Yamaha Silent Brass – Ein Test mit Musikern des Freiburger Blasorchesters

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Es gibt eine neue Generation des Übedämpfer-Systems Silent Brass von Yamaha.

Nachdem die Anfrage von Yamaha kam, ob ich Silent Brass im Blasmusikblog vorstellen möchte, wusste ich sofort, wen ich zur Unterstützung fragen könnte: Meine Kollegen vom Freiburger Blasorchester!

Andreas, der Silent Brass für Trompete getestet hat, kennt Ihr schon. Ihn habe ich schon öfter für den Blasmusikblog um Unterstützung gebeten. Dieses Interview mit ihm gibt es zum Beispiel: Blasmusikaspekte: Geheimnisse eines Notenwarts.

Joachim, der auch Verwaltungsvorstand im Freiburger Blasorchester ist, hat Silent Brass für Horn ausprobiert.

Jochen schließlich noch Silent Brass für Posaune.

Andreas Diekmann
Andreas
Joachim Maurer
Joachim
Jochen Ruf
Jochen

Doch bevor ich mit Andreas, Joachim und Jochen über deren Erfahrungen mit Silent Brass gesprochen habe, habe ich mich erst einmal informiert, wie das mit dem Silent Brass überhaupt funktioniert. Auf der Website von Yamaha bin ich fündig geworden: „Die einzigartige Brass Resonance Modeling™ Technologie bringt das Spielen mit Dämpfer auf eine ganz neue Ebene, sie gibt dem Spieler ein authentisches und natürliches Spielgefühl. Der Klang wird über das Mikrofon im Dämpfer aufgenommen, per Brass Resonance Modeling™ in den Klang verwandelt, wie er normalerweise ohne Dämpfer aus dem Schallbecher kommt und per Kopfhörer zum Spieler übertragen, als wenn ohne Dämpfer gespielt würde.“ Aha. So geht das also. Und in der Aufnahmequalität des Dämpfers liegt auch gleich die größte Neuerung. Und weiter steht da: „Der Pickup Mute kombiniert einen Hochleistungsdämpfer mit einem internen Mikrofon zur Tonabnahme. Deutlich kleiner und leichter als frühere Versionen, bietet der Dämpfer eine überragende Dämpfungsleistung, eine hervorragende Intonation über einen weiten Tonhöhenbereich und eine natürliche Spielbarkeit.“ Der Kern eines guten Klanges „in den Ohren“ wird also durch ein extrem gutes Mikrofon erzeugt.

Alle drei befragten Musiker, Andreas, Joachim und Jochen, sind fleißige „Über“ und alle drei können nicht immer und überall üben, da zu laut… Alle drei haben Silent Brass über mehrere Wochen ausprobiert. Schließlich haben wir uns kürzlich in Zoom getroffen und uns über die Tests ausgetauscht.

Jochen kannte Silent Brass noch gar nicht. Er übte bisher mit dem Übungsdämpfer „Shastock Mute“. Das große Problem mit diesem Übungsdämpfer: „Man bekommt fast kein Ton raus, hat aber einen wahnsinns Widerstand…“. Man kann damit, nach Jochen’s Aussage, zwar die Züge und Läufe proben, aber um Klang, Tonqualität und Intonation zu üben, ist dieser Übungsdämpfer absolut nicht tauglich.

Bevor er Silent Brass zum ersten Mal ausprobiert hat, hat er sich in beiliegendem Informationsmaterial erst einmal eingelesen.

„Ich war schon im ersten Moment sehr begeistert“ berichtete Jochen von seinem ersten Üben mit dem Silent-Brass-System. Positiv aufgefallen ist ihm sofort der sehr geringe Widerstand beim Blasen mit dem Silent-Brass-Dämpfer. Außerdem war er im ersten Moment geplättet, was durch die Kopfhörer an Klang bei ihm ankommt. Allerdings kam Jochen mit den mitgelieferten Kopfhörern nicht zurecht, deshalb verwendete er im weiteren Test seinen eigenen Kopfhörer.

Nach Rücksprache mit Yamaha handhaben das die meisten Musiker:innen tatsächlich so: „Die Kopfhörer sollen es grundsätzlich ermöglichen das System auszuprobieren. Manche Kunden mögen keine In-Ear Kopfhörer und wieder andere haben sowieso ihre eigenen, welche zum Beispiel speziell auf sie angepasst sind. Hier sind die Möglichkeiten vielzählig, so dass wir davon ausgehen, dass jeder Kunde seinen Kopfhörer hierfür nutzen wird.“

Die beiden Sound-Einstellungen – Übungsraum und Konzertsaal – hat Jochen natürlich auch ausprobiert: „Die Konzertsaal-Einstellung war ein richtiges Erlebnis. Es klang, als würde ich in einer Kirche spielen… Genial, dass beide Einstellungen auch in der Lautstärke und im Nachhall variiert werden können.“

Ein großer Vorteil bei Silent Brass für Posaune ist der mitgelieferte Adapter für größere Schallbecher, beispielsweise für eine Bassposaune.

Weiter schwärmt Jochen: „Die Intonation ist recht stabil. Die Anwendung ist relativ einfach und bequem. Das Üben, vor allem mit den verschiedenen Einstellungen, macht richtig Spaß.“ Die Aufnahmefunktion, die neu bei der neuen Generation des Silent-Brass-Übesystems über eine App dabei ist, hat Jochen nicht ausprobiert. Sich selbst aufzunehmen ist nicht so sein Ding…

Ein paar kleine Verbesserungsvorschläge hat Jochen:

  • Bessere Kopfhörer mitliefern
  • Im Paket sollten die benötigten Batterien dabei liegen
  • Die vielen Kabel sind etwas unbequem – Bluetooth-Funktion wäre toll
  • Der Gürtel-Clip am Steuerungsteil könnte etwas größer und flexibler sein

Das Fazit von Jochen: „So ein Silent-Brass-Übe-System werde ich mir auf jeden Fall zulegen. Mit Silent Brass kann ich beides kombinieren: Züge und Läufe üben sowie Klang, Tonqualität und Intonation!“

Joachim übt bereits seit vielen Jahren mit Silent Brass. Allerdings mit einer Vorgänger-Generation ohne zusätzliche Einstellungen und mit einer Steuerung, die etwas weniger komfortabel ist als nun in der neuesten Version.

Joachim findet die Möglichkeit, ein Tablet oder ähnliches anzuschließen, richtig gut. Es wird dadurch möglich, mit einer Play-Along zu spielen. Oder eine zweite Stimme einzuspielen und selbst dann die erste dazu. „Gerade für Instrumentalschüler sind diese Möglicheiten toll,“ bemerkt er. Allerdings hat Joachim selbst Silent Brass nur deshalb, dass er in seiner Wohnung auch spät abends noch Üben kann und keinen im Haus stört. Silent Brass und sein Horn hat er auch im Urlaub mit dabei und übt damit im Hotelzimmer.

Joachim hat einmal über einen sehr langen Zeitraum nur und sehr intensiv mit Silent Brass geübt. Er hat danach aber die Erfahrung gemacht, dass die Intonation, wenn er dann ohne spielt, schlechter geworden ist. Der Widerstand beim Blasen ist größer mit als ohne Silent-Brass-Dämpfer, das führt dazu, dass sich eine Gewohnheit im Ansatz einstellt. Allerdings kann man durch das Üben mit Silent Brass auch eine gute Kondition aufbauen. Joachims Empfehlung ist, nicht nur mit Silent Brass zu üben, sondern immer wieder doch auch ohne… Eine gesunde Abwechslung also zwischen üben mit und ohne Silent Brass.

Die Kopfhörer sind Joachim nicht negativ aufgefallen. Das liegt aber daran, dass er konsequent Ansatz, Tonleitern hoch und runter, und „voll Power“ für die Kondition übt. Orchester-Passagen, bei denen es beispielsweise um Dämpferwechsel oder – speziell beim Horn – stopfen geht, können mit Silent Brass natürlich nicht geübt werden.

