Bläserensemble „Kunterbunt“ mit Family & Friends…

Oder: Ein musikalischer Sonntag mit Trios und Quartetten aus dem Alfred-Verlag

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Mit der Familie zu Musizieren hat bei uns eine jahrzehntelange Tradition. Mit einem musikalischen Vater, der dafür sorgte, dass alle seine vier Kinder Blasinstrumente lernten und der darüber hinaus auch einige Neffen und Nichten zum Musizieren brachte, kamen da bei diversen Feierlichkeiten schon mal an die 25 Blasmusikerinnen und Blasmusiker zusammen. Ich kann mich erinnern, wir spielten meist „die alten Lausitzer“… Papa wollte immer die „alten Lausitzer“ spielen… (Aber es gab vor 30-40 Jahren halt auch nichts anderes…) Ich muss auf dem Dachboden meines Elternhauses mal danach suchen.

Heutzutage finden sich – meist an Weihnachten – nur noch eine Handvoll Familienmitglieder zum gemeinsamen Musizieren zusammen. Wir überlassen das allerdings meistens unseren Kindern. Bis letztens bei mir der Auftrag vom Alfred-Verlag ins Haus flatterte. Die Aufgabe: Variable Ensemble-Literatur ausprobieren und sie im Blasmusikblog.com vorstellen. Schließlich leben wir gerade in der „Kleine-Ensemble-Zeit“ – Corona bringt uns dazu. Zuerst wollte ich das mit Musikkollegen aus dem Freiburger Blasorchester machen. Dann aber erinnerte ich mich an die Familienensembles von früher und dachte: Die Gelegenheit, mal wieder gemeinsam zu Musizieren! Für die variablen Ensembles aus dem Alfred-Verlag macht es nichts aus, welche Instrumente zur Verfügung stehen. Man ist an keine fest stehende Besetzung gebunden. Jeder darf mitspielen und für jedes Instrument findet sich das richtige Buch bzw. die richtige Stimme.

Familie und ein Freund
6 Familienmitglieder und ein Freund…

So spielten wir also in der Besetzung Trompete (mein Neffe David), Trompete (meine Schwester Dagmar), Horn (mein Sohn Lukas), Alt-Saxophon (ein Freund der Familie Alex), Tenor-Saