Was ist das Besondere an Deinem Musikverein?
„Was ist das Besondere an Deinem Musikverein?“ ist die erste Frage, die ich Musikerinnen und Musikern in einer Zukunftswerkstatt für den jeweiligen Musikverein stelle. Meistens ergänze ich noch: “Was ist das besonders Tolle an Deinem Musikverein?”.
Diese Eingangsfrage – in Fachkreisen auch „Icebreaker – Eisbrecher“ genannt – hat verschiedene Funktionen innerhalb der Zukunftswerkstatt.
Zunächst ist es mir wichtig, eine positive Grundstimmung in der Runde zu schaffen. Dies gelingt, indem ich die anwesenden Musikerinnen und Musiker mit dieser Frage an die besonders schönen Momente im Musikvereins-Leben erinnere. Jeder denkt für sich selbst darüber nach, was besonders toll und besonders im Musikverein ist. Die Frage lasse ich schriftlich auf Moderationskarten beantworten.
Die Musikerinnen und Musiker wissen in der Regel nicht so ganz genau, was sie in der Zukunftswerkstatt erwartet. Manche haben Angst, dass über unangenehme Fragen und Themen gesprochen wird. Manche sind skeptisch, ob dieser Tag für den Musikverein überhaupt etwas bringt. Manche sind noch etwas müde, noch nicht ganz da. Diese positive Eingangsfrage weckt auf, macht gute Laune und in der anschließenden Präsentation gibt es meist schon die ersten Lacher. Gute Stimmung eben.
Das Marketing des Musikvereins kann aus dieser ersten Runde Argumente ziehen, die für das Spielen in genau diesem Blasorchester sprechen.
Für mich selbst als Dozentin bzw. Moderatorin der Zukunftswerkstatt ist diese erste Runde enorm wichtig. Ich lerne sehr viel über den Musikverein, bei dem ich zu Gast bin. Ich bekomme einen ersten Eindruck, wer wie tickt, welche besonderen Persönlichkeiten es im Verein gibt, sehe, wer eher skeptisch ist oder sogar negativ auf den Tag eingestellt ist. Wenn es gut läuft, erkenne ich auch die verschiedenen Charaktere und welche Rolle sie im Verein spielen. Ich lerne in der ersten Runde sehr viel über den Verein an sich. Was es für Feste und Konzerte im Jahreskreis gibt, welche Aktivitäten den Musiker:innen die wichtigsten sind, wie das Verhältnis von Musik und Party ist (ob es eher ein musikalisch leistungsorientiertes Blasorchester ist, ob eher die unterhaltende Blasmusik in Vordergrund steht, welche Motivationen innerhalb des Vereins vorhanden sind, welchen Stellenwert das gemeinsame Feiern hat). Nicht zuletzt lerne ich in dieser ersten Runde die Namen der Musiker:innen. Jeder hat zuvor schon seinen Namen auf ein selbstklebendes Namensschild geschrieben und angeheftet. Die Musiker:innen mit Namen anzusprechen ist für mich sehr wichtig. Jeder Mensch wird gerne mit seinem Namen angesprochen. Es schafft eine gewisse Nähe und Vertrautheit. Dadurch gelingt es mir, für diesen einen Tag Teil des Orchesters zu werden. Das ist wichtig für die konstruktive und zukunftsgerichtete Zusammenarbeit.
Im Folgenden veröffentliche ich Euch von fünf verschiedenen Musikvereinen die Antworten auf die Frage: Was ist das Besondere an Deinem Musikverein. Ich habe je ein Orchester aus Norddeutschland, aus Mitteldeutschland, aus Süddeutschland, aus Österreich und der Schweiz ausgewählt.
Musikverein 1
- Vereinsgemeinschaft. Vorstandsarbeit. Traditionelle Musik.
- Man wird freundlich und hilfsbereit aufgenommen. Wir spielen verschiedene Musik.
- Mischung aus jung und alt. Freundschaften zu anderen Vereinen. Viel bei Aktivitäten & Events im Dorf dabei. Veranstalten Hoffeste, Events, Konzert für das ganze Dorf. Ist in den letzten Jahren „moderner“ und anpassungsbereiter geworden.
- Generationenübergreifendes Musizieren. Immer gute Dirigenten – menschlich und musikalisch.
- Spaß an Musik. Gemeinschaft. Tolle Konzerte.
- Gemeinschaft. Nach den Proben im Musikverein zu sitzen. Antje.
- Früher, der Zusammenhalt Geselligkeit. Es ist komisch: zuerst fällt einem immer das Negative ein.
- Die Möglichkeit, alle Musikrichtungen zu spielen. Die Möglichkeit, die Gemeinschaft am Ort zu stärken / Gemeinschaftsgefühl.
- Bunt gemischtes Repertoire. Geselligkeit.
- Vorstandsarbeit. Musikalische Leitung mit der Musikausrichtung. Feste und Konzerte auf gutem Niveau.
- Gemeinschaft. Musik machen. Zusammenhalt? Bestehen.
- Jeder kann mitbestimmen, welche Stücke gespielt werden sollen.
- Wenn‘s drauf ankommt, funktioniert es und ist erfolgreich (z. B. Konzerte). Zusammenhalt im Orchester. Gute musikalische Leitung.
- Dass es ihn (den Verein) noch gibt! Recht gutes Miteinander.
- Gemeinschaftsgefühl („italienischer Abend“). Verbindung von traditioneller und moderner Musik. Durchhaltevermögen.
- Das Musizieren. Das Proben.
- Gemeinschaft. Musik machen. Feiern.
- Kameradschaft, meistens offener Umgang miteinander. Spaß am gemeinsamen Musizieren. Man kann Ideen und Vorschläge bei Abläufen und Musikauswahl einbringen. Gute Aufnahme von Auswärtigen.
- Tolle Abende – Zusammenhalt. Hilfsbereitschaft. Starke Nerven in schwierigen Situationen.
Musikverein 2
- Alt und Jung gemeinsam. Tradition und Moderne sowohl Musik als auch Vereinsleben. Jeder kann sich einbringen.
- Gemeinschaft / Freundschaft. Zusammen Musik machen. Besondere Auftritte. Immer was neues lernen. Spaß/Beschäftigung.
- Regionale Verbundenheit: Aussenwirkung, Publikum/Fans.
- Gemischtes Alter, jeder kommt miteinander klar. Verschiedenste Arten Musik: böhmisch, modern.
- Beständigkeit ohne Nachwuchsprobleme. Vielfältigkeit der Auftritte. Musikfreunde über Jahrzehnte. Kein Beitrag, keine finanzielle Belastung.
- Die Ehrlichkeit miteinander. Die Gemeinschaft. Dass man durch die Veranstaltungen vieles erlebt, was man sonst nicht gesehen oder gehört hätte.
- Die Musik. Die Leute (nett und freundlich). Vielfältigkeit. Gute Stimmung.
- Größtenteils gute Gemeinschaft. „Betreuung“ bei Auftritten. Gut aufgenommen.
- Sehr gute Beteiligung bei den Übungsabenden. Breite Auswahl an Musikstücken. Alt und Jung!
- Gemeinschaft, Zusammenhalt und die Stimmung bei den Auftritten. Mischung aus alten und neuen Stücken.
- Gute Stimmung beim Üben. Spaß an der Musik.
- Keine „echten“ Nachwuchssorgen. Angebot für „alle“, da nach der Ausbildung keine Mitgliedsbeiträge und Vereinsinstrumente.
- Das zusammen sein in der Gruppe ohne Stress.
- Musikalische Vielfalt. Gute Nachwuchsarbeit.
- Nachbesprechung. Abendveranstaltungen. Lockerer Probenabend.
- Die Musik.
- Wir spielen einen Mix von allem etwas. Tolle Gemeinschaft, alle halten zusammen.
- Zusammenhalt. Altersstruktur (von 8-80). Gute Organisation von Großveranstaltungen.
- Möglichkeit zur Vielfältigkeit vorhanden. Meist guter Zusammenhalt.
- Das Musik machen. Wenn es drauf ankommt hält man zusammen. Dass man sich hilft, musikalisch und nebenbei. Der Ideenreichtum für Projekte.
- Gemeinschaft, egal ob alt oder jung. Zusammenhalt, Spaß an der Musik.
