Thriller – das Filmprojekt des MV “Regina” Rück-Schippach

Wer gleich den Film schauen möchte, scrollt bis zum Ende des Beitrags…

Thriller MV Regina Rück-Schippach

Tagelang war im letzten November die FB-Timeline meines guten Blasmusik-Freundes Norbert Langeheine, der den MV „Regina“ Rück-Schippach dirigiert, mit Fotos von blau-weiß-schwarzen Zombies und der Ankündigung von THRILLER zum 40-jährigen Jubiläum des Albums von Michael Jackson gefüllt. Regelrecht “heiß” gemacht wurden alle, die jedoch bis zum 30. November auf das Video warten mussten… Dann endlich war der 30. November 2022 da und – was soll ich sagen – das Video ist der Knaller!

Natürlich wusste ich sofort, dass ich Euch davon erzählen möchte und hab Norbert gefragt, ob die “Macher” des MV “Regina” Rück-Schippach für ein Interview zur Verfügung stehen. Herzlichen Dank an Michael Hartig, einer der zwei Projekt-Leiter, der die Fragen ausführlich für Euch beantwortet hat:

Thriller MV Regina Rück-Schippach

Wer ist der Michael-Jackson-Fan, der auf die Idee gekommen ist, das Video zu Thriller zu erstellen? Und wie kam er drauf?

“Da muss ich dich leider enttäuschen, DEN Michael-Jackson-Fan gibt es bei uns nicht. Hintergrund war, dass wir für die Faschingsveranstaltung „Bunter Abend 2022“ geplant hatten, Thriller aufzuführen. Der Notensatz lag uns schon vor und schien ideal für das Motto „80er Jahre“. Leider fiel die Veranstaltung wegen Corona aus. So reifte bei uns die Idee, stattdessen ein Video zu drehen. Und dann wurde uns auch schnell klar, wenn man sich vom Original inspirieren lassen will, brauchen wir Zombie-MakeUp und auch Tänzer. Hier schloss sich dann ein Kreis, da unsere Tanzgruppe „STARPARADE“ ein Bunte-Abend-Ensemble ist und noch mehr wie wir unter dem (zwei mal) ausgefallenen Fasching litt. Die waren „hungrig“!”

Thriller MV Regina Rück-Schippach

So ein Video zu erstellen ist ein großer organisatorischer Aufwand. Wer war an der Organisation beteiligt und wie waren die Aufgaben verteilt?

“Die Projekt-Leitung hatten Fabian Büttner und ich (Michael Hartig). Wir haben alles gemeinsam abgesprochen und dann individuell die Aufgaben verteilt. Wobei ich vorrangig für den Kreativ-Part zuständig war, also Drehbuch, Vorgaben für das neue Arrangement, Kostüme, Drehplanung.
Für die Audioaufnahme zeichnete Norbert Langeheine verantwortlich, zusammen mit unserem Audio-Team Robin Fischer und Louis Hornung, die die Aufnahme technisch geleitet und dann abgemischt haben. Die Überarbeitung des vorliegenden Arrangements übernahm Norberts Sohn Veit Langeheine.
Für die Vorbereitung des Drehtages haben alle zusammen geholfen.
Für die Planung des eigentlichen Drehs habe ich eng mit unserem Kameramann Sebastian Andres zusammen gearbeitet, der hier wertvolle Tipps hatte, wie z.B. die Erstellung einer Shot-Liste (siehe unten).”

Thriller MV Regina Rück-Schippach

Wie kam die Idee bei den Musiker:innen an und wie wurden alle mit „ins Boot“ geholt?

“Die Idee kam von Anfang an gut an. Mit wenigen Ausnahmen wollten auch alle mit dabei sein. Es musste niemand überzeugt oder überredet werden. Und die Musiker, die keine Zeit dafür hatten oder bei einem Zombiefilm nicht mit machen wollten, haben wir auch nicht weiter bearbeitet. Das muss man respektieren.

Mir war wichtig vor allem unsere Jugendlichen Nico und Max (beide 15) aktiv in das Projekt einzubeziehen. Die hatten da richtig Lust drauf und waren sehr engagiert.”

Thriller MV Regina Rück-Schippach

Gab es ein Drehbuch? Und wie sah das genau aus?

“Ja, das gab es … die erste Version war eine einfache Ablaufschilderung. Erst im Laufe der Vorbereitungszeit kamen Details und weitere konkrete Ideen dazu, wie zum Beispiel die Sache mit dem Werwolf (als Anspielung auf das Original-Video) oder das Outro. Das ist quasi über Wochen gewachsen.

