Auftrittsknigge des Freiburger Blasorchesters

Seit Anfang September spiele ich – nach drei Jahren Abstinenz – wieder in einem Musikverein. Nachdem ich im ersten Halbjahr 2017 schon öfters einmal im Freiburger Blasorchester beim Metafoor-Lehrgang an der BDB-Musikakademie ausgeholfen habe (das FBO steht einmal im Monat für die Dirigier-Studenten dieses Lehrgangs zur Verfügung), habe ich wieder so richtig Lust bekommen, regelmäßig in einem Verein zu musizieren. Irgendwann, irgendwie fehlt einem als echter Blasmusiker ja das Musikvereinsleben, wenn man es lange nicht mehr hat. Und weil im FBO viele Musikerinnen und Musiker musizieren, die ich schon lange kenne und mit denen ich in Projektorchestern schon zusammen gespielt habe, viel die Entscheidung für das FBO plötzlich ganz leicht. Dem Voraus ging das hartnäckige Werben von meiner lieben Registerleiterin und anderen aus dem FBO

Anfang September war dann meine erste Probe. Neben dem freundschaftlichen Empfang durch meine Kolleginnen und Kollegen hat mir meine Registersprecherin zusammen mit der schriftlichen Anmeldung gleich ein Infoblatt ausgehändigt mit allen wichtigen Informationen. Vorbildlich!

Über folgende Punkte informiert das Blatt:

  1. Probelokal Adresse
  2. Probezeiten
  3. Mitgliedsbeitrag (Aktivenbeitrag!!!)
  4. Entschuldigungen
  5. Ansprechpartner
  6. Auftrittskleidung
  7. Auftrittsknigge
  8. Weitere Kontaktpersonen: Vorstand des Musikvereins
  9. Informationen zur Homepage, zum FBO-Kalender und zu facebook

An der „Auftrittsknigge“ bin ich natürlich gleich einmal hängen geblieben. Viele Punkte stehen darin, die eigentlich Selbstverständlich sein sollten. Wir wissen aus Erfahrung aber, dass dem nicht so ist….

Mit Genehmigung darf ich Euch die Auftrittsknigge des Freiburger Blasorchesters hier zur eigenen Verwendung zur Verfügung stellen:

  • Gezeigte Spielfreude überträgt sich auf das Publikum
  • Notenständer: schwarz oder silberfarben
  • Schwarze Unterlegkartons nicht vergessen
  • Bitte nur in Ausnahmefällen: Getränk in unauffälliger Verpackung
  • Zum persönlichen Taktschlagen reicht der große Zeh! Außerdem ist der Dirigent ja auch noch da
  • Wir sollten durch eine aufrechte Haltung den Spaß am Musizieren zeigen: also weg von der Lehne und nicht so rumgammeln
  • Kommt vom Dirigenten während eines Stückes keine Regung: keine Panik, einfach weiterspielen und genießen
  • Beifall: wird dankbar und stolz lächelnd und dem Publikum zugewandt entgegengenommen; bitte nicht quatschen und keine Noten während des Stehens sortieren/blättern; bitte nicht ins Publikum winken
  • Aufgang: nach Satz geordnet, normalerweise von hinten nach vorne und von außen nach innen, Abgang entsprechend andersherum

Bereits in meinem Blogbeitrag Integration von jungen Musikern im Musikverein – Willkommenskultur habe ich Euch eine Auflistung zur Verfügung gestellt, was in eine Infomappe für neue Mitglieder gehört. Ab sofort gehört auch die „Auftrittsknigge“ des Freiburger Blasorchesters dazu….

 

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Was Blasmusiker unbedingt brauchen:

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Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

    4 thoughts on “Auftrittsknigge des Freiburger Blasorchesters

    • 25. September 2017 at 11:07
      Permalink

      Leider kommt das immer weniger vor!
      Wenn ich diese Knigge lese, fällt mir da schon der eine oder andere Verein ein, wo es defintiv nicht so abläuft.
      Da hat dann einer mal einen bunten Notenständer oder kein Schwarzen Unterlegkarton und dann sieht man die hübsche einzige grüne Mappe.
      Ein Aufmarsch gibt es erst gar nicht. Dort baut jeder sein Instrument auf und dann wird einfach sitzen geblieben!
      Aufgestanden zum Applaus wird dann schon mal, aber ein lächeln strengt da scheinbar noch mehr die Mundmuskulatur an deswegen wird es einfach mal lieberweg gelassen.
      Ich möchte meinen Verein da definitiv nicht von ausschließen!
      Auch hier könnten wir uns von jedem Punkt etwas abschneiden.
      Ich werde mal sehen, ob ich das weitergeben kann. Auch wenn es vorerst Kritik ernten wird.

      Ich denke auch ein Amateurorchester kann sich an diese Knigge halten, dort ist nichts schlimmes dran !

      Ich danke für diesen Sachlichen Hinweis auch wenn es eigentlich Selbstverständlich sein sollte.
      Aber manchmal sind es die kleinen Dinge, die auf der Strecke bleiben.

      Reply
    • 26. September 2017 at 0:05
      Permalink

      Wir haben so etwas in Avenwedde beim Musikverein und beim Jugendmusikkorps ebenfalls. Wir haben es Bühnenetikette genannt. Das Publikum nimmt das positiv wahr, teilweise sogar eher nur im Unterbewusstsein. Wir bekommen jedenfalls immer wieder bestärkende Rückmeldungen.

      Hier also die “Avenwedder” Bühnenetikette:

      Wenn das Orchester nach Registern geordnet die Bühne betritt, bleiben wir stehen, bis alle ihren Platz erreicht haben. Wir sind >>ein<>gemeinsames<< Musizieren.
      Der/Die Konzertmeister/in gibt das Signal zum Hinsetzen, indem sie/er sich selbst hinsetzt.

      Wenn der Dirigent erstmals die Bühne betritt, gibt der/die Konzertmeister/in das Signal zum Aufstehen, indem sie/er selbst aufsteht.
      Der Dirigent gibt das Zeichen zum Platz nehmen.

      Wir nehmen unsere Instrumente gemeinsam auf. Der Dirigent prüft die Aufnahmebereitschaft des Orchesters. Alle (= auch die, die am Anfang Pause haben) nehmen ihr Instrument auf. Alle, die zu Beginn zu spielen haben, begeben sich in Spielhaltung.

      Nach dem Schlussakkord löst erst der Dirigent seine Spannung.
      Dann lösen auch die Musiker ihre Spannung und lösen die Haltung des Instrumentes.

      Wir genießen den Applaus und kosten ihn aus – er ist unser Lohn!
      Wir blättern nicht in den Noten, während wir den Applaus entgegen nehmen.
      Wir betätigen währenddessen auch nicht die Wasserklappe an unserem Instrument oder pusten eine Klappe frei etc.

      Wenn der Dirigent das Orchester für den Applaus aufstehen lässt, erfolgt das Hinsetzen wiederum über das Signal des/der Konzertmeisters/in, wenn sie/er sich hinsetzt (ggf. auf Zeichen des Dirigenten), setzen sich alle wieder hin.

      Auch wenn die Sitzordnung ein Halbkreis ist – wenn wir stehen, drehen wir uns gegebenenfalls und wenden uns dem Publikum zu – wir zeigen dem Publikum unser bestes Lächeln und nicht die kalte Schulter.
      Das gilt übrigens auch schon beim Stehenbleiben nach dem Betreten der Bühne!
      Wir halten unser Instrument in den Händen, wenn wir den Applaus des Publikums entgegen nehmen – wir stellen es nicht weg.

      Aussagen zu den Notenständern und Pappen haben wir nicht darin stehen, da in unserer Stadthalle einheitliche Orchesterpulte zur Verfügung stehen.

      Ich würde mich freuen, wenn dieser Beitrag dem ein oder anderen eine Anregung und Hilfe sein könnte.

      Reply
      • 26. September 2017 at 7:35
        Permalink

        Hallo Peter,
        herzlichen Dank für die Ergänzung!
        Viele Grüße
        Alexandra

        Reply
    • 26. September 2017 at 0:10
      Permalink

      Ups, da ist etwas schief gegangen.

      Die Wörter “ein” und “gemeinsames” sind im Original fett gesetzt. Weil das an dieser Stelle nicht ging, hatte ich sie in spitze Klammern gesetzt. Die scheinen jedoch bewirkt zu haben, dass Satzteile verschwunden sind. Hier also noch einmal der vollständige zweite Satz:

      Wenn das Orchester nach Registern geordnet die Bühne betritt, bleiben wir stehen, bis alle ihren Platz
      erreicht haben. Wir sind ein Klangkörper und in diesem Moment beginn unser gemeinsames Musizieren.

      Reply

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