- Spaß mit allen haben. Der Zusammenhalt ist toll.
- Offen für alle – Zulauf Mitglieder:innen
- Das Miteinander, Spaß haben, Zusammenhalt. Vielseitiges Musikprogramm, für jeden eigentlich was dabei – jung und alt. Freundschaften entwickeln sich und werden dadurch gepflegt.
- Gemeinschaft – alle Generationen. Geselligkeit. Keine Profis – wir machen alles aus Spaß an der Freude. Zusammenhalt, wenn man gebraucht wird.
- Besetzung des Orchesters. Gemeinschaft. Programm der Musikstücke.
- Die Menschen. Das Zusammen sein. Gemeinschaft.
- Das zusammen sein: Teamwork, alle sind nett zueinander, Zusammenhalt untereinander
- Nachwuchsförderung. Gute Beteiligung an den Übungsabenden. Gemeinschaft. Informationsfluss über die App. Spaß.
- Die Musik. Kameradschaft.
- Viele Mitglieder, die Spaß an ihrem Hobby haben.
- Dass wir alle zusammen musizieren. Die gute Stimmung. Die Mischung aus modern und böhmisch.
- Tolle Lieder spielen (Böhmische Lieder). Nette Leute (jung und alt)
Musikverein 3
- Gemeinsames festen (Party). Harter Kern bei Veranstaltungen.
- Unkompliziert zusammenhalten und zusammenarbeiten in den Registern
- Meine zweite Familie
- Kameradschaft
- Kameradschaft. Guter Zusammenhalt. Gute Feierkultur.
- Zusammenhalt in unserem Register
- Gute Kameradschaft. Gute Stimmung bei Auftritten. Viele junge Nachwuchsmusiker. Abwechslungsreiches Repertoire. Engagierter, motivierender Dirigent.
- Wenn‘s drauf ankommt halten und helfen alle zusammen. (Arbeitseinsätze, etc.) Wir können gut feiern. Alle Altersstufen sind gut integriert. Engagierte Vorstandschaft.
- Potentiale in vielen Bereichen (Musik, Orga, Zusammenhalt, Feste, etc.)
- Die Gemeinschaft
- Die Gemeinschaft
- Zusammenhalt
- Gemeinschaft. Unterstützung bei Problemen. Nachfest vom Konzert.
- Gemeinschaft. Man wird offen in den Verein aufgenommen.
- Man wird als neues Mitglied direkt freundlich aufgenommen.
- Tolle Musikkameraden.
- Konzert-Nachfest. Gemeinsame Feste.
- Kameradschaft, Schloßfest
- Gute Kameradschaft. Toller Dirigent.
- Wenn‘s drauf ankommt, sind alle da. Arbeit der Vorstandschaft wird durch Aufteilung der Aufgaben entlastet: z. B. Schloßfest – Förderverein, kleine Fest – Register. Junge Musiker übernehmen bereits Aufgaben.
- Gemeinsames Beisammensein nach den Proben.
- Raum für gute Begegnungen von besonderen Menschen. Konzertnachfest.
- Harter Kern, der viel auf die Beine stellt. Tolles Miteinander. Entspannter Verein.
- Schlossfest.
- Heimatgefühl. Wenn‘s drauf ankommt, klappt am Ende doch fas alles.
- Gemeinschaft. Freude an der Musik.
- Spaß am gemeinsamen Musizieren. Zusammenhalt. Tolle Ausflüge.
- Die Dynamik, die zwischen den Mitgliedern entstehen kann (Kameradschaft). Die Mitglieder. Die Bassisten.
- Heimatgefühl & Zusammenhalt.
- Die Menschen
- Die Gemeinschaft, Zugehörigkeit
- Tradition und Gemeinschaft
- Zugehörigkeit nicht zwangsläufig vom musikalischen Talent abhängig, sondern von Motivation und Lust an der Sache.
- Kameradschaft, Gemeinschaft
- Gemeinsames Musizieren. Kameradschaft.
- Kameradschaft: Lockeres & lustiges Miteinander, ob alt oder jung, jeder der möchte wird mit eingebunden.
- Toller Mix aus gemeinsamen Musizieren und Festen! Kleines Dorf, viele Musiker.
- Gemeinschaft. Coole Leute.
- Ich fühle mich hier wohl. Hier zählt nicht nur die Leistung. Angenehmes Probenklima.
- Der Ausgleich zum Alltag.
- Toleranz gegenüber Leistungsunterschieden: jeder kann mitmachen.
- Mein Verein
- Das Register: jeder wird akzeptiert, kein Leistungsdruck. Stressfreies Klima bei der Probe.
- Zusammenhalt, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Kameradschaft.
- Gemeinsames Zusammenhocken auch nach der Probenarbeit
- Sehr viele junge Musiker
- Tolle Gemeinschaft. Sehr engagierter Dirigent. Ich finde es ganz besonders, dass es unseren Dirigenten mit seiner Familie gibt, die seit Jahren unermüdlich für die Musik da sind und sich im Verein einbringen, durch Proben und Sondereinsätze. So was ist nicht selbstverständlich und sollte hoch geschätzt werden.
- Party und Zusammenhalt, nachdem was gemeinsam geschafft wurde. Z B. Konzert, Schlossfest
Musikverein 4
- Kameradschaftlicher Zusammenhalt und die gute Nachwuchsarbeit.
- Guter Zusammenhalt. Freude an der gemeinsamen Musik. Wertschätzung.
- Die Gemeinschaft. Der Zusammenhalt.
- Gute musikalische Leitung.
- Lockere Atmosphäre. Hilfsbereitschaft.
- Die humorvolle Art bei den Proben.
- Gute Kollegen Jung und Alt. Tolle Musik. Zusammenhalt. Macht einfach Spaß.
- Das Miteinander im Verein. Das Musizieren.
- Gemeinschaft. Zusammenhalt.
- Sehr gute Gemeinschaft. Nette Menschen. „Wir“-Gefühl
- Die Gemeinschaft.
- Die Proben sind immer sehr locker / entspannt. Man fühlt sich wohl.
- Kameradschaft. Beitrag Dorfleben.
- Zusammenhalt Jung und Alt. Kameradschaft. Spaß an der Musik.
- Abwechslung. Rücksicht.
- Der Zusammenhalt.
- Dass Junge und Ältere zusammen Musik machen. Alle Generationen.
- Lange Tradition und trotzdem modern.
- Ambitioniert. Hobby meiner Söhne. Immer genug Leute da. Wird im Dorf gut angenommen.
- Man kennt fast jeden. Der Verein liegt sehr nahe / selbe Ortschaft. Wir machen auch ein paar Ausflüge.
- Die Gemeinschaft im Verein, jeder kennt jeden.
- Tolle Gemeinschaft (Kameradschaft). „Freizeitgestaltung“. Zusammen musizieren. Hobby.
- Gemeinschaft. Ortschaft. Zusammenhalt.
- Harter Kern ist gutes Team. Engagement der Jugend. Positive Ausstrahlung der Dirigentin.
- Die Gemeinschaft. Das Repertoire.
- Besondere Auftritte.
- Gemeinschaft. Das Musizieren.
- Die musikalische Offenheit und Spielfreude.
Musikverein 5
- Gemeinsame Erlebnisse. Musikalische Vielfalt.
- Gute Zusammenarbeit beim Musik spielen
- Zusammenspiel zwischen „jung“ und „alt“
- Freunde treffen. Musik spielen.
- Gemeinschaft erleben. Musik spielen. Mit jungen Menschen arbeiten.
- Unser Tuba-Register
- Die Gemeinschaft und die Erlebnisse beim Musizieren. Die Erfahrungen. Die Freundschaften.
- Die Gemeinschaft
- Die Feiern, das Neujahrkonzert, die Gemeinschaft, die Ausflüge
- Die Gemeinschaft und vor allem die Musik
- Großer Zusammenhalt trotz unterschiedlichen Alters
- Beim MV viel erlebt, aufgewachsen. Wie eine Art Familie mit Höhen und Tiefen! Hobby, das Mütter auch ausüben können.
- Qualitativ hochwertige Musik. Gute Mischung aus konzertanter und traditioneller Blasmusik. Tolle Vorstandschaft.
- Schönes, sinnvolles Hobby für die Jugend, mit der ich schon viel erlebt habe, was ich sonst nicht erfahren hätte. Rom, usw.
- Musikalische Ausbildung. Auswahl der verschiedenen Musik-Genres. Tolle Ausflüge. Größe der verschiedenen Besetzungen. Zusammenspiel Jung & Alt.
- Gute Musik. Wenn‘s drauf ankommt hält man zusammen.
- Die Gemeinschaft. Musik spielen.
- Zusammenhalt.
- Gemeinschaft
- Jeder wird als Mitglied gezählt und gewertet
- Interessante Ausflüge, gute Ausbildung, verschiedene Musikrichtungen, gemeinsame Feiern.
- Gutes Team, mit dem man un/musikalische Aktivitäten mit Spaß gestalten und erleben kann.
- Breite, vielfältige Altersspreizung. Erlebnisse gemeinsam.
- Die Gemeinschaft nach Corona.
- Die außermusikalischen Aktivitäten, z. B. Fahrt ins Burgenland
- Die Gemeinschaft untereinander
- Musik gemeinsam machen/erleben durch viele Musikstile. Treffen mit Freunden und viele schöne gemeinsame Erlebnisse mit diesen.
- Zusammen sein mit Freunden. Gemeinsames Musik spielen. Ausflüge.
- Unser Gemeinschaftsleben: Spaß miteinander, man kann mit jedem reden, Aufgeschlossenheit
Ich habe die fünf Vereine mit den Antworten der Musiker:innen (jeder Punkt eine Musiker:in) nicht in der Reihenfolge eingefügt, wie ich sie oben beschrieben habe. Erkennt Ihr, welcher Verein aus Norddeutschland, Mitteldeutschland, Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ist? Nein? Ich auch nicht…
Die Antworten sind alle ähnlich! Auch innerhalb des jeweiligen Musikvereins sind die Antworten ähnlich. Je ähnlicher die Antworten innerhalb des Vereins sind desto homogener in Bezug auf die Motivation ist der Verein. In einem Musikverein, wo kaum Gemeinschaft bzw. Kameradschaft genannt wird, ist selbige oft nicht vorhanden. Vice Versa.
Die Fragen nach dem Besonderen zeigen genau das, was uns in den Musikvereinen wichtig ist. Dabei kristallisieren sich 5 spezielle, wiederkehrende Bereiche heraus.
Gemeinschaft, Kameradschaft, Geselligkeit, soziales Miteinander
In den meisten Musikvereinen, in denen ich eine Zukunftswerkstatt durchführe, steht die Gemeinschaft, Kameradschaft, Geselligkeit, das soziale Miteinander an erster Stelle der aufgeschriebenen Besonderheiten. Das ist durchgängig so, nicht nur in den fünf Beispielen oben. Das zeigt den Stellenwert des sozialen Miteinanders. Wichtig: Eine gute Gemeinschaft sozialer Art entsteht außerhalb der Proben. Als Vereinsverantwortliche müssen wir also Gelegenheiten und Plattformen schaffen, in denen eine gute Kameradschaft entstehen kann.
Das gemeinsame Musizieren, die musikalischen Erlebnisse, Auftritte, Konzerte
Die Musik führt uns zusammen. Die Blasmusik ist unser gemeinsamer Nenner. Deshalb sind wir im Musikverein. Es wird als zu normal angesehen, als dass es viele als Besonderheit nennen. Bei mehrheitlich leistungsorientierten Musiker:innen steht eher das gemeinsame Musizieren an erster Stelle. Aber es gibt so gut wie keine Zukunftswerkstätten, in der die Geselligkeit keine Rolle spielt. Wir Blasmusiker:innen brauchen eben beides: Die Musik und das soziale Miteinander.
Die Vielfalt des Repertoires
Die Blasmusik kann alle Genres bedienen. (Ob sie wirklich alle Genres bedienen sollte, steht auf einem anderen Blatt.) Viele Musiker:innen schätzen eine vielfältige Repertoireauswahl.
Jung und Alt musizieren gemeinsam
Eine Besonderheit, die wir sehr viel öfter nach außen kommunizieren sollten! Bei uns spielen alle in einer „Mannschaft“ und keiner sitzt auf der Ersatzbank. Im Fußball spielen die 14-jährige Lina, der 17-jährige Yannik, die 35-jährige Martina, der 50-jährige Thomas und der 66-jährige Achim nicht in einer Mannschaft… In anderen Team-Sportarten auch nicht.
Wenn’s drauf ankommt…
Manchen fällt es schwer, sich nur auf das Positive zu fokussieren. Das seht Ihr auch in den fünf Beispiellisten oben. Ein paar wenige konnten es sich nicht verkneifen, einen Satz wie „Wenn’s drauf ankommt klappt es dann doch“ oder „Wenn’s drauf ankommt ziehen dann doch alle an einem Strang“. Mit „Seid Ihr eine Turniermannschaft?“ kommentiere ich das meistens… Es zeigt, wenn es wirklich wichtig oder höchste Zeit ist, halten dann doch alle zusammen. Leider ist die Zeit davor in diesen Vereinen für manche Vereinsverantwortliche ganz schön nervenaufreibend…
Gute Vorstandsarbeit und Jugendarbeit wird punktuell genannt. Allerdings nicht erkennbar als Besonderheit des Musikvereins. Dabei sind die Vereinsorganisation und -verwaltung zusammen mit der Jugendarbeit wichtige Säulen eines Musikvereins neben der musikalischen Leitung. Was auch auffällt ist, dass der Dirigent bzw. die Dirigentin kaum als Besonderheit des Musikvereins genannt wird. Und das, obwohl der Dirigent bzw. die Dirigentin die Schlüsselfigur für einen musikalisch erfolgreichen Musikverein ist. Allerdings entpuppen sich diese Bereiche auch oft als die wichtigsten „Problembereiche“ des Musikvereins im weiteren Verlauf der Zukunftswerkstatt…
Leider wird nie das Vereins-Marketing als „besonders“ wahrgenommen. Das liegt daran, dass das Marketing in den meisten Musikvereinen immer noch ein „Stiefkind“ ist. Warum jedoch das Marketing mit der wichtigste Bereich im Musikverein überhaupt ist, habe ich schon einmal ausführlich im Beitrag Warum das Marketing im Musikverein immer wichtiger wird beschrieben. Marketing und Jugendarbeit sind die beiden wichtigsten Bereiche zur Zukunftssicherung des Musikvereins. Ein fehlendes Marketing wird übrigens beim Zusammentragen der Probleme innerhalb des Musikvereins meistens nicht genannt. Es ist den Musiker:innen einfach nicht bewusst, dass das fehlende Marketing im Musikverein ein großes Manko ist.
Sehr berührt es mich immer, wenn Musiker:innen von ihrem Musikverein als “Familie” oder “Zweite Familie sprechen”.
Und was ist nun das Besondere an Deinem Musikverein?
Auf jeden Fall lege ich Dir sehr ans Herz, es herauszufinden! Für die Aktion brauchst Du Moderationskarten in der Anzahl der Musiker:innen und Stifte. Ich verteile immer dickere Filzstifte, da die Karten dann besser zu lesen sind, wenn sie an der Wand hängen. Bei Bleistift, Kuli oder dünnen Gelschreibern ist die Schrift zu dünn. Und warum solltest Du das tun? Was ist Sinn und Zweck? Auch in Deinem Musikverein setzt eine positive Stimmung ein, weil sich jeder auf das Positive fokussiert. Deine Musikkolleg:innen werden bei der Präsentation der einzelnen Karten (jeder liest seine Karte selbst vor und hängt sie an die Wand mit Tesakreb – Achtung: negative Wellen vermeiden, negative Aussagen gleich unterbinden) feststellen, dass viele das gleiche drauf geschrieben haben. Alles, was Deinen Musikverein besonders macht, zusammenfassen und Argumente für das Vereins-Marketing daraus formulieren. Beispielsweise, wenn Ihr nach einem neuen Dirigenten sucht oder Werbung für neue Musiker machen möchtet. Speziell formuliert sind die Ergebnisse sogar Argumente für das Lernen eines Instruments innerhalb eines Musikvereins.
Interessiert an einer Zukunftswerkstatt für Deinen Musikverein?
Schreib mir gerne eine Mail: