Dies dürfte auch bei 95 % der Vereine in meiner Umgebeung (50 km) der Fall sein.
2.) Gibt es bei uns eigentlich fast keine “professionellen Blasorchesterdirigenten”. Die meisten besitzen entweder eine EBO Ausbildung (Ensemble-Blasorchester Leitung -> 4 jähriger Kurs des Landesmusikschulwerkes in Kooperation mit dem Blasmusikverband) oder sind Musikstudenten (Instrumental) oder Musikschullehrer.
Hierbei ist sicher die Situation er musikschulen auch entscheidend, denn in meinem Heimatort und den 6 nächstgelegen Orten gibt es 4 insgesamt Standorte der Landesmusikschulen.
3.) Ist schon zu erkennen, dass zwischen studierten (Instrumental + Dirigieren -> Blasorchesterdirigieren gibt es in Ö nicht als Studium) Dirigenten und den “Kurs-Dirigenten” teilweise Unterschiede zu bemerken sind, diese jedoch nicht so gravierend sind, dass man daraus schließen könnte auch ein einfacher Hobby dirigent benötigt einen Profi als Kapellmeister. Dies liegt natürlich auch an der menschlichen Komponente, in wie weit sich der Dirigent mit dem Orchester verbinden kann und seine Vorstellungen umsetzen kann. Hier spielt schon unser großes Traditionsbewusstsein eine große Rolle.
Hallo zusammen
Ich bin immer noch verwundert, wie weit wir Musikvereine z.B.Sportvereinen in punkto Zielsetzung und Professionalisierung (Visionen) hinterher hinken. Spass ist die Grundlage für alles Tun, also ist das doch eine Grundvoraussetzung. Aber reicht Spass mit dem Hintergrund, dass es relativ wurscht ist, ob eine Einstudierung zum Ziel (Aufführung) führt oder nicht…in der Sportsprache…”das Spiel gewonnen wird oder nicht”. Ich glaube nicht: meine D-Schüler wollten immer ein wirklich gutes Resultat erzielen, ohne dass ich immense Ansprüche gestellt hätte ind so ist es auch in zukunftsorientierten Vereinen. Gerade wenn ich mit Aushilfen in meinen Orchestern arbeite, dann bekomme ich fast durch die Bank hohe positive Resonanz bezüglich Partiturkenntnis, Probenarbeit und Lösungsansätzen. Und hier wird dann eine professionelle Dirigentenausbildung auch wahrnehmbar. Ich hoffe, dass wir Vereine uns im musikalischem Anspruch weiter professionalisieren, alles andere wird aufgrund fehlender Zielsetzungen scheitern.
Für die Schweiz gibt der Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband BDV Gehaltsempfehlungen heraus:
https://dirigentenverband.ch/mitglieder-services/gehaltsempfehlung.html
Vielen Dank für diese Statistik. Sie ist sehr hilfreich und informativ!
Ich halte die Schlussfolgerung:
“Auch im Bereich Jugendorchester scheint ein monatliches Honorar von 200 Euro üblich zu sein.”
jedoch für falsch.
67,74% der Rückmeldungen waren in der Gruppe 1 Cent bis 200 Euro.
Gemäß der Grafik kann ich nicht ausschließen dass die Mehrheit in dieser Gruppe nur 25 € bekommt.
Wäre die kleinste Gruppe “bis 300 Euro”, dann wären in dieser Gruppe 87% der Rückmeldungen woraus du geschlossen hättest, dass “ein monatliches Honorar von 300 Euro üblich zu sein scheint ;-).
Kannst Du den Durchschnitt der Rückmeldungen in der “bis 200″er Gruppe aufzeigen? Oder duunterteilt sie weiter. (bis 25, bis 50, bis 75 bis 100, bis 150).
Ich halte es für untypisch bei großen Beträgen feiner auszulösen als bei kleinen. Besonders, wenn dort weniger Rückmeldungen sind.
Hallo Martin, vielen Dank für Deine Anregung. Ich werde sie bei einer erneuten Durchführung der Umfrage gerne berücksichtigen.
Viele Grüße
Alexandra
Hallo Alexandra,
ich verstehe, die Datenbasis gibt es nicht her.
Dennoch wäre eine Korrektur möglich:
entweder:
“Im Bereich Jugendorchester scheint ein monatliches Honorar von über 200 Euro nicht üblich zu sein.”
oder
“Im Bereich Jugendorchester scheint ein monatliches Honorar von bis zu 200 Euro üblich zu sein.
Viele Grüße,
Martin
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