Der eigentliche Dämpfer von Silent Brass hält in jedem Horn… sogar in einem Parforce-Horn. Joachim hat sich kürzlich ein Parforce-Horn zugelegt und Silent Brass damit erfolgreich ausprobiert. Das Üben von Jagdsignalen wollte er der Hausgemeinschaft nun wirklich nicht zumuten…

Jochim’s Fazit: „Silent Brass ist ein supertolles System, das er jedem, der Probleme hat in seiner eigenen Wohnung (wegen der Lautstärke) zu üben, empfehlen kann.“

Generationen Silent Brass
Die Sammlung von Andreas: Ganz links die 1. Generation, ganz rechts die neuste Generation.

Andreas hat bisher alle Generationen von Silent Brass für Trompete ausprobiert. Sein erstes Silent-Brass-Übesystem hat er sich schon 1995 zugelegt. Seit der ersten Generation hat sich natürlich einiges verändert. Auffällig ist, dass das Steuerungsgerät mittlerweile weniger als halb so groß wie das ursprüngliche ist. Außerdem war die erste Generation noch analog. Das viel kleinere Steuerungsteil kommt ihm auch sehr entgegen, denn auch Andreas nimmt seine Trompete mit in den Urlaub…

Silent Brass mehr Funktionen
Oben das Vorgänger-Modell mit viel weniger Funktionen.

Beim direkten Vorgängermodell war das Steuerungsteil übrigens noch kleiner, allerdings hatte es nicht so viele Funktionen wie bei der neuesten Generation. Beim neuesten Modell kann sogar der Nachhall stufenlos geregelt werden.

Bei dem jetzigen Modell verschwindet der Dämpfer komplett im Schallstück. Dadurch, dass der Dämpfer im Schallbecher verschwindet, kann er auch im Trompeten-Koffer direkt darin aufbewahrt werden.

Silent Brass: Aufbewahrung im Dämpfer
Silent Brass: Aufbewahrung im Dämpfer

Gefreut hat er sich auch über die vielen Ein- und Ausgänge am Steuerungsgerät. Beim ersten Ansehen dachte er, dass man nun auch beispielsweise ein Netzteil anschließen könnte – dem ist aber leider nicht so…

Von einem weiteren Unterschied zum Vorgängermodell berichtete Andreas: „Das jetzige Gerät ist etwas empfindlicher, beispielsweise wenn man ans Kabel kommt oder wenn es nicht richtig eingesteckt ist.“ Darauf kann er sich jedoch problemlos einstellen.

Silent Brass Andreas erklärt, wir lauschen
Andreas erklärt, wir lauschen…

Ihr glaubt es nicht, aber Andreas wird sich auf jeden Fall auch die neue Generation von Silent Brass zulegen… obwohl er schon drei Vorgänger-Modelle hat! Der Klang ist einfach so viel besser. Beim Üben ging es ihm manchmal auch so, dass er total vergessen hat, dass der Dämpfer im Instrument steckt…

Eine kleine Diskussion entstand am Ende unseres Zoom-Calls unter den Männern nochmals wegen der Aufbewahrung des Steuerungsteils während dem Üben. Bei der Posaune, die mehr Bewegungsfreiheit fordert als beispielsweise bei der Trompete, ist das doch eher ein Problem. Andreas zeigte uns daraufhin die zweite Generation – die er wegen den wenigen Funktionen jedoch fast nie benutzt hat. Bei der zweiten Generation gab es tatsächlich im Lieferumfang enthalten eine Art stabilen Handy-Anhänger, an dem man einen kleinen Gurt befestigt hat. Dieser kleine Gurt geht nun in den Besitz von Jochen über, der das nun einmal ausprobiert…

Silent Brass Trick 17 Aufhängegurt
Trick 17: Aufhängegurt

Unwissend waren wir bei unserem Zoom-Call ob es überhaupt noch vergleichbare Systeme anderer Hersteller gibt. Deshalb habe ich am Tag nach dem Call dem Musikhaus meines Vertrauens angerufen und den Spezialisten Torsten danach gefragt.

