Symbole, Zeichen und viel Geschichte: Neue Werke von Otto M. Schwarz
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Herzlich willkommen im Jahr 2025! Fulminant und mit Fanfaren öffne ich den Reigen neuer Literatur von Otto M. Schwarz mit Echoes of Time. Sowohl Fanfare als auch das zweite Hauptthema haben Ohrwurmqualität.
Echoes of Time
Grad 4,5 | 4:14
Bestellmöglichkeit: Echoes of Time
Nach diesem Intro zeigt sich Otto M. Schwarz wieder als „Geschichte(n)-Erzähler“ – sein Markenzeichen. Als Werke mit geschichtlichem Hintergrund stelle ich in diesem Beitrag seine Werke Sisi – Kaiserin von Österreich, Omens – The Secret of Symbols, Cyrano und zwei Sätze seiner ersten Sinfonie The Borgias vor. Eine Geschichte bzw. eine Sage wird in The Heart and the Crown erzählt. Realität hingegen, ernste Realität, zeigt Otto M. Schwarz mit When Nature Strikes Back. Danach gibt’s noch einen wunderbaren Choral und ein Werk zum Abheben. So der Plan. Los geht’s.
Sisi – Kaiserin von Österreich
Grad 4 | 10:30
Wenn Ihr mich fragt, wird das der neue Bestseller. Wie immer bei seinen größeren und großen Werken liegt dem Werk ein genauer Ablaufplan, ein sogenanntes „Drehbuch“ zu Grunde, in dem minutengenau beschrieben wird, was in welchen Takten zu hören ist. Bei Sisi liest sich das so:
Takt 1: Prolog
Takt 37: Sisi – ein junges Mädchen. Unterwegs mit einem Pferd in den Wäldern Bayerns.
Takt 80: Sie lernt Kaiser Franz Joseph I. von Österreich kennen.
Takt 90: Sie verlieben sich.
Takt 99: Der erste gemeinsame Walzer.
Takt 158: Als Sisi in Wien eintrifft, läuten 15 Minuten lang alle Glocken der Stadt.
Takt 165: Die Jahre am Wiener Hof.
Takt 210: Ungarn und Andrassy.
Takt 248: Rückkehr nach Wien.
Takt 260: Elisabeth – Kaiserin von Österreich. Eine der bekanntesten Persönlichkeiten Österreichs.
Zur authentischen Darstellung der Geschichte bedient sich Otto M. Schwarz an Musik aus der Zeit: z. B. erklingen der Kaiserwalzer und das Kaiserquartett (aus dem dritten Streichquartett, 2. Satz, von Joseph Haydn – die Kaiserhymne) in Zitaten. Wunderschön ist „Sie verlieben sich“ musikalisch dargestellt: Mit einem Duett von Flöte und Oboe. Selbstverständlich kann die Verbindung zu Ungarn und Graf Andrassy nicht anders als in einem Czardas dargestellt werden.
Bestellmöglichkeit: Sisi – Kaiserin von Österreich
Omens – The Secret of Symbols
Grad 3,5 | 8:28
Nicht von ungefähr lässt uns dieses Werk an Robert Langdon denken, dem Spezialisten für mystische und geheime Symbole; Professor für religiöse Ikonologie und Symbolologie an der Havard University. In dieser Eigenschaft tritt er in den Filmen Sakrileg – Der DaVinci-Code, Illuminati und Inferno auf. Aber halt, natürlich nur als fiktiver Charakter der Verfilmung der Bestseller von Dan Brown, wunderbar gespielt von Tom Hanks. Meine Leidenschaft für Blockbuster geht mit mir durch. Laut „Klappentext“ des Werkes Omens – The Secret of Symbols ist Filadelfia in Italien ein Ort, der durchdrungen von geheimen Symbolen ist. Das Blasorchester von Filadelfia war der Auftraggeber dieses Werkes. Schon mit dem geheimnisvollen Beginn des Werkes macht Otto M. Schwarz neugierig auf die Symbole. Alle erschließen sich dem Betrachter wohl nicht, sie bleiben geheimnisvoll und nur ein ausgewählter Kreis kennt deren Bedeutung: Der Zirkel, das Allsehende Auge, der fünfzackige Stern und die Schlange. Die Freimaurer klopfen an…
Bestellmöglichkeit: Omens – The Secret of Symbols
Cyrano
Grad 4 | 8:30
Auch Cyrano lässt mich an einen tollen Film und großartigen Darsteller denken: Gérard Depardieu. Der hat ja schon von Natur aus eine große Nase, aber im Film ist diese nahezu riesig. Symbol für einen Menschen, der nicht mit makelloser Schönheit bedacht wurde.
