Die neuen Dimensionen von Otto M. Schwarz
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Mögt Ihr den Schauspieler Mario Adorf auch so gerne wie ich? Der mittlerweile schon lange in Würde ergraute Grand-Seigneur mit der unter allen männlichen Akteuren wiedererkennbaren Stimme – für mich einer der Besten seines Faches. Aber was hat Mario Adorf mit Otto M. Schwarz zu tun? Nun, zwecks der Spannung werde ich Euch das erst am Ende des Beitrags verraten…
Ich möchte Euch zunächst von den neuen Dimensionen von Otto M. Schwarz erzählen. Also von seinen neuen Werken für Sinfonisches Blasorchester, die als erste Produktionen in seinem eigenen Verlag Symphonic Dimensions erschienen sind.
Anfangen möchte ich mit dem einfachsten Werk, das eigentlich nicht neu ist: Leonardo. Ich habe es hier auf dem Blog schon einmal im Beitrag Leonardo und andere historische Stoffe in der Musik von Otto M. Schwarz in der ursprünglichen Fassung in Grad 4 vorgestellt.
Kleine Nebenbemerkung: In der Grad-4-Fassung ist Leonardo Pflichtstück in der Ersten Kategorie beim Wettbewerb Flicorno d’oro im April 2022 in Riva del Garda (Italien).
Neu an der zweiten Fassung: Es wurde von Otto M. Schwarz so vereinfacht, dass Leonardo nun für Jugendkapellen oder Unterstufen-Orchester spielbar ist. Otto hat hier einen Wunsch vieler Orchester erfüllt, die seine Musik gerne spielen möchten, denen aber die Originalfassungen oft zu schwierig sind.
Während früher Demo-CDs und Miniscores das Standard-Werbematerial für neue Blasorchesterwerke waren, sind es heute lesbare Scoreplays in Youtube mit möglichst vollständigen Aufnahmen. Nur eines ist gleichgeblieben: Es braucht eine gute, professionelle Aufnahme. Otto M. Schwarz hat die neuen Werke, die ich in diesem Beitrag vorstelle, mit der Musique Militaire Grand-Ducale aus Luxemburg eingespielt. Das Ergebnis kann sich hören lassen.
Felanitx ist ein Ort im Osten der Baleareninsel Mallorca. Seit nun 200 Jahren gibt es dort die Banda de Música de Felanitx. Ein beachtliches Alter, das das große Sinfonische Blasorchester mit einer Auftragskomposition an Otto M. Schwarz und der Uraufführung dieses Werkes im Sommer 2020 feiern wollte. Nun ja, die konzertante Uraufführung mit Anwesenheit des Komponisten war ein weiteres Corona-Opfer. Aber „klang- und sanglos“ wollten die Mallorquiner dieses für ein Blasorchester seltene Jubiläum nicht verstreichen lassen und produzierten mit „ihrem“ Werk Anima Negra dieses Video:
Unschwer zu erkennen, im Werk geht es um Wein! Am Ort gibt es die Weinkellerei Anima Negra. Sie liefert ihre berühmten Weine in über 40 Länder der Erde. Ein Aushängeschild des Ortes Felanitx – wie sein Blasorchester!
Übrigens keine große Aufgabe für den Weinliebhaber Otto M. Schwarz zum Thema Wein eine Komposition zu schreiben. Ich stelle mir das so vor: Otto, wie er vor seinem Equipment sitzt, daneben eine Flasche Rotwein ÀN/2 des Weingutes Anima Negra von Mallorca und ein gefülltes Glas mit schimmerndem, dunkelrotem, fast schwarzem Rotwein. Er erfasst mit Zunge und Gaumen die Seele des Weines, gießt sie in Töne und zum Ende der Komposition hin – die Flasche ist fast leer – lässt er leicht angeseuselt seinen Schwipps in den Schlussteil „Fiesta“ hineinfließen… Zum Wohl, Gesundheit und auf die Musik, Herr Komponist!
Anima Negra – die schwarze Seele. Übrigens ein Konzertwerk in Grad 4. Wer nun die professionelle Aufnahme dieses Wein-Werkes hören will und gleichzeitig einen Blick in die Partitur werfen möchte, klickt in dieses Video:
Kehren wir nun vom sonnigen, beschwingten Mallorca ins dunkle Mittelalter in Deutschland zurück. Die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln soll ja auf einer wahren Begebenheit im Jahr 1284 beruhen… Erzählt wird darin, wie Eltern durch Geiz, Spott, Hohn und der fehlenden Anerkennung gegenüber der Kunst ihre Kinder verlieren. Ganz schön brutal die Geschichte: Ein mysteriöser Spielmann befreit die Stadt Hameln durch seine Flötentöne von einer grässlichen Ratten- und Mäuse-Plage. Und weil er dafür seinen wohlverdienten Lohn von den Bürgern nicht erhält, lockt er mit den gleichen Flötentönen (fast) alle Kinder aus der Stadt hinaus und verschwand mit ihnen für immer in einem Berg, der sich hinter ihnen verschloss.
