Großer Enthusiasmus und Spielfreude des Jugendblasorchesters Zürich beim Flicorno d‘Oro

Interview mit dem Prorektor der Musikschule Zürich, Marcel Blanchard und O-Tönen des Dirigenten Mario Bürki sowie zwei Musiker:innen

Warum habt Ihr Euch entschlossen, zum Flicorno d’oro zu fahren?

Nach einer zweijährigen Zwangspause wegen der Covid19-Pandemie wollten wir den Jugendlichen des Projektorchesters mit einer Reise nach Riva ein besonderes Ziel zum Hinarbeiten geben.

Wie habt Ihr Euch auf den Flicorno d’oro vorbereitet?

Für das Projekt 2022 standen dem Projektorchester total 23 Stunden Probe zur Verfügung. Damit musste das Konzertprogramm für das Tonhallekonzert vom 26. März 2022 einstudiert werden, als auch die beiden Stücke für den Wettbewerb. Insofern gab es keine spezielle (zusätzliche) Vorbereitung für den Wettbewerb.

Welche Ziele habt Ihr mit der Teilnahme verfolgt?

Es war uns von Anfang an bewusst, dass ein Ad-hoc-Orchester, welches in seiner Zusammensetzung nur wenige Wochen besteht, sich nicht messen kann mit Orchestern, welche über Jahre das Zusammenspiel perfektioniert haben. Mit dieser Reise wollten wir unseren Jugendlichen eine Perspektive geben und ihnen durch das Anhören der anderen Beiträge aufzeigen, was durch Leistungsbereitschaft und Wille noch zu erreichen wäre.

Wie war der Ablauf beim Wettbewerb?

Es gab viel Wartezeit und auch Verspätung, was nicht so optimal war. Das Einspielen wurde vorzeitig von den Organisatoren abgeklemmt, was schade war. In den darauffolgenden zwei Warteräumen musste zu lange auf den eigentlichen Auftritt gewartet werden, ohne dass die Jugendlichen noch spielen konnten.

Welche Werke habt Ihr gespielt und welchen Rang habt Ihr erreicht?

Neben dem Pflichtstück Leonardo von Otto M. Schwarz hat unser Dirigent Mario Bürki aus der Pflichtstückliste das Werk Aquarium von Johan de Meij ausgewählt. Mit beiden Werken erreichte das JBOZ 85.83 bzw. 85.17 Punkten.

Marcel Blanchard, Prorektor Musikschule Zürich

“Das JBOZ trifft sich nur ein Mal im Jahr für eine Projektphase mit einer Leseprobe, einer Registerprobe und einem Probewochenende, wo es gilt, rund 60 Minuten Musik für ein Konzert zu erarbeiten. Für den Wettbewerb in Riva gab es zusätzlich nur noch eine Probe am Freitag vor dem Wettbewerb, notabene nach 8-stündiger Carfahrt. Mit dieser knappen Vorbereitung war die Teilnahme am Wettbewerb eine grosse Herausforderung, zumal im Orchester einige Musizierende noch nie in einem Blasorchester gespielt haben. Es war eine Freude, wie gut und konzentriert schlussendlich der Vortrag gelang! Das Orchester spielte mit grossem Enthusiasmus und Spielfreude, alle hatten grossen Spass, einmal an einem internationalen Festival auftreten zu können!”

Mario Bürki, Dirigent

“Die Vorfreude mit einem jungen Blasorchester eine Reise anzutreten an einen Wettbewerb ausser Lande zu gehen, war riesig! Wir harmonierten als ein Team, egal ob auf der Bühne oder in der Freizeit, die Freundschaften die geschlossen wurden, werden halten. Am Wettbewerb angekommen, alle in elegant schwarz gekleidet, kamen die Nervosität. Was erwartet uns, wie wird der Saal sein, wird es viele Zuhörer haben, was hält die Jury von uns? Trotz all diesen Fragen und Unsicherheiten machten wir uns auf den Weg zur Bühne. Einer nach dem anderen auf der Bühne angekommen, stand Mario vor uns, lächelte uns an und vermittelte uns somit, wie er auch schon einige Male gesagt hatte, habt Spass es stirbt niemand, es ist nur Musik! Und genauso spielten wir. Mit Freude und gewollt unser Bestes zu zeigen.”

Lara Otero, Piccolo

“Nach einem tollen Konzert und unglaublichem Erlebnis in der Tonhalle Zürich reisten wir, das Jugendblasorchester Zürich, nach Riva del Garda, Italien, an den Wettbewerb «Flicorno d’Oro».
Bereits während der etwa achtstündigen Reise spürte man die Motivation am Garda See noch einmal unser Können zu zeigen. Kaum in Riva angekommen spielten wir noch eine Generalprobe mit unserem Dirigenten Mario Bürki.

Als Projektorchester hatten wir nur relativ wenige Proben und mussten uns als Formation zuerst finden. Diese kurze aber intensive Probephase was sehr lernreich und brachte uns auf ein durchaus gut präsentierbares Niveau. Der Wettbewerb war nach dem Konzert in der Tonhalle erneut eine Herausforderung, der wir uns alle sehr gern stellten.

Am Wettbewerbstag trafen wir alle voller Vorfreude und mit einer gewissen Anspannung im Wettbewerbsgelände ein. Die Einspielzeit brachte uns alle in die entsprechende Stimmung und Konzentration für den bevorstehenden Auftritt vor der Jury. Anschliessend hatten wir eine relativ lange Ruhephase bis wir endlich auf die Bühne durften. Der Auftritt im Wettbewerbssaal ging dann plötzlich sehr schnell vorüber und war nach unserem Gefühl durchaus gelungen.

Anschliessend genossen wir natürlich noch etwas das Dorf und das Festival. Neben dem teil mehr teils weniger seriösem Austausch mit anderen Musiker:innen besuchten wir auch die Wettspiele der anderen Kategorien, unteranderem alle gemeinsam am Abend auch noch den Auftritt des Orchestre d’Harmonie du Val d’Aoste in der Exzellent-Klasse.

Bereits wieder Zuhause in Zürich erfuhren wir unser Resultat. Trotz des «nur» 7.Rang sind wir alle stolz in der Ersten-Klasse 85,50 Punkte erspielt zu haben. Auch die Tatsache, dass wir das einzige Jugendorchester in unserer Kategorie waren liess uns mit dem 7. Rang mehr als glücklich zu sein.

Alles in allem ein sehr gelungenes Erlebnis, bei dem sich alle bereits auf das nächste Projekt freuen.”

Jonas Zellweger

Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

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