Es gibt tatsächlich ein Konkurrenzprodukt. Ein ehemaliger Yamaha-Mitarbeiter hat das, so erzählte mir Torsten, unter dem Namen „Best Brass Japan“ herausgebracht. Die Idee war, das Steuerungsteil in den Dämpfer zu integrieren. Das Produkt ist deutlich teurer, ist nicht annähernd so gut und hat sich am Markt nicht durchgesetzt.

Torsten erzählte mir, dass er von verschiedenen Profi-Trompetern gehört hat, dass sie Silent Brass nicht nur als Übe-Dämpfer, sondern als Warm-Up-Dämpfer vor dem Konzert verwenden. Der höhere Widerstand beim Blasen stärkt den Ansatz und bereitet optimal auf das Konzert vor.

Wer sich ausführlich über Silent Brass für sein Blechblasinstrument informieren möchte, kann hier nachlesen: https://de.yamaha.com/de/products/musical_instruments/winds/silent_brass/silent_brass/index.html Ihr findet auf dieser Seite ausführliche Informationen über alle Funktionen, alle technischen Daten im Detail und die Manuals zum Download.

Außerdem gibt es dieses sehr coole Produkt-Video:

Ein großes Dankeschön an meine drei FBO-Kollegen Jochen (Posaune), Joachim (Horn) und Andreas (Trompete) für das Testen der neuen Silent-Brass-Generation und dass Ihr Euch meinen vielen Fragen für diesen Beitrag gestellt habt. Auch ein liebes Dankeschön an Torsten von Musik Gillhaus in Freiburg, den ich immer fragen und jederzeit sein enorm großes Produktwissen – vor allem im Trompeten-Bereich – anzapfen darf! Torsten, Du bist der Beste!

Herzlichen Dank auch an Harald Ruh, den Haus- und Hof-Fotografen des FBOs. Die Portrait-Fotos der drei Musiker stammen von ihm.

Und schließlich noch herzlichen Dank an Yamaha und besonders an Jan Hauschild, Marketing-Mitarbeiter bei Yamaha, für das Vertrauen und den Auftrag, diesen Beitrag für die Leser:innen zu schreiben und auf dem Blasmusikblog zu veröffentlichen.

Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

    2 thoughts on “Yamaha Silent Brass – Ein Test mit Musikern des Freiburger Blasorchesters

    • 21. Dezember 2023 at 18:51
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      Hallo Alexandra,

      Ich selbst (Trompete/Flügelhorn) und meine Frau (Französisch Horn) benutzen den Silent Brass von Yamaha in der zweiten Generation seit mehreren Jahren und kann eure Erfahrungen im Artikel bestätigen. (Den Horn Dämpfer meiner Frau verwende ich dabei am Flügelhorn 🙂 )

      Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass es in Sachen Bewegungsfreiheit mit dem Steuerteil doch die eine oder andere Verbesserung gäbe. Ich habe mir mit einem Schlüsselanhänger “zum um den Hals hängen” über die Schlaufe am Model-1 das Teil umgehängt. Oft habe ich mir allerdings eine Montagemöglichkeit direkt am Instrument gewünscht. Das würde sicher auch der Posaune gelegen kommen. Dann hat man nur noch das Kopfhörerkabel zwischen Sich und dem Instrument.
      Ja mit Klettband kann man das machen. Das sieht aber nicht so schön aus.

      Liege Grüße aus Dettenheim bei Karlsruhe
      Rainer

      Reply
    • 27. Dezember 2023 at 18:33
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      Danke für den Artikel, der Link im Artikel führt zur Seite auf der steht “Nicht mehr im Verkauf”. Leider kenne ich die Produkte nicht gut genug, um anhand der Bezeichnung erkennen zu können, ob es sich dabei um eine ältere Version handelt oder die neueste.
      Wird es den Silent Brass auch wieder für Tuba geben?

      Viele Grüße
      Martin Schlömer

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