Aber natürlich ist die Geschichte von Cyrano von Bergerac kein reiner Filmstoff, sondern es liegt das gleichnamige Theaterstück von Edmond Rostand zu Grunde, das wiederum das Leben des Schriftstellers Cyrano auf die Bühne brachte. Geschichte und Fiktion verschwimmen jedoch. Allein sein Leben als Schriftsteller auf die Bühne zu bringen, ist für das Publikum nicht aufregend genug. Auch wenn Cyrano als Begründer des Science Fiction gilt. Da braucht‘s schon noch ein bisschen Liebe und Leidenschaft dazu. Cyrano kann also dichten und wunderbar mit Worten umgehen, fühlt sich durch seine große Nase jedoch hässlich. Er liebt Roxane, die wiederum in den schönen Christian verliebt ist – der widerum aber keinen romantischen Satz über die Lippen bekommt. Den Rest der Geschichte kennt Ihr und natürlich geht sie gut aus. Aber zuerst gibt es Aufregung und Leidenschaft, bevor die wahre Liebe entbrennt. Das alles vermischt regt natürlich geradezu an, alles in Musik zu gießen. Otto M. Schwarz ist das wunderbar gelungen.
Bestellmöglichkeit: Cyrano
The Borgias (The Black Legend) – Sinfonie Nr. 1
- Satz: Alexander VI – Grad 4-5 | 9:30
- Satz: Nepotism – Grad 4 | 9:15
Irgendwann wird diese Sinfonie Nr. 1 von Otto M. Schwarz einmal aus drei oder vier Sätzen bestehen. Allerdings fehlt für den 3. und 4. Satz noch der Auftraggeber. The Borgias liegt schon lange auf dem Ideen-Regal des Otto M. Schwarz. Ist es die Faszination an den recht unheiligen Charakteren, die durch die katholische Kirche und mit allen Mitteln inklusive Mord nach Macht, Reichtum und Ruhm strebten und die in der Familie Borgias reichlich vorhanden waren, die Otto M. Schwarz dazu brachten, diesen Stoff zu vertonen?
Um diese “religiöse” Geschichte darzustellen, bedient sich Otto M. Schwarz dem Stilmittel des Choralgesangs. Das erweitert in sehr besonderer Weise das Spektrum der Blas- und Schlaginstrumente in diesem Werk. Auch Orgelklänge symbolisieren die Kirche. Und im 2. Satz setzt er außerdem noch die historische Melodiefolge des „Dies Ireas“ ein, das in der Musikgeschichte als Zeichen des Todes steht und für die Darstellung von Tod und Verderben von vielen Komponisten in Werken benutzt wird.
Die Geschichte der Borgias hier auch nur zu skizzieren würde den Rahmen sprengen. Die Intention von Otto M. Schwarz mit historischen Stoffen ist jedoch auch immer der Wunsch, dass sich die Musikerinnen und Musiker – einschließlich der Dirigent:innen – mit Geschichte befassen. Geschichtsunterricht durch die Hintertür quasi. Für Dirigent:innen, die dafür keine Zeit haben, gibt es in beiden Partituren wie gewohnt ausführliche Texte und das Drehbuch.
Bestellmöglichkeit: The Borgias (The Black Legend) Satz 1 Alexander VI
Bestellmöglichkeit: The Borgias (The Black Legend) Satz 2 Nepotism
The Heart & the Crown
Grad 5 | 17:24
Nach reichlich historischem Stoff nun eine Sage: The Heart & the Crown. Im Vorwort ist zu lesen: „Dieses wunderschöne, programmatische Werk erzählt eine alte Geschichte aus der niederländischen Provinz Limburg. Josina Walburgis von Löwenstein-Wertheim-Rochefort, die gezwungen wurde, in das Stift Thorn einzutreten, heiratet heimlich ihre große Liebe Graf Herman Frederik Hendrik van den Bergh. Wie wird das wohl ausgehen?“
In diesem Reigen neuer Werke von Otto M. Schwarz ist The Heart & the Crown eines der anspruchsvollsten. Dies nicht ungefähr, denn in der Provinz Limburg sind die besten Blasorchester der Niederlande beheimatet, wie auch der Auftrag-gebende Verein.
Bestellmöglichkeit: The Heart & the Crown
When Nature strikes Back
Grad 3,5 | 8:00
Tick-tack-tick-tack… die Uhr bleibt bei fünf vor zwölf nicht stehen… sie tickt weiter. Und wer denkt, dass es bezüglich Natur und Klima erst fünf vor zwölf ist, sieht die Zeichen nicht. Die Vorboten der totalen Katastrophe haben uns längst erreicht: Überschwemmungen, Gletscherschmelze, sintflutartige Regenfälle, aber auch verheerende Waldbrände durch anhaltende Trockenheit, Klimaerwärmung, usw. „Das Klima“ ist längst auch zum Politikum geworden. So bemerkt Otto M. Schwarz in seinem Text zum Werk auch: „Eiszeiten, Wärmeperioden, Einschläge durch Asteroiden – das Klima auf unserer Erde war schon immer im Wandel. Der Unterschied zu früher ist, dass die Veränderung seit der industriellen Revolution nun auch verstärkt durch den Menschen verursacht wird. Besonders die Freisetzung von Treibhausgasen fördert die Erwärmung der Atmosphäre und der Ozeane. Manche Experten sagen sogar eine Steigerung von bis zu 4,8 Grad zum Ende des 21. Jahrhunderts voraus. Das Resultat einer solchen Entwicklung wäre neben schwer vorhersehbaren Umweltkatastrophen eine gigantische Migrationsbewegung.“ Ein Fingerzeig des Komponisten? Ja, in der Tat. In seiner Musik vergisst er jedoch nicht, die Schönheit der Natur darzustellen. Nicht als Symbol, wie sie einmal war, sondern wie sie noch ist und als Wunsch, dass diese erhalten bleibt. Ohne Natur kein Leben auf dieser Erde.
Bestellmöglichkeit: When Nature Strikes Back
Unforgettable
Grad 2 | 3:21
Ganz bewusst habe ich Unforgettable an diese Stelle im Beitrag gesetzt. Ein Choral, der als Erinnerung an liebe Verstorbene von Otto M. Schwarz geschrieben wurde. Ein Trauerchoral, der aber auch Dankbarkeit ausstrahlt. Die Dankbarkeit dem Menschen gegenüber, der viel für uns bedeutet hat, der viel für uns getan hat und deswegen immer in unserem Herzen weiterleben wird.
Der Choral ist vierstimmig variabel zu besetzen und deswegen eine zeitgemäße Alternative zu den herkömmlichen Trauerliedern, die bei Begräbnissen seit Jahrzehnten gespielt werden. Traut Euch hier mit Traditionen zu brechen und erneuert bei der Begleitung von Verstorbenen auf ihrem letzten Weg die Musik.
Bestellmöglichkeit: Unforgettable
Joyride
Grad 5 | 7:50
Jetzt ein harter Break: Nach Historischem, einer Sage, einem Mahnmal und Trauermusik nun Fröhlichkeit, Leichtigkeit und Spaß! Hinter Joyride könnte eine fiktive Geschichte stehen: In Landeck trifft man sich auf dem Hauptplatz und entscheidet: Der Tag ist geradezu perfekt um auf’s Fahrrad oder Motorrad zu steigen und die Berge hinaufzufahren. Gerade durch die gewählten ungeraden Taktarten ist in der Musik ein rasender Drive drin. Es muss also eine Geschichte auf Rädern sein… Und oben angekommen, freut man sich schon wieder auf’s hinuntersausen…
Bestellmöglichkeit: Joyride
Burn the Church
Grad 5 | 9:23
Gerade als ich den Beitrag über die neue Musik von Otto M. Schwarz abschließen wollte, kam noch ein neues Werk angeflattert: Burn the Church. What? Nachdem er die Machenschaften der Borgias in den ersten beiden Sätzen seiner 1. Sinfonie angeprangert hat, möchte er jetzt gleich eine Kirche abfackeln? So „ketzerisch“ ist Otto M. dann doch nicht drauf. Diesem Werk liegt wieder eine historische Geschichte zu Grunde: „Im 16. Jahrhundert gehörte Lille zum spanisch beherrschten Flandern, das von Karl V. und später Philipp II. regiert wurde. Die Region war von Bürger-, Unabhängigkeits- und Religionskriegen erschüttert. Philipp II. verfolgte Protestanten, die als Ketzer und “die Elenden” bezeichnet wurden. Am 15. August 1566 kam es zu einem Aufstand mit zahlreichen Plünderungen in der Region. Am 26. Dezember 1566 griffen 400 “Elende” Wattrelos an und verteidigten sich am nächsten Tag auf dem Friedhof und in der Kirche. Die Katholiken setzten die Kirche in Brand, wobei viele “Elende” verbrannten oder flüchteten. Einigen gelang die Flucht mit Hilfe der Einwohner. Wattrelos gedenkt dieses Ereignisses jährlich im September mit dem Fest “Berlouffes”. Dabei werden Puppen vom Kirchturm geworfen und eine große Puppe verbrannt.“
Bestellmöglichkeit: Burn the Church