Für den Dreh wurde dann eine Shot-/Szenenliste mit Excel erstellt, auf der jeder einzelne Shot, also jede Kameraeinstellung verzeichnet war. Und dabei ganz wichtig, einmal mit Nummerierung der Reihenfolge im Video und einmal die Reihenfolge wie gedreht werden sollte. Das ist bei so einem Dreh ja nicht identisch. So wurde beispielsweise die Szene mit den 3 Starparade-Girls, die die Treppe rauf kommen, oben auf die Musik-Zombies treffen und schreiend davon rennen vormittags, ohne die Musiker, gedreht. Die Musiker hatten diesen Dreh erst am Nachmittag. Die Szene, wo alle gemeinsam zu sehen sind, ist eine einfache Fotomontage. Die Shotliste war recht umfangreich mit 100 Positionen, war aber eine hervorragende Vorbereitung für den Dreh und auch für den späteren Schnitt.”

Thriller MV Regina Rück-Schippach

Wer war für das Styling und die Maske verantwortlich?

“Hier hatten wir Yvonne Eska, eigentlich Gastronomin, die in den letzten Jahren an Halloween schon gezeigt hat, welche guten MakeUp-Fähigkeiten sie besitzt. Dann haben wir Anika Zimmermann (ebenfalls aus unserem Dorf) mit ins Boot genommen. Sie ist gelernte Hair- & MakeUp-Stylistin und hat sich darauf gefreut, mal nicht Beauty-MakeUps zu machen. Beide haben im Vorfeld mehrere Probe-MakeUps gemacht, auch um zu sehen wie lange ein MakeUp braucht. Mit Ulrike Zimmermann und Lulu Endres hatten die beiden dann noch Unterstützung für einfache Grundierungsarbeiten… das lief dann wie am Fließband.”

Thriller MV Regina Rück-Schippach

Wie lief der Drehtag im Einzelnen ab? Welcher Zeitaufwand war nötig?

“Tatsächlich gab es zwei Drehtage. Am ersten Drehtag (Hauptdrehtag) waren alle Szenen mit Tänzern und Musikern dran. Die große Herausforderung war die Zeit für das Make-Up und dazu das Problem, dass die Hälfte der Tänzer um 13.30 Uhr zum Fussball mussten. Ein großer Vorteil war, dass uns ein ganzes Haus zur Verfügung stand. Im Erdgeschoß ein großzügiger Aufenthaltsraum, 1.OG ein Raum für die Maske und „zombifizierung“ der Klamotten und im 2.OG unser Proberaum als Drehset.

Wir haben morgens um 8.00 Uhr gruppenweise angefangen mit den Szenen ohne Make-Up und dann jeweils in die Maske geschickt. Gegen 11.00 Uhr konnten wir dann die Outdoor-Tanzszenen mit der Starparade drehen (während die Musiker in der Maske waren), und um 12.30 Uhr fand dann der gemeinsame Dreh outdoor mit Musikern und Tänzern mit gemeinsamem Abschlußfoto statt. Nach der Mittagspause folgten dann die Drehs im Proberaum mit den Musikern. Gegen 17.00 Uhr waren wir dann fertig.

Am nächsten Tag folgten dann die Drehs mit Max für den Rap-Part in einem kleinen Team. Für Max war etwas unangenehm, dass er sein MakeUp bereits um 11.00 Uhr bekam, der Dreh aber erst um 15.00 Uhr startete. In dieser Zeit durfte er sich nicht ins Gesicht fassen, auch wenn es unter dem dicken MakeUp zu jucken begann. Um 19.00 Uhr waren auch diese Dreh’s dann fertig. Das war am 31.10., also an Halloween. Max hat sich dann abgeschminkt und ist auf eine Halloween-Party gegangen. Er hat’s mit dem MakeUp nicht mehr ausgehalten, auch wenn er auf der Party sicherlich DER Hingucker gewesen wäre ;-)”

Thriller MV Regina Rück-Schippach

Wer war für die letztendliche Erstellung des Videos und die Aufnahme verantwortlich? Welchen Hintergrund haben die „Filmer“?

“Kameramann Sebastian Andres kommt aus Rück-Schippach hat früher bei uns Posaune gespielt. Er arbeitet nebenberuflich als Fotograf und Filmer und verfügt daher auch über professionelles Equipment. Ein Musikvideo war für ihn auch eine neue Herausforderung. Für Regie und Schnitt war ich (Michael Hartig) verantwortlich. Ich bin Grafik- & Webdesigner und erstelle auch gerne für meine Kunden Produkt- und Imagevideos.

Die Special-Effects, wie die Werwolfverwandlung entstanden witzigerweise mit Hilfe von Snapchat. Hier gibt es tolle Videofilter. Ich habe die Aufnahme dann einfach mit dem Handy mit Snapchat & Videofilter vom Monitor abgefilmt.”

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Welche Auswirkungen hatte das Drehen des Videos auf die Gemeinschaft im Musikverein?

“Wir sind auch vor dem Dreh schon eine gute Truppe gewesen mit sehr guter Gemeinschaft. Durch das Projekt sind wir noch etwas näher zusammen gerückt. Dazu konnten wir auch unsere Kids, die sich noch in der Instrumental-Ausbildung befinden, integrieren. Die waren ganz begeistert. Mit der Starparade (der Tanzgruppe) haben wir neue Freunde gewonnen. Die Tänzer haben alle eine passive Mitgliedschaft beim Musikverein gemacht und sind schon „heiß“ auf das nächste Projekt, bei dem sie unbedingt dabei sein wollen.

Ausserdem trug das Projekt dazu bei, dass unser Eric (13 Jahre), der das Projekt mit der GoPro dokumentierte, sich entschlossen hat, Posaune zu lernen. Hinzu kommen noch 5-6 Erwachsene (zwei aus der Starparade), die jetzt anfangen ein Instrument zu lernen.”

Thriller MV Regina Rück-Schippach

Welche Reaktionen habt Ihr auf das Video erhalten? Wie wurde es vom „Publikum“ aufgenommen?

“Die Dreharbeiten und dann das Video waren tagelang Gesprächsstoff. Fast jeder wurde darauf angesprochen und das Video erntete viel Lob. Die Worte „MEGA“ und „GEIL“ fielen dabei am häufigsten. Einmal waren wir (von der Produktion) zu dritt in einer Kneipe, ein paar Ortschaften weiter und wurden angesprochen: „Du bist doch der Fabian Büttner, du der Sebastian Andres und du der Michael Hartig. Ihr habt einen total geilen Film gemacht!“
Das war fast ein wenig erschreckend.

Kommentare per WhatsApp:
„Großes Kompliment an ALLE beteiligten. Da kann man nur den Hut ziehen und sich ganz tief verbeugen. DAS in so einer kurzen Zeit so hinzubekommen ist der Hammer. Man hat ja sonst nix zu tun… . Ist euch Mega gelungen!!! Was für ein Jubiläum steht denn als nächstes an?“

„Heey WoooW , das ist wirklich eine unfassbare tolle Produktion. Riesen Respekt an alle die da mitgemacht haben !!! Da habt ihr aber richtig einen raus gehauen und was auf die Beine gestellt“

“Starkes Video! Da habt ihr ja einen Riesenaufwand betrieben …. Wie lange habt ihr da dran gearbeitet? Die ganze Choreografie und Schnitt und und und war doch bestimmt nicht an einem Nachmittag…”

„Das ist ja echt Klasse! So viele Mitwirkende, und die Masken sind der Knaller. Respekt! Vermutlich müsst Ihr das jetzt öfter machen.”

Kommentare auf YouTube:
„Das habt ihr mega gemacht, bin begeistert, danke“, „Mega krass!!! Tiefen Respekt!“,
„Eine tolle Interpretation“. “

Thriller MV Regina Rück-Schippach

Habt Ihr Tipps und Erfahrungswerte, die Ihr an Musikvereine weitergeben könnt, die auch ein Video in dieser Art erstellen möchten?

“Für das nächste Projekt habe ich mir fest vorgenommen, die Planungs- und Organisationsarbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Ich würde Teams bilden: Kreativ-Team, Orga-Team, Finanzen…
Zur Umsetzung:
Schwierige Szenen im Vorfeld proben, und für Effekte, Ausleuchtung etc. unbedingt Probeaufnahmen machen. Dadurch wurde uns zum Beispiel schnell klar, dass wir überall, wo indoor gefilmt wird, die Fenster mit schwarzem Tonpapier abkleben müssen. Ein „Nacht- Effekt“ wäre sonst nicht möglich gewesen.
Einen weiteren Tipp habe ich schon gegeben: unbedingt eine Shot-Liste für Dreh und Schnitt erstellen.
Dann auf jeden Fall: „Ruhe bewahren“. Es wird beim Dreh nicht alles so laufen, wie man sich das im Vorfeld vorgestellt hat. Da muss man dann halt improvisieren und darf auch nicht immer zu perfektionistisch sein. Daneben passieren dann ungeplante Dinge, die ganz wunderbar sind, z.B. Akteure, die eigene Ideen mit einbringen und spontan einen coolen Beitrag leisten. Bei den Szenen mit der Werwolf-Verwandlung waren zum Beispiel unsere Kids Rosa (7) und Amy (8) als Zuschauer mit dabei. Sie saßen mit dem Rücken zum Klavier und haben die Szenen mit Klavier-Sound unterstützt. Amy hat die tiefen Töne mit dem Unterarm gespielt, Rosa die hohen Tasten mit den Ellbogen bedient. Beim Dreh hat das nicht gestört, wir haben ja eigentlich ohne Ton gefilmt, es lief nur das kameraeigene Mikro mit. Ich fand den Sound beim Schnitt dann so passend, dass ich den Original-Ton behalten habe.”

Mit freundlichen Grüßen

Michael Hartig
MV „Regina“ Rück-Schippach e.V.

Komplimente und Fragen an:
Mobil: 0175/580 17 60 Email: thriller@mv-regina.de

Weitere Informationen und Projektbeschreibung: https://www.mv-regina.de/

Und hier das Video:

Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

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