Lukas K. Link: Was mir am Musikverein Spaß macht!
Vor kurzem kam mein Sohn Lukas (13 Jahre alt) nach der Musikprobe in unsere Wohnung gestürmt mit den Worten: “Das war eine saugeile Probe!”. Als blasmusikbegeisterte Mama macht mich das sehr glücklich, dass es meinem Sohn so gut im Musikverein gefällt. Er kommt eigentlich immer gut gelaunt und fröhlich aus der Musikprobe heim. Das war schon früher, als er nur in der Jugendkapelle gespielt hat, so. Und so muß es doch auch sein!
Ich habe ihn heute gefragt, ob er nicht einmal einen Beitrag darüber schreiben möchte, warum es ihm im Musikverein Spaß macht. Er hat sich sofort an den Computer gesetzt…..
Was mir am Musikverein Spaß macht!
Ein Gastbeitrag von Lukas K. Link
Ich bin jetzt seit anderthalb Jahren im Musikverein mit dabei und bis jetzt habe ich noch nichts bereut. Ich spiele Horn und mit meinen vier anderen Kollegen, die auch dieses schöne Instrument spielen, verstehe ich mich sehr gut. Man könnte auch sagen, dass wir alle Freunde geworden sind.
Der Anfang war sehr schwer in diesem großen Orchester. Ich war ja bis dahin nur ein 10-15 Mann Orchester gewöhnt (Jugendkapelle). Und auf einmal dann mit 40-50 Musikern zusammen zu spielen, da hatte ich auch das ein oder andere Mal Gänsehaut-Feeling. Aber durch meine tollen Kollegen, meinen Freunden die ich aus der Jugendkapelle kannte und durch unseren tollen Dirigenten wurde das alles schnell zur Gewohnheit und einer großen Freude. Dadurch, dass dieser Verein ans Dorf gebunden ist, kannte ich sehr viele und lernte auch neue Menschen, die die Liebe zur Musik genauso teilen wie ich, kennen. Es war auch ein bisschen Familie in dieser Gruppe vorhanden, zum Beispiel ist mein Onkel, der dazu noch unser Präsident ist, oder auch mein Cousin mit dabei. Früher mischte in diesem Verein noch meine Mutter an der Querflöte mit, aber sie entwickelte sich zu einem Semi-Profi und so verließ sie uns irgendwann zu größeren Welten. Das war aber schon lange vor meiner Zeit…
Ich finde es auch toll, dass Musik so jung hält. Wir haben Musiker, die sind
75-80 Jahre alt und spielen immer noch wie in ihren besten Jahren. Natürlich ist es verständlich, dass bei manchen auch irgendwann die Lippen-Spannung nachlässt und man statt Staccato eher ein schönes Vibrato spielt. Aber sie lieben die Musik immer noch, als wären sie gerade erst dazu gekommen. Und das macht auch einen guten Zusammenhalt aus, meiner Meinung nach, wenn Junge mit Alten spielen. Außerdem kann man vieles lernen. Zum Beispiel profitieren die Jungen von der jahrelangen Erfahrung der Älteren und die Älteren lernen wie die neueste Elektronik funktioniert.
Wir haben auch schon den ein oder anderen Ausflug erlebt, zum Beispiel in die Weinreben oder nach Tirol. Das war ein super Erlebnis und alle hatten sehr viel Spaß. Noch heute reden wir gerne über diesen Ausflug, da er ein einmaliges Erlebnis für mich und auch ganz viele junge und alte Musiker war.
Als ich im Sommer letzten Jahres neu dazu kam, waren die anderen (und damals noch meist fremden) Musiker schon voll mit der Vorbereitung auf unser Jahreskonzert beschäftigt. So musste ich auf den fahrenden Zug mit aufspringen. Der Start war zwar sehr holprig, aber ich habe das Jahreskonzert einigermaßen gut bestanden. Zwar noch mit ein paar Fehlern, aber am Ende hat es dem Publikum gefallen.
Vieles hab ich auch von unserem wunderbaren Dirigenten Markus Frieß mit auf den Weg bekommen. Er hilft wo er kann und wenn jemand ein schwieriges Solo-Stück hat, fährt er auch mal den langen Weg von ihm zu Hause nach Hartheim, um mit ihm das Stück in aller Ruhe zu üben. Aber auch als Mensch kann man gut Zeit mit ihm verbringen. Er war auch in Tirol dabei und machte auch alles mit. Selbst abends ließ er das Bier-Zelt nicht aus. Man kann gut mit ihm Spaß haben, aber auch gleichzeitig sehr gut mit ihm arbeiten. Das schätze und bewundere ich sehr an ihm. Unter ihm konnte ich auch viel lernen, zum Beispiel die Intonation oder verschiedene Griffe für ein und denselben Ton.
Zur Zeit geht es auch langsam auf das nächste Jahreskonzert zu (6.1.18 Rheinhalle, Hartheim) wo – passend zu unserem Ausflug – das Thema Tirol im Vordergrund steht. Mit ’Tirol 1809’ oder ‚Dem Land Tirol die Treue’ mit passender Gesangseinlage, versuchen wir wie jedes Jahr unser Publikum, dass die Musik so liebt, wie wir es alle in unserem Verein tun, zu begeistern.
Mit musikalischen Grüßen
Euer
Lukas K. Link
PS. In der “saugeilen” Probe haben sie in der Trachtenkapelle Hartheim übrigens “Latin Gold” geprobt….
Ein toller Beitrag !! Liebe Alexandra : Du darfst auf Deinen Sohn stolz sein. Aber ein bißchen (vielleicht viel) Blut von Dir fließt durch das Herz in seinen Adern . Kein Wunder also .
Vielen Dank für Deine lieben Worte, lieber Henry! Viele Grüße, Alexandra
Schöner Beitrag – passt gerade in die Vorweihnachtszeit. Dahingehend auch dir, Alexandra, schöne Weihnachten und ein gutes Neues! Vielen Dank für deine unermüdliche Arbeit, von der wir alle profitieren. Schade, dass ich beim Kongress nicht dabei bin – daher auf diesem Wege guten Erfolg. Herzlich, Michael
Herzlichen Dank, lieber Michael und auch Dir ein Frohes Fest! Viele Grüße, Alexandra
Super Gratuliere dass es bei euch so super toll funktioniert !!! ; aber kann mir jemand Tipps geben was man in einer Kapelle nicht funktioniert das heißt die allgemeine Stimmung ist schlecht es geht nicht jeder gerne auf die Probe die Kameradschaft im allgemeinen ist schlecht wir sind eine sehr junge Kapelle aus Österreich es funktioniert nicht bei den jüngeren und auch nicht bei den älteren ; irgendwo ist da der Wurm drinnen. Ich bitte um tipps!
L.G. H!
Hallo, dieses Thema kenne ich auch. Versucht herauszufinden, welche Musik allen Spaß macht. Das ist dann das erste Drittel. Dann je ein Drittel Spaß für die jungen und ein Drittel Spaß für die älteren. Außerdem solltet Ihr Euch musikalische Herausforderungen suchen, die jeden fordern, aber nicht wirklich überfordern. Das ist kein einfacher Weg, wir stehen auch mittendrin. Viele Grüße nach Österreich. A.H.B.
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