Blasmusikblog Monatsrückblick Mai 2020

Wie geht es Euch so, nach dem dritten Monat ohne Musikverein? Ohne Proben, Auftritte und Konzerte? Gut, die Antworten sind vorhersehbar. Wir alle vermissen die Blasmusik in unseren Gemeinschaften – egal ob Großes Sinfonisches Blasorchester, Jugendkapelle, Egerländer-Besetzung, Blaskapelle, Spielmanns- oder Fanfarenzug, usw.

Die viel spannenderen Fragen sind: Wann geht es weiter? Wie geht es weiter? Sind zu den momentan vorgeschriebenen und empfohlenen Bedingungen musikalische Aktivitäten überhaupt möglich? Und wenn ja, in welcher Weise? Und macht das denn überhaupt auch Spaß? Oder Sinn? Ich für mich sehne mich nach dem “Normalzustand”. Andere sagen, die momentane Situation sei “besser als nichts”… “Die momentane Situation” ist ja auch in jedem Bundesland, in jedem europäischen Land jeweils eine andere… Manchmal kann man schon den Überblick verlieren, was für die eigene Region nun wirklich gilt. Gut finde ich die nationale Informationspolitik in der Schweiz, den Niederlanden und in Österreich. Hier informieren die jeweiligen Dachverbände, die für den ganzen Staat zuständig sind, hervorragend! Vermutlich basierend auf einem großen Einsatz des jeweiligen Dachverbands. Man sieht in den Sozialen Medien den großen Einsatz der Dachverbände in Österreich und der Schweiz!

Bei uns in Deutschland empfinde ich es als großes Durcheinander bei dieser Vielfalt der Verbände, die sich auf Landes- oder regionaler Ebene einsetzen und mehr oder weniger gute Informationen herausgeben. Es kommt mir vor, als würden in jedem Bundesland, teilweise auch noch von unterschiedlichen Verbänden im jeweiligen Bundesland, gleiche Arbeit gemacht, ohne dass irgendein Austausch besteht. Dabei gibt es so viele Parameter, die deutschlandweit gelten. Die nichts mit der Länderhoheit in Sachen Kultur zu tun haben. Aber wo vorher keine Verknüpfungen, Netzwerke, Arbeitsteilung und kein Informationsaustausch war, kann ja zu Corona-Zeiten nicht plötzlich ein Gemeinschaftsgefühl aller “blasenden” Vereinigungen auftauchen. So wurschtelt halt jeder Verband mehr oder weniger professionell vor sich her.

Aus meiner Sicht und obwohl ich mir das Engagement für ganz Deutschland gewünscht hätte (also vom Dachverband), tritt der Bayerische Blasmusikverband in punkto Engagement, Innovation und Informationspolitik aus der deutschen Verbandslandschaft ganz klar hervor. Informationen auf vielen Kanälen – auch per Videobotschaft – und eine sehr schnelle Umstellung auf interessante Webinare sind die sichtbaren Ergebnisse. Es ist einigermaßen vorstellbar, wie viel engagierte “Manpower” das im Hintergrund gebraucht hat.

Ich bin, wie Ihr alle, gespannt, wie das alles für die Musikvereine weitergeht. Und die große Frage steht dann auch noch im Raum: Welche Auswirkungen hat der komplette Shutdown für die Musikvereine? Im Totalen ist das zur Zeit noch gar nicht zu beantworten. Eine Sache, die mich aber jetzt schon beschäftigt und viele von Euch sicherlich auch.

Kommen wir mal zum eigentlichen Monatsrückblick Mai 2020. Diese Beiträge sind erschienen:

4. Mai 2020 Blasmusikaspekte “Erweiterung der Besetztung – Ein Interview mit Stefan Roth
8. Mai 2020 “Stille Skulpturen” – Projekt der Stadtkapelle Lahr mit Neuer Musik
15. Mai 2020 Johan de Meij – Sein Leben, seine Berufung, seine Werke – Teil 3 – Gastbeitrag von Harald Vetter
19. Mai 2020 Share the Repertoire – Werk-Empfehlung geben, Werk-Empfehlungen erhalten
22. Mai 2020 Blasmusikaspekte “Vom Lob des Musikanten – Sinnerfülltes Laienmusizieren” – Ein Interview mit Norman Grüneberg
28. Mai 2020 Was ist Dirigenten in der Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft besonders wichtig?

