Ich facebooke also netzwerke ich!??
Ja, ich facebooke. Ich liebe es mit der Blasorchesterszene in Kontakt zu bleiben. Ich finde es hochinteressant zu erfahren, welche Konzerte veranstaltet werden, welche Werke gespielt werden, wo innovative Konzepte und Events durchgeführt werden.
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Ja, wir haben Facebook, Twitter, Instagram und Co. Haben die Möglichkeit zu sehen und zu lesen, was die Kollegen in den Musikvereinen und Blasorchestern so alles machen. Oder was in unserer vielfältigen (oder unübersichtlichen?) Blasmusikverbandslandschaft passiert und angeboten wird.
Und doch beschleicht mich immer wieder das Gefühl, wir haben zu wenig persönlichen Kontakt in unserer internationalen Blasorchester-„Branche“. Ich sehe – nicht nur im Internet – wie an verschiedenen Orten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in den Niederlanden und darüber hinaus über die gleichen Probleme und Situationen diskutiert wird und dass überall versucht wird, das „Rad neu zu erfinden“. Sei es in der Nachwuchsgewinnung, in Fragen der Außendarstellung der Musikvereine, in der Ausbildung von Dirigenten und Funktionären, bei der Weiterentwicklung von Wettbewerben und Wertungsspielen, und vielem mehr. Alle diskutieren für sich, jeder versucht für sich selbst Lösungswege zu finden und neue Konzepte zu entwickeln. Und dabei blicken die wenigsten über den Tellerrand hinaus. Deshalb beschäftigt mich auch immer wieder die Frage: wie können wir es in unserer Blasorchesterszene in Europa schaffen, dass die Musiker, Dirigenten, Komponisten und nicht zuletzt die Vereins- und Verbandsfunktionäre sich vermehrt persönlich treffen, so dass man voneinander lernen und profitieren kann? Denn, das persönliche Gespräch und der direkte Austausch – das „echte“ Netzwerken – kann von einem Medium wie z. B. Facebook nicht ersetzt, sondern nur unterstützt werden.
Sie sagen nun, dazu gibt es keine Gelegenheiten? Doch, die gibt es. Dazu muss man jedoch seine eigene Komfortzone verlassen. Da hin gehen bzw. reisen, wo sich die Szene trifft.
WASBE, WMC und Co. bieten dieses Jahr die Gelegenheiten. Und eine weitere großartige Gelegenheit ist in Vorbereitung: der erste Internationale Blasmusik Kongress, bei dem Fortbildung und Austausch im Focus stehen, findet vom 18. – 21. Januar 2018 im Edwin-Scharff-Haus in Neu-Ulm (Deutschland) statt. Save the date! (www.ib-kongress.com)
Dieser Beitrag ist in gekürzter Fassung auch in der aktuellen Ausgabe der Schweizer Blasmusikzeitschrift “Unisono” auf den Artikelseiten “Maestro” des Schweizer Dirigentenverband erschienen.
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