Das Landesjugendblasorchester Hessen beim Wettbewerb für Auswahlorchester in Trossingen

7 Fragen an den Dirigenten Jens Weismantel

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Am 12. November 2022 messen sich in Trossingen die Leistungsträger der Amateurmusik und stellen sich der Bewertung hochkarätiger und renommierter Juror*innen. Der Bundesmusikverband Chor & Orchester, kurz BMCO, schafft dafür zum siebten Mal eine bundesweit einmalige Plattform und die Möglichkeit zu genreübergreifenden Begegnungen. Die besten Amateurorchester präsentieren sich unter professionellen Wettbewerbsbedingungen und zeigen die hohe Leistungsfähigkeit der Szene.

Ziel ist es, die Amateurmusik zu fördern, die Orchester in ihren Vorbildfunktionen zu stärken und neue Impulse zur Weiterentwicklung in die Breite der Musiklandschaft zu tragen.

In der Kategorie Blasorchester treten insgesamt 6 Auswahl-Blasorchester an. Mit den Dirigenten dieser Orchester habe ich kurze Interviews zum Wettbewerb geführt, die ich nach und nach auf dem Blasmusikblog.com veröffentliche.

In welcher Stufe tritt das Landesjugendblasorchester Hessen an und welches Pflichtstück spielt Ihr demnach? 

Jens Weismantel
Jens Weismantel

Jens Weismantel: “Wir spielen in der Stufe B und spielen deshalb Bacchus on Blue Ridge.”

Welches Selbstwahlstück hast Du für Dein Orchester gewählt und warum hast Du Dich gerade für dieses entschieden?

Jens Weismantel: “Danceries von Kenneth Hesgeth. Es ist ein sehr musikalisch tiefgründiges Werk mit kompositorischer Reife. Weiterhin ist es sehr abwechslungsreich durch die mehrsätzige Anlage und es gibt viele Musiker, die das Werk toll finden.” 

Durch Corona sind Planungen für Orchester schwieriger geworden. Mit Ausfällen von Musiker:innen ist immer zu rechnen. Warum hat sich das Orchester trotzdem entschieden, sich für den Wettbewerb vorzubereiten und an ihm teilzunehmen? Welchen „Plan B“ habt Ihr?

Jens Weismantel: “Wir haben keinen Plan B, es gilt auch in diesen Zeiten für unsere Orchester optimistisch zu denken und alles machbare zu probieren. Deshalb haben wir uns gleich Anfang des Jahres entschieden uns anzumelden. Falls jemand ausfallen sollte und wir keine Aushilfe bekommen, spielen wir halt mit einer Person weniger, auch wenn dadurch eventuell die Bewertung darunter leiden würde…”

Mit welchen Erwartungen und Zielen fahrt Ihr zum Wettbewerb nach Trossingen?

Jens Weismantel: “Ich erhoffe mir nur, dass die Musiker*innen motiviert sind während der Vorbereitung und dadurch des musikalische Niveau steigt. Die Platzierung ist dann am Ende zweitrangig. Wobei man natürlich sagen muss, dass eine gute Platzierung natürlich ein weiterer Kick bei der Motivation der jungen Musiker*innen bedeuten würde…”

Was ist Dir in der Wettbewerbsvorbereitung besonders wichtig und wie bereitest Du Dein Orchester ganz speziell auf diesen wichtigen Wettbewerb vor?

Jens Weismantel: “Wir proben zunächst sehr kleingliedrig in Kleinstgruppen mit Profidozenten und führen dann nach und nach das Orchester zusammen. Ein erstes Konzert mit den Werken wird zwei Wochen zuvor stattfinden und eine Woche davor kommt dann ein Probetag hinzu.” 

Welchen Stellenwert haben Wettbewerbe und Wertungsspiele einmal für Dich selbst und andererseits für die Musikerinnen und Musiker in Deinem Orchester?

Jens Weismantel: “Es ist eine tolle Möglichkeit anspruchsvolle Werke noch intensiver vorzubereiten als vielleicht für ein Konzertprogramm. Der Stellenwert ist für mich sehr am jeweiligen Ensemble orientiert. Gerade junge Menschen lassen sich durch den Wettbewerbsgedanken motivieren viel zu arbeiten, während “ältere” Menschen vielleicht lieber erfolgreiche Konzerte über die Bühne bringen. So erlebe ich das meist in meinen Orchestern.”

Was spricht Deiner Meinung nach generell für Wertungsspiele bzw. Wettbewerbe, was dagegen?

Jens Weismantel: “Wie bereits oben erwähnt ist der Hauptsinn aus meiner Sicht der Motivationsgedanke,  der vor einem Wettbewerb das Orchester weiter pushen kann. Auch das Zusammentreffen mit anderen tollen Orchestern erweitert den Horizont. Ein Nachteil kann aus einer “nicht zufriedenstellenden” Bewertung entstehen, wenn die Musiker*innen eher demotiviert in die Zeit nach dem Wettbewerb gehen. Zusätzlich ist Musik natürlich durch ein Analysieren nach Parametern irgendwo bewertbar, jedoch gibt es natürlich auch immer einen Spielraum, indem Geschmack und Verfassung des Bewerters über Punkte entscheiden. Das kann in einem ungünstigen Fall sogar zu einer ungerechtfertigten Wertung führen. Was natürlich nicht die Regel ist.”

Ein herzliches Dankeschön an Jens Weismantel für die Beantwortung der Fragen!

Die Blasorchester der Stufen IV, V, VI musizieren im Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus.

Zeitplan:

09.00 – 09.50 Uhr – Schwäbische Bläserphilharmonie Neckar-Teck e.V.
11.10 – 12.00 Uhr – Landesjugendblasorchester Hessen
13.00 – 13.40 Uhr – Kreisverbandsjugendblasorchester Rottweil-Tuttlingen
15.00 – 15.40 Uhr – Bläserphilharmonie Rhein-Neckar
16.00 – 16.50 Uhr – Filder Wind Symphony e.V.
17.10 – 17.50 Uhr – Sinfonisches Jugendblasorchester Karlsruhe

Die Expert:innen in der Jury für die Blasorchester sind: Isabelle Ruf-Weber (Jury-Vorsitzende), Frank de Vuyst, Stéphane Delley, Ingeborg Stijnen und Prof. Hermann Pallhuber.

Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

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