Tisch- oder Stuhlkonzert?
Wie veranstaltet Ihr Euer nächstes Konzert? Als Tisch- oder als Stuhl-Konzert?
Über dieses Thema habe ich in den Musikvereinen in denen ich bisher gespielt oder ausgeholfen habe schon die heißesten Diskussionen mitbekommen.
Da gibt es diejenigen, für die ein Konzert auch eine gesellschaftlich-gesellige Angelegenheit ist. Da gehören Tische mit entsprechender Dekoration und vor allem Bewirtung einfach dazu!
Und dann gibt es die Musik-Puritaner. Die Musik steht im Mittelpunkt des Konzerts. Selbstverständlich geht das nur mit Konzertbestuhllung. Die Darbietungen werden durch das Gläser- und Teller-Geklapper schließlich nur gestört.
Beide Formen von Konzerten haben sicher ihre Vor- und Nachteile und je nach Konzert, Anlass oder Verein / Blasorchester sicherlich auch ihre Berechtigung. Interessant zu wissen finde ich es jedoch, wie Ihr Euer nächstes Konzert veranstaltet. Hier die dazugehörige Umfrage. Einfach klicken und darunter nochmals auf “Vote”:
Die Ergebnisse könnt Ihr übrigens sehen, wenn Ihr geklickt habt.
Eure Gedanken zum Thema Tisch- oder Stuhlkonzert könnt Ihr gerne unten in die Kommentare schreiben. Ich bin schon gespannt auf die Diskussion!
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Ich war in meinem langen Musikerleben schon auf einigen Konzerten und ich finde Tisch-Konzerte als absolutes no go. Man kann sich einfach nicht auf die Musik konzentrieren weil dem Nebensitzer sein Schnitzel wichtiger ist und mit seinem Gegenüber den neuesten Tratsch austauschen muss. Tischkonzerte sind meiner Meinung nach eine Respektlosigkeit den Musikern gegenüber, die sich in oft wochenlangen Proben das Konzert erarbeitet haben.
in unserem Verein haben wir vor 10 Jahren von Tisch auf Stuhl umgestellt. Der Grund war, dass unser kleiner Saal im Dorf für die vielen Konzertbesucher mit Tischen zu klein wurde. Wir haben aber immer Themenkonzerte. Das bedeutet, dass wir passend zum Thema vorher, in der Pause und nachher unsere Gäste dem Thema ( In diesem Jahr irisch/schottisch) mit einem zum Thema passenden Imbiss (in diesem Jahr Irish Stew, Scottich Eggs, Irisch Salmon), und Getränken (Guinnes Beer und Kilkenny Beer, Whiskytasting) versorgen. Selbstverständlich ist die Beleuchtung und Deko auch themengerecht. Die Steigerung der Anzahl Konzertbesucher gibt unserem Vorgehen recht. Im nächsten Jahr werden wir unser Konzert an zwei aufeinanderfolgenden Tagen anbieten, damit wir nicht wie im diesem Jahr 100 Besucher leider wieder nach Hause schicken mussten.
Für jemand, der musikalisch nicht im Musikvereins-Universum aufgewachsen ist, ist dieses Thema absolut kurios.
Da hast Du gewiss zu 100% recht… Die anderen Ensemble-Formen würde auf diese Fragestellung überhaupt nie kommen…
Hallo zusammen,
wenn die Musik im Vordergrund der Veranstaltung steht, muss ein Stuhlkonzert sein. Ich habe jahrelang gekämpft, unser Jahreskonzert am 4. Advent vom Tisch- in ein Stuhlkonzert zu verändern, vergeblich. Es war allen Gästen und dem Vorstand wichtig, auch etwas für den dörflichen Zusammenhalt zu tun und ein Dankeschön an die Mitglieder. Musik war da auch wichtig, aber nicht alleine, aber zumindest den Ausschank habe ich während des Musikbeitrags des Orchesters stoppen lassen.
Ist dann auch immer eine Frage, möchte der Verein ein wenig Geld verdienen oder steht die Musik im Vordergrund.
Beides gleichzeitig wird oft schwierig, aber wenn genügend Helfer da sind, kann man mit dem Stuhlkonzert beginnen und nach dem Konzert Essen bzw einen Imbiss anbieten und Tische aufstellen. Wenn die Aktiven aber mit dem Kopf nicht beim Musizieren sind, sondern beim anschließenden Imbiss (wegen Aufbau etc und nicht delegierter Verantwortung auf nicht musizierende Personen) hat keiner davon etwas.
Mein Bild – Stuhlkonzert und die Aufmerksamkeit von Gästen und Musikern gehört ganz der Musik, und bitte auf keinen Fall mit langatmigen Ehrungen verdienter Mitglieder verbinden.
Wir machen 2x im Jahr ein Stuhlkonzert (1. Advent in der Kirche, Frühjahrskonzert als Stuhlkonzert), für Geselligkeit und Mitgliederdank haben wir andere Veranstaltungen.
Liebe Grüße
Markus
Da kann ich mich nur anschließen.
Wenn es nur um die Musik der Bläser geht, dann nutzen wir nur Stuhlkonzerte.
Tischkonzerte gehen in Richtung von z.B. Oktoberfesten, bei denen die Bläser “nur” Beiwerk sind.
Beide Formen haben ihre Berechtigung und machen Spaß.
Viele Grüße
Peter
Pingback: Blasmusikblog Monatsrückblick August 2018 – Blasmusik
Ich habe seit bestimmt über 30 Jahren keine anderen Konzerte als „normale“ gemacht. Bewirtung bei Musik bringt diese in Begleitfunktion und zentriert die Sache auf reine Geselligkeit. Das passt für einen Heimatabend aber nicht für ein Konzert, das sich ein solches nennen will. Natürlich muss man vor Ort die notwendigen Gegebenheiten haben. Wenn man auf einen Wirtshaussaal angewiesen ist, wird man die Rechnung nicht ohne den Wirt machen können 🙂 . Eine kuriose Begebenheit ist mir am Anfang meiner „Karriere“ in Erinnerung: Ich leitete damals gerade frisch die Echinger Blaskapelle. Beide Jahreskonzerte wurden damals je 2 Mal gespielt und zwar jeweils in einem Wirtshaussaal. Es stand die „Leichte Kavallerie“ auf dem Programm und in beiden (!) Konzerten ging genau bei der Klarinettenkadenz ein Tablett mit x Bier- und Weissbiergläsern mit lautem Geklirre zu Boden. Der Solist wurde nach dem 2. Mal gefragt, wieviel er den der Bedienung für die Ablenkung von seiner Soloaktion gezahlt hat. Ein Gutes hatte das damals – das 2. Konzert war das letzte in einer solchen Umgebung.
Die Kommentatoren hier auf dem Blog sind sich alle einig: Wenn Konzert, dann selbstverständlich mit Konzertbestuhlung. Gesellige Anlässe, bei denen die Musik unterhaltenden, begleitenden Charakter hat mit Tischen und Bewirtung. Jemand anderer Meinung?