Fünf Online-Meetings mit Komponisten haben im Mai stattgefunden. Und zwar mit Mario Bürki, Johan de Meij, Marco Pütz, Guido Rennert und Thomas Doss. Jedes “Meet the Composer” war, wie der jeweilige Komponist auch, einzigartig. Interessant ist es, die jeweiligen Methoden, wie die Komponisten an neue Kompositionen herangehen, zu erfahren. Sehr spannend die Diskussionen zwischen den Komponisten und den Teilnehmern über beispielsweise Instrumentation und Orchestrierung. Und sehr exklusiv haben wir von jedem der fünf Komponisten Einblicke in das Werk, an dem er zur Zeit arbeitet und die neuesten Werke erhalten. Wir haben Stücke gehört, die vor uns nur der jeweilige Komponist gehört hat. Und natürlich haben wir auch viel über die Werke erfahren. Hintergrundinformationen die sonst nirgendwo nachzulesen sind. Oder kleine persönliche Geschichten der Komponisten zum Werk.

Momentan sind vier weitere “Meet the Composer” geplant (bei “klick” auf den Namen gelangt Ihr zur Online-Anmeldung):

7. Juni 2020 – 11.00 Uhr Bert Appermont
21. Juni 2020 – 11.00 Uhr Mathias Wehr
28. Juni 2020 – 11.00 Uhr Jan Van der Roost
5. Juli 2020 – 11.00 Uhr Jacob de Haan

Auch diese Komponisten werden uns einen Einblick in ihre ganz neuen Werke gewähren. Außerdem ist es immer möglich, spezielle Fragen der Dirigenten zu bestimmten Werken zu klären. Natürlich stehen die Komponisten für alle Fragen der Teilnehmer Rede und Antwort! Die Teilnehmergebühr beträgt 16,00 Euro.

Ein zweites neues Online-Format feierte im Mai Premiere: Share the Repertoire. Darüber habe ich im Beitrag Share the Repertoire – Werk-Empfehlung geben, Werk-Empfehlungen erhalten ausführlich geschrieben.

Die kommenden Termine:

Dienstag, 2. Juni 2020 Originale Konzertwerke Grad 4-5
Zur Anmeldung: https://elopage.com/s/KulturserviceLink/share-the-repertoire-originale-konzertwerke-grad-4-5

Montag, 8. Juni 2020 Polka, Walzer, Marsch
Zur Anmeldung: https://elopage.com/s/KulturserviceLink/share-the-repertoire-polka-walzer-marsch

Donnerstag, 18. Juni 2020 Offene Runde: Lieblingswerke!
Zur Anmeldung: https://elopage.com/s/KulturserviceLink/share-the-repertoire-lieblingswerke

Freitag, 26. Juni 2020 Originale Konzertwerke Grad 3-4
Zur Anmeldung: https://elopage.com/s/KulturserviceLink/share-the-repertoire-konzertwerke-3-4

Donnerstag, 2. Juli 2020 Religiöse Anlässe & Kirchenkonzerte
Zur Anmeldung: https://elopage.com/s/KulturserviceLink/share-the-repertoire-kirche

Dienstag, 7. Juli 2020 Sammlungen für Bläserklassen und Jugendblasorchester
Zur Anmeldung: https://elopage.com/s/KulturserviceLink/share-the-repertoire-sammlungen

Montag, 13. Juli 2020 Originale Konzertwerke Grad 4-5
Zur Anmeldung: https://elopage.com/s/KulturserviceLink/share-the-repertoire-konzertwerke-4-5

Dienstag, 21. Juli 2020 Pop, Film, Show! Bearbeitungen für Blasorchester
Zur Anmeldung: https://elopage.com/s/KulturserviceLink/share-the-repertoire-originale-pop-film-show

Donnerstag, 30. Juli 2020 Transkriptionen klassischer Werke
Zur Anmeldung: https://elopage.com/s/KulturserviceLink/share-the-repertoire-transkriptionen

Die Sessions beginnen immer um 19.30 Uhr und dauern etwa 2,5 Stunden. Die Teilnehmergebühr beträgt 8,00 Euro.

Ich freue mich sehr, dass ich ab Juni zwei sehr kompetente Kolleginnen für die Kulturservice Online-Akademie gewinnen konnte: Mona Köppen und Sigrid Baumann.

Mona Köppen bietet über die Kulturservice Online-Akademie folgende Online-Seminare an (mit “klick” auf den Titel geht’s zur Anmeldung):

19. Juni 2020 Schau mir in die Augen – Orchester
Zielgruppe: DirigentInnen, RegisterleiterInnen

30. Juni 2020 Entspannter Dirigent, entspanntes Orchester
Zielgruppe: DirigentInnen

9. Juli 2020 Schau mir in die Augen – Bessere Kommunikation im Musikverein durch Mimikresonanz
Zielgruppe: Vereinsverantwortliche wie zum Beispiel Vorstände, Jugendleiter, Beisitzer…

17. Juli 2020 Entspannter Dirigent, entspanntes Orchester
Zielgruppe: DirigentInnen

Sigrid Baumann bietet folgendes Online-Seminar über die Kulturservice Online-Akademie an:

24. Juni 2020 Motivierend führen im Verein – ein Traum?
Zielgruppe: Vereinsverantwortliche

Meine eigenen Themen sind, wie Ihr wisst, vor allen Dingen die “Zukunft der Musikvereine” sowie “Marketing für Musikvereine”. Aus diesen Themengebieten biete ich folgende Online-Seminare an:

15. Juni 2020 Über die Balance im Musikverein und wie wir sie wieder herstellten können

23. Juni 2020 Die 10 größten Herausforderungen für die Musikvereine und wie wir ihnen begegnen können

15. Juli 2020 Über die Balance im Musikverein und wie wir sie wieder herstellten können

23. Juli 2020 Die 10 größten Herausforderungen für die Musikvereine und wie wir ihnen begegnen können

Die Online-Seminare von Mona Köppen, Sigrid Baumann und mir selbst dauern jeweils ca. 2 Stunden. Die Teilnehmergebühr beträgt jeweils 24,00 Euro.

Ab Ende August wird es weitere spannende Online-Meetings und -Seminare für DirigentInnen, Vereinsverantwortliche und auch die BlasmusikerInnen selbst geben! Ihr dürft gespannt sein…

Wünsche, Anregungen oder Anmerkungen? Für Blasmusikblog oder Kulturservice Online-Akademie? Schreibt mir gerne eine Mail an alexandra@kulturservice.link (ist mir am liebsten) oder ruft mich an: +49 / 171 / 3588300 (bin allerdings nicht immer erreichbar…).

Mein Wunsch an Euch: bleibt mir gewogen und besucht mal das ein oder andere Online-Meeting oder -Seminar.

Herzliche Grüße
Eure Alexandra

PS Das Beitragsbild hat mit dem Mai 2020 nur insofern etwas zu tun, als dass es meine große Sehnsucht nach Reisen ausdrückt. Diese Weltkugel steht im oberen Garten der Vatikanischen Museen in Rom.

Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

    One thought on “Blasmusikblog Monatsrückblick Mai 2020

    • 2. Juni 2020 at 21:09
      Permalink

      Schöner Rückblick. Bezüglich der Informations“politik“ bin ich aber anderer Meinung.
      So ist es in Sachsen bspw. der Sächsischer Musikrat e.V., der sich als Dachverband in hervorragender Weise für alle Musizierenden einsetzt und informiert. Bei der Vielzahl an Verbänden für das instrumentale und vokale Amateur- und Berufsmusizieren wäre die Politik schnell überfordert, wenn jeder Einzelne nachfragen und insistieren würde.
      So kann gezielt über EINEN Kanal kommuniziert werden.

      Hintergrund ist ja auch, dass es in Deutschland eben keine nationalen Richtlinien gibt, die nicht erst in Landesrecht überführt werden müssten. Deshalb kann es eben keine bundesweit einheitliche Information geben, weil die landesrechtlichen Bestimmungen eben doch mehr oder weniger differieren.

      Das mag in der Schweiz bzw. Österreich teilweise anders sein. Jedenfalls ist es in Deutschland nicht im Einfluß der Landesfachverbände.

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