Natürlich spielen im Werk The Pied Piper of Hamelin (Der Rattenfänger von Hameln) auf Grund der Geschichte Piccolo und Querflöten eine zentrale Rolle – was mir persönlich ausnehmend gut gefällt. Es kann wahlweise mit Sprecher aufgeführt werden – was es dem Publikum noch interessanter macht. Der Kreativität des Orchesters sind bei diesem Stoff keine Grenzen gesetzt. Auch eine szenische Darstellung der Sage ist gut vorstellbar.
The Pied Piper of Hamelin (Der Rattenfänger von Hameln) ist übrigens auch ein Werk in Grad 4 und somit für gute Oberstufen-Blasorchester spielbar.
1805 – A Town’s Tale ist ein zwanzigminütiges Werk von Otto M. Schwarz, das zum gleichnamigen Kurzfilm aufgeführt werden kann. Wer sich für die Aufführung in der Fassung mit Film interessiert, bekommt hier detaillierte Informationen: Otto M. Schwarz 1805 – A Town’s Tale. Zusammen mit dem Film wurde das Werk mittlerweile bereits hundertfach aufgeführt. Für alle Orchester, die die Musik ohne den Film spielen möchten, gibt es nun einen Zusammenschnitt verschiedener Hauptthemen aus dem Soundtrack:
Und nun endlich zu Mario Adorf. Er spielt eine der Hauptrollen im Film „Die Jungen von der Paulstraße“. Weitere hochkarätige Schauspieler in diesem Film: Gaby Dohm (die hier im Gegensatz zur Schwarzwaldklinik mit ihrer wahren Schauspielkunst glänzt), Harald Krassnitzer und Christian Kohlund. Der Film entstand im Jahr 2004 auf Grundlage des im Jahr 1910 entstandenen Romans „Die Jungen von der Paulstraße“, verfasst von Ferenc Molnar, dem wohl bedeutendsten Dramatiker Ungarns des 20. Jahrhundert. Otto M. Schwarz schrieb damals zum Film die entsprechende Musik. Und, ihr ahnt es sicherlich schon, Eurem Blasorchester ist es ab sofort möglich live zum Film die Musik zu spielen! Einen kleinen Eindruck für den spannenden Film, in dem es um einen Bandenkrieg zwischen Jugendlichen und deren „Bolzplatz“ im Budapest Anfang des 20. Jh. geht, gibt Euch dieser Trailer:
Im Gegensatz zum Kurzfilm 1805 – A Town’s Tale ist der Film „Die Jungen von der Paulstraße“ ein Kinofilm mit ca. 90 Minuten. Eine weit größere Herausforderung für die Musiker:innen mit Clicktrack zu spielen. Allerdings ist auch hier die Musik im spielbaren Grad 4 gehalten.
Wie auch schon bei 1805 – A Town’s Tale gibt es Noten und Film Die Jungen von der Paulstraße zum Mieten. Für weitere Informationen zu Konditionen und Miete wendet Euch gerne an Willy Krol bei Hal Leonard Europe: rental@halleonardmgb.nl. Die Partitur könnt Ihr hier bestellen.
Wer sich an die Fassung mit Film nicht heran traut, spielt die Symphonic Suite from Die Jungen von der Paulstraße mit ca. 8 Minuten.
Alle Werke in diesem Blogbeitrag sind wie oben schon beschrieben im neuen Verlag von Otto M. Schwarz Symphonic Dimensions erschienen. In diesem Verlag erscheinen ab sofort alle seine Blasorchesterwerke. Außerdem ist es sein Ziel, in diesem Verlag gut spielbare Solo- und Ensembleliteratur sowie Play-Along-Ausgaben von sich und einigen Kollegen herauszugeben, die vor allen Dingen attraktiv klingen und Spaß machen sollen. Otto M. Schwarz kann mit seinem Verlag auf die langjährige Zusammenarbeit und Kooperation mit Hal Leonard Europe bauen, die auch für diese Ausgaben die Produktion und den exklusiven Vertrieb übernehmen.
Wer neugierig geworden ist, schaut auf den Youtube-Channel von Symphonic Dimensions Publishing oder auf die Website www.symphonicdimensions.com. Die Ausgaben sind im gut sortieren Musikfachhandel und über die gängigen Online-Noten-Shops mit Bläserschwerpunkt erhältlich.
Einen kompletten Überblick gibt Euch ein PDF, das Ihr hier runterladen könnt:
Einfach : wunderschöne und effektvolle Musik. Vor ein paar Jahren habe ich die Gelegenheit und die riesige Freude gehabt, mit Otto M. Schwarz zu arbeiten.