Back on Track: Die neuen Werke von Otto M. Schwarz
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„Endlich dürfen wir wieder!“ Ja, die Blasmusik ist Gott sei Dank wieder auf dem richtigen Kurs! Dieses Gefühl der Erleichterung haben in diesem Sommer nicht nur die vielen Musikvereine bzw. Blasorchester, sondern auch die Komponisten, Verleger und alle anderen, die in irgendeiner Weise mit der Blasmusik zu tun haben – mich eingeschlossen! Wir haben alle Federn gelassen, aber wir gehen frohen Mutes wieder voran und versuchen einiges von dem nachzuholen, was wir in der Pandemie so schmerzlich vermisst haben.
Wenn Ihr in Back on Track (Grad 4 | 3:00), eines der neuen Werke von Otto M. Schwarz, rein hört, dann eröffnen sich Euch all die Gefühle, die ich eingangs beschrieben habe. Die Trompeten, Hörner und Posaunen schmettern in Back on Track gleich zu Anfang im Wechselspiel: „Wir alle sind wieder da!“ Und diese Fanfare geht später in einen Freudentanz im Siebenachteltakt über. Vor allem, wenn Ihr auf der Suche nach einem spektakulären Opener für Euer nächstes Konzert seid, empfehle ich Euch, Back on Track anzuhören:
Mit Grad 4 ist Back on Track schon anspruchsvoll und nicht so ohne weiteres für alle Blasorchester zu spielen. Aber Otto M. Schwarz kann auch „leichter“. Warum betone ich das so? Weil es für einen Komponisten sehr viel „schwieriger“ ist, „leichter“ zu komponieren. Einerseits weil dem Komponisten beispielsweise bei einem Grad-2-Werk nicht das ganze Spektrum musikalischer und spieltechnischer Möglichkeiten der Instrumentalisten zur Verfügung stehen und andererseits, weil auch Werke in niedrigerem Schwierigkeitsgrad den Musiker:innen Spaß und Freude bereiten und vor allem auch klanglich abwechslungsreich und differenziert sowie bei der Aufführung im Konzert auch für das Publikum ein Wohlklang sein sollen.
Nun, dass Otto M. Schwarz auch „leichter“ bzw. „einfacher“ schreiben kann, beweist er mit seinem neuen Werk Troja (Grad 2 | 6:50). Außerdem macht er seinem Ruf als „Geschichtenerzähler unter den Blasmusikkomponisten“ wieder einmal alle Ehre. Die Geschichte des trojanischen Pferdes brauche ich Euch nicht erzählen. Wir haben zwar das Buch Illias von Homer nicht gelesen, aber den Film mit Brad Pitt haben wir ganz sicher alle gesehen. Wie bei seinen Werken mit historischem Hintergrund üblich liegt auch Troja ein Drehbuch zu Grunde. Ich veröffentliche das Drehbuch (ohne Beteiligung von Brad Pitt) hier, damit Ihr weiter unten das Youtube-Video laufen lassen und es mit den Taktzahlen vergleichen könnt:
Takt 1: Die schöne Helena steht an der Stadtmauer und schaut ins weite Umland von Troja.
Takt 11: Sie erinnert sich an die gemeinsame Flucht mit ihrem Geliebten Paris aus Sparta.
Takt 18: Plötzlich sieht sie am Horizont die griechische Flotte auftauchen.
Takt 26: Das griechische Heer mit Helenas Gatten Menelaos fordert Wiedergutmachung.
Takt 30: Die Trojaner verweigern die Herausgabe Helenas.
Takt 38: Zehn Jahre Krieg – zehn Jahre Belagerung der Stadt. Auf der griechischen Seite kämpfen Agamemnon und Achilles, auf Seiten Trojas Hektor und Aeneas.
Takt 62: Es gibt keinen Sieger.
Takt 66: Eines Morgens ist das griechische Heer wie vom Erdboden verschluckt. Nur ein hölzernes Pferd steht vor den Stadtmauern.
Takt 73: Begeistert vom Ende der Belagerung ziehen die Trojaner allen Warnungen zum Trotz das Pferd in die Stadt.
Takt 81: Zu spät erkennen sie die List. Griechische Krieger entsteigen dem Rumpf des Pferdes und öffnen die Stadttore.
Takt 91: Das zurückgekehrte griechische Heer fällt in die Stadt ein und zerstört sie vollkommen.
Takt 131: Wir schlagen das Buch „Illias“ des Dichters Homer zu. Ob dies alles wirklich stattgefunden hat, kann bis heute niemand sagen.
Troja ist im Österreichischen Blasmusikverband ÖBV Pflichtstück in der Stufe CJ.
Die Pandemie, in der Otto M. Schwarz wie wir alle auch ans Homeoffice gefesselt war und nicht zu Workshops und Gastdirigaten bei Orchestern reisen konnte, hat er gut genutzt und drei seiner beliebtesten Werke in vereinfachte Versionen umgearbeitet. Nun können auch Blasorchester der unteren Stufen oder Jugendblasorchester die Werke Nostradamus, Mont Blanc und Dragon Fight spielen. Alle drei Werke sind im Schwierigkeitsgrad 2,5 lieferbar. Zu seiner Motivation für diese Aufgabe habe ich Otto zwei Fragen gestellt:
Was hat Dich bewogen, eine vereinfachte Version von Nostradamus, Mont Blanc und Dragon Fight zu erstellen?
OMS: „Es gab viele Statements bei Masterclasses und Workshops. ‚Otto M. Schwarz komponiert super Musik, aber die Werke sind für uns viel zu schwer.‘
Ich hab mir gedacht, gib den nicht so leistungsstarken Blasorchestern mit diesen Versionen eine Chance.
Ebenso wollte ich den Jugendorchestern Einstiegsversionen meiner bekanntesten Werke ermöglichen, vielleicht um später auch die Originale spielen zu wollen.“
Wie bist Du bei der Vereinfachung vorgegangen bzw. was war Dir dabei wichtig? Welche Entscheidungen musstest Du beispielsweise in Klang, Rhythmus, Harmonik, o. ä. treffen?
OMS: „Natürlich ist in der Besetzung nicht alles, wie im Original möglich, dadurch ist die Erhaltung des Klangs nicht ganz umsetzbar. Die Stücke wurden thematisch sinnvoll gekürzt und rhythmisch bei Bedarf erleichtert. Harmonik wurde eigentlich bei 99 % beibehalten, nur in leichter spielbare Tonarten gewechselt.“
Übrigens gibt es auch das Werk Leonardo, in der ursprünglichen Fassung ein Grad-4-Werk, in einer Grad-2,5-Fassung.
Nicht nur die vereinfachten Fassungen von großen Werken von Otto M. Schwarz sind bei ihm ein Novum. Er hat sich erstmalig an ein Werk, spezifischer gesagt, einen Choral, in vierstimmig variabler Besetzung gewagt. Auch das – wenn man es richtig gut machen will – eine herausfordernde Disziplin unter den Kompositionsstilen. Anlass für Lux Aeterna ist ein sehr trauriger: Otto M. Schwarz hat dies für das verstorbene Kind eines Freundes geschrieben. Lux Aeterna wurde beim Begräbnis gespielt. „Unendliche Traurigkeit und Trost gleichzeitig“, dachte ich beim ersten Hören. Otto M. Schwarz schreibt im Partitur-Text: „Lux Aeterna (Das ewige Licht) ist eigentlich ein Teil der Totenmesse, hat aber in dieser Komposition keinen Bezug zum lateinischen Originaltext. Menschen mit Nahtoderfahrungen berichten oft von einem hellen Licht. Die Musik bewegt sich zwischen traurigen, hoffnungsvollen und flehenden Passagen hin und her und stellt Fragen, die nicht beantwortet werden können. Sie endet jedoch in einem versöhnlichen Durakkord, der die Ruhe und Wärme dieses Lichtes, welches Erlösung verspricht, widerspiegelt.“
Nun, der Tod gehört zum Leben. Manchmal vergessen oder verdrängen wir diese Tatsache. So lange, bis wir davon selbst oder in der Familie bzw. dem Freundeskreis eingeholt werden. Oder im Musikverein. Wir wollen nicht, dass dieser Fall eintrifft. Und doch müssen wir uns auch darauf irgendwann einmal einstellen. Gut, wenn wir dann nicht auf die Trauerchoräle zurückgreifen müssen, die wir schon seit Jahrzehnten bei Begräbnissen von Musiker:innen und Ehrenmitgliedern spielen. Lux Aeterna ist eine schöne und zeitgemäße Alternative.
Ein letztes Werk aus der neuen Produktion des Musikverlags Symphonic Dimensions, in dem die Werke von Otto M. Schwarz seit einiger Zeit erscheinen, möchte ich Euch noch vorstellen. Es heißt wie sein Verlag: Symphonic Dimensions (Grad 4-5 | 4:00). Wie alle seine Werke ist auch Symphonic Dimensions eine Auftragskomposition. Es wurde für die Bläserphilharmonie im Kreis Altenkirchen geschrieben. Marco Lichtenthäler ist Dirigent und Initiator der Bläserphilharmonie im Kreis Altenkirchen. Da ich dachte, dass der Auftraggeber bzw. derjenige, der das Werk schon aufgeführt, genauer gesagt uraufgeführt hat, am besten über das Werk schreiben kann, habe ich Marco gebeten, ein paar Zeilen zum Werk für diesen Beitrag zu schreiben:
Marco Lichtenthäler: „Wir wollten unsere Bläserphilharmonie mit einem richtigen Knaller gründen. Nicht nur die Gründung, sondern auch die musikalisch ersten Töne sollten etwas Besonderes sein. Deswegen haben wir über ein Crowdfunding versucht, eine Auftragskomposition zu vergeben, die dann quasi „unsere Erkennungsmelodie“ wird. Ziel sollte sein, jedes Konzert dann damit zu beginnen.
Was soll ich sagen, es hat tatsächlich letztes Jahr (2021) geklappt und wir konnten Otto damit beauftragen.
Die Vorgabe war nur, ein schwungvolles Eröffnungswerk zu komponieren, das die Zuhörer vom ersten Ton an mitreißt. Ein bisschen sollte es in Richtung von John Williams oder dieser Art gehen (was man auch an der 1. Trompete erkennt, die müssen wirklich ran). Ich hasse Werke, die langsam einleiten bis dann endlich mal was passiert. Das ist hier ganz anders. Es geht sofort los. Vollgas. Ein Wahnsinns-Beginn der sofort jeden Zuhörer im Saal in seinen Bann zieht. Genau das wollten wir. Das Werk verläuft dann weiter im schwungvollen 12er, sehr festlich, sehr feierlich. Es war und ist genau passend und wir freuen uns sehr, dieses Werk nun fortan bei jedem unserer Konzerte als unsere Erkennungsmelodie präsentieren zu dürfen. Vielen Dank an Otto M. Schwarz.“
Wer neugierig geworden ist, schaut auf den Youtube-Channel von Symphonic Dimensions Publishing oder auf die Website www.symphonicdimensions.com. Dort gibt es noch weitere Werke von Otto M. Schwarz, außerdem auch Werke für Brass Band und Fanfare-Orchester. Die Ausgaben sind im gut sortieren Musikfachhandel und über die gängigen Online-Noten-Shops mit Bläserschwerpunkt erhältlich.
Einen kompletten Überblick gibt Euch der neue Symphonic Dimensions Publishing Katalog, den Ihr hier als PDF runterladen könnt. Darin enthalten sind auch die neuen Play-Along-Bücher für alle Instrumente von Otto M. Schwarz.
Ein herzliches Dankeschön an den Musikverlag Symphonic Dimensions und an Otto M. Schwarz für die Kooperation bei diesem Beitrag. Diese Advertorials sichern die Zukunft des Blasmusikblog.com.