Mentale Stärke erreichen – für Musiker:innen und Orchester
Wie Mental-Training Musiker:innen in Auftrittssituationen hilft das Geprobte optimal abzurufen
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Gezieltes Mentaltraining zur Entfaltung des eigenen Potentials – was für Manager:innen selbstverständlich zur persönlichen Entwicklung gehört, ist in Musiker:innen-Kreisen immer noch die Seltenheit. Dabei sind besonders Musiker:innen stressigen Situationen ausgesetzt. Nicht nur bei Konzerten, sondern auch in Probespiel-Situationen oder bei Wettbewerben, die allein schon auf Grund der besonderen Situation, zu den Besten gehören zu müssen oder zu wollen, hohe Anforderungen an die eigene Psyche stellen.
“Glück ist, wenn das, was du denkst, was du sagst und was du tust in Harmonie ist.” – Mahatma Gandhi
Dieses Zitat, das Mahatma Gandhi zugeschrieben wird, steht für den Schweizer Stephan Rudin stellvertretend für seine Herangehensweise an ein Coaching für Musiker:innen oder ganze Orchester und dafür, was ihm selbst wichtig ist. Inneres und Äußeres im Einklang. Bei Musiker:innen ist nicht nur wichtig, was erklingt, sondern wie die innere Einstellung dazu ist.
Stephan Rudin selbst ist mit Mentaltraining bereits in jungen Jahren beim Schießsport in Berührung gekommen. Die innere Stärke und die Konzentration auf das Ziel muss im richtigen Moment abgerufen werden. Und das wird im Schießsport selbstverständlich trainiert. Dass die gleiche innere Vorbereitung auch in der Musik hilft, zeigte ihm später seine Laufbahn als Militärmusiker. Mit der Swiss Army Central Band spielte er beispielsweise auf riesigen Bühnen wie dem Basel Tattoo, dem Edinburgh Military Tattoo oder dem Spasskaya Tower Military Music Festival auf dem Roten Platz in Moskau. Undenkbar vor so riesigem Publikum nicht abrufen zu können, was erfolgreich geprobt wurde! Die gelernten Mentaltechniken aus dem Schießsport wandte er speziell in diesen stressigen, von Lampenfieber begleiteten Situationen an. Schließlich wuchs in ihm der Wunsch, seine Kenntnisse zu vertiefen, eine professionelle Ausbildung als Coach anzugehen und nun kombiniert er seine beiden Leidenschaften beruflich: Mentaltraining und Musik.
Stephan Rudin bietet sein Coaching einerseits als Einzelcoaching für Musiker:innen an, als auch für Orchester.
Einzelcoaching für Musiker:innen
Das Einzelcoaching beinhaltet:
- Leistung im richtigen Moment abrufen
- Stärkung des Selbstvertrauens
- Musizieren mit Leichtigkeit
- Blockaden lösen
Zum Thema Einzelcoaching habe ich Stephan Rudin einige Fragen gestellt.
Was haben Musiker: innen von Dir gelernt, wenn sie ein Einzel-Coaching absolviert haben?
Stephan Rudin: „Sie erlernen, wie sie ihre Leistung zum gewünschten Zeitpunkt abrufen können. Es geht also nicht darum, den Musiker/die Musikerin besser zu machen, sondern darum, dass sie das, was sie in zahllosen Proben erarbeitet haben, unabhängig von äußeren Einflüssen abrufen können.“
Was sind die Grundlagen Deines Coachings für Musiker:innen? Auf welche Methoden und Theorien berufst Du Dich?
Stephan Rudin: „Das ist ein Mix aus verschiedenen Techniken, wie z.B. Blockaden Lösungs-, Atem-, Entspannungs- und Visualisierungstechniken. Je nachdem, was der/die Musiker:in gerade am meisten benötigt. Gemeinsam erstellen wir Strategien, die dabei helfen zu erkennen, wann es in eine falsche Richtung läuft und wie sie das Steuer wieder in die gewünschte Richtung herumreißen können.“
„Mentale Stärke erreichen“ ist eines Deiner Hauptziele, die Musiker: innen und Musikvereine durch Dich erlangen. Warum reicht das Beherrschen des Instruments und der Literatur für einen erfolgreichen Auftritt nicht aus?
Stephan Rudin: „Theoretisch reicht das Beherrschen des Instrumentes und der Literatur aus. In der Praxis gibt es jedoch äussere Einflüsse, die das Abrufen der erarbeiteten Leistung stören können.
In meinem konkreten Fall hatte ich das Problem, dass ich zum entscheidenden Zeitpunkt immer einen unnötigen Fehler gemacht habe. Der Fehler und meine unmittelbare Reaktion darauf, haben meine Performance ruiniert. Meine einzige Strategie bestand darin, mehr zu üben. Auch meine Lehrer und Kollegen, haben nur gesagt: „Du hättest halt mehr üben sollen.“. Aber daran lag es nicht. Zuhause und an den Proben hat es ja immer funktioniert.
Stell dir vor du fährst auf der Autobahn und plötzlich stellst du fest, dass du noch die Handbremse angezogen hast. In dem Moment ist dein erster Gedanke auch nicht „Ich muss mehr Gas geben“ oder? Nein, du löst die Handbremse. Mit meinem Coaching lösen wir die Handbremse im Kopf, die dich davon abhält zeigen zu können, was du wirklich draufhast.“
Im Mai 2024 bietest Du einen Workshop „Start“ zum Thema Mentaltraining an. Wer soll sich dafür anmelden? Für wen ist dieser Workshop geeignet? Und was sind die „Lerninhalte“?
Stephan Rudin: „Der Workshop steht allen offen, die neue Denkstrategien ausprobieren möchten. Also nicht nur für Musiker. An diesem 2-tägigen Workshop bringe ich den Teilnehmern bei, wie sie ihr Denken auf bewusster und unbewusster Ebene auf ihre jeweiligen Ziele fokussieren können. Ich bringe den Teilnehmern Techniken bei, mit denen Sie neue positive Denkmuster in kürzester Zeit in ihren Alltag integrieren und dadurch ihre Ergebnisse verändern können.“
Eine Musikerin, die bereits ein Einzel-Coaching bei Stephan Rudin absolviert hat, ist Morgane Sallin. Mit ihr habe ich über ihre eigenen Erfahrungen gesprochen:
Morgane, Du hast zunächst ein Einzel-Coaching bei Stephan absolviert. Was hat Dich dazu veranlasst? Aus welchen Gründen?
Morgane Sallin: „Während meines zweiten Masterstudiums in Musik entschied ich mich für ein Mentalcoaching bei Stephan Rudin. Zu dieser Zeit nahm ich an zahlreichen Probespielen teil. Ich konnte schon immer gut mit Stress umgehen, aber auf diesem Anforderungsniveau kam ich mit dem Druck nicht mehr richtig klar. Deshalb habe ich mich an Stephan gewandt, um dieses Mentalcoaching auszuprobieren.“
Wie lief das Einzel-Coaching ab? Wie war die Vorgehensweise von Stephan?
Morgane Sallin: „Zuerst haben wir uns viel ausgetauscht, damit Stephan meine Art zu denken und die Dinge zu verstehen, zunächst global und dann in meinem Beruf als professionelle Musikerin, verstehen konnte.
Stephan wollte herausfinden, welcher mentale Zustand mich während meiner musikalischen Darbietung am besten unterstützen könnte. Wir haben mit Entspannungsübungen begonnen. Aber im Moment X konnte und durfte ich einfach nicht zu entspannt sein, ich musste meine Energie kanalisieren, um 100 Prozent geben zu können. Diese Entspannungsübungen haben mir jedoch in den Tagen vor den Terminen sehr geholfen. Es galt also, einen Mittelweg zwischen Entspannung und Konzentration zu finden. Mit Hilfe von verschiedenen Übungen, Visualisierungen, aber auch Ankern ist es uns gelungen, diesen Zustand der Entspannung/Konzentration zum gewünschten Zeitpunkt zu erreichen.“
Was hat das Coaching bei dir bewirkt? Was waren deine wichtigsten persönlichen Learnings?
Morgane Sallin: „Alles, was ich bei Stephan Rudin gelernt und umgesetzt habe, hat zum gewünschten Zeitpunkt funktioniert. Ich habe viel gelernt, zum Beispiel die Dinge positiver zu sehen. Ich habe auch ein Bewusstsein dafür entwickelt, wie man Dinge positiver ausdrücken kann, auch wenn die Gesellschaft, in der wir leben, und das Erziehungsmodell, das wir haben, die Umsetzung im Alltag erschweren. Ich war auch erstaunt, wie wir unser Gehirn programmieren und de-programmieren können, nur indem wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas anderes richten.
Mir wurde auch der Unterschied zwischen Profimusikern und Profisportlern bewusst. Bei Spitzensportlern ist mentales Coaching automatisch Teil des Trainings. Wir Spitzenmusiker sind auf uns allein gestellt und müssen lernen, damit umzugehen. Außerdem haben wir während unseres Studiums nicht unbedingt die Mittel, um uns auf eigene Kosten coachen zu lassen. Ich finde es sehr schade, dass das noch nicht Teil unseres Studiums ist.“
Vereinscoaching
Insbesondere Blasorchester und Brass Bands sind oft und besonders in der Schweiz Wettbewerbssituationen ausgesetzt. Die positiven Auswirkungen der Wettbewerbskultur in der Schweiz habe ich besonders im Beitrag Ein Land ist stolz auf seine Werke: Die Schweiz! beschrieben. Diese Wettbewerbe bei kantonalen und eidgenössischen Musikfesten sowie bei den Nationalen Brass Band Meisterschaften haben nicht nur zur ständigen Erneuerung der Blasorchesterliteratur geführt, sondern auch einer qualitativ sehr hochstehenden Orchesterlandschaft geführt.
Bei den Wettbewerben ist die Platzierung oft zweitrangig, wenn die Musiker:innen mit dem Gefühl von der Bühne gehen, alles gegeben zu haben und mit der tiefen Befriedigung, so musiziert zu haben, wie es in der besten Probe nicht besser war. Dahin zu kommen hängt auch mit der inneren Einstellung der Musiker:innen zusammen. Und auch bei ganzen Orchestern kann ein Mentaltraining und das Lernen von entsprechenden Methoden zu diesem Zustand führen.
Stephan Rudin bietet auch Blasorchestern und Brass Bands ein Vereinscoaching an. Die Inhalte:
- Umgang mit Lampfenfieber
- Leistung im richtigen Moment abrufen
- Energievoll Musizieren
Ich wollte von Stephan Rudin wissen, wie ganz konkret das Vereinscoaching aussieht, welche Vorbereitungen dafür von Seiten des Vereins getroffen werden müssen.
Dazu Stephan Rudin: „Das Vereinscoaching benötigt von Seiten des Vereins keine Vorbereitung und wird während der Dauer einer „normalen“ Probe, also während ca. 2 Stunden, abgehalten.
Der Ablauf sieht wie folgt aus: Ganz zu Beginn spielt der Verein ein Stück seiner Wahl durch. In zwei Teilen erfolgt dann das Coaching. Im ersten Teil zeige ich dem Verein Strategien gegen Nervosität bzw. Lampenfieber und wie wir diese für uns einsetzen können. Im zweiten Teil zeige ich dem Verein wie wir durch Erschaffen neuer Denkmuster die erarbeitete musikalische Leistung gezielt abrufen. Die vermittelten Inhalte werden direkt angewendet respektive umgesetzt.
Zum Schluss spielt der Verein das gleiche Stück nochmals durch. Die Unterschiede zum ersten Durchspiel sind klar spür- und hörbar.“
Die Musikgesellschaft St. Antoni, die Morgane Sallin zurzeit dirigiert, hat sich auf ein Vereinscoaching mit Stephan Rudin eingelassen. Über ihre Erfahrungen damit habe ich mit Morgane gesprochen:
Auch mit Deinem Blasorchester hat Stephan ein Coaching durchgeführt. Aus welchen Gründen habt Ihr ihn dafür engagiert? Wo lag die Notwendigkeit?
Morgane Sallin: „Ja, Stephan kam tatsächlich zu einem Coaching mit meiner Musikgesellschaft. Der Grund, warum ich ihn um ein Coaching gebeten habe, ist folgender: Alle fünf Jahre haben wir ein regionales Musikfest, bei dem wir ein Wettbewerbsstück vor Publikum und Jury vortragen müssen. Das ist für alle in der Musikgesellschaft ein großes Ereignis. Für manche Musiker kann das sehr stressig sein. Und für das Ensemble und die Musiker ist es immer frustrierend, wenn sie ihr Potenzial auf der Bühne nicht zeigen können, obwohl in der Probe alles gut läuft.
Außerdem ist Coaching bei uns immer noch ein wenig unbekannt, wenn nicht sogar tabuisiert. Daher fand ich es eine sehr gute Gelegenheit, meinen Musikern diese musikalische, aber auch persönliche Erfahrung zu ermöglichen.“
Wie haben die Musiker:innen auf das Coaching zunächst im Vorfeld reagiert? Sahen die Musiker:innen den Sinn im Coaching?
Morgane Sallin: „Ich habe das Glück, einen Verein zu haben, der offen und bereit für alle Projekte ist. Während des mehrstündigen Coachings spielten alle Musiker mit und machten auch die Übungen mit. Einige haben sehr intensive Gefühle erlebt. Ich habe allerdings gemerkt, dass die Älteren etwas zurückhaltend waren, aus Misstrauen? Aus Angst? Ich kann es nicht sagen…“
Was hat Dein Orchester mit dem Coaching gelernt?
Morgane Sallin: „Wir haben gelernt, was es wirklich bedeutet, 100 % von sich zu geben. Und dass wir etwas Außergewöhnliches erreichen können, wenn jeder für eine bestimmte Zeit X 100% von sich gibt. Wir haben jetzt unser kleines Ritual vor Konzerten oder Wettbewerben. Ein Ritual, das uns entspannt und uns zu 100% vereint.“
Wer sich für sich selbst oder für sein Orchester für ein Mentaltraining mit Stephan Rudin interessiert, kann sich zunächst auf seiner Website informieren: https://www.rudin-coaching.ch/
Sein Workshop START findet am 4. und 5. Mai 2024 in CH-1716 Schwarzsee statt. Unter diesem Link findest Du weitere Informationen und die Möglichkeit der Anmeldung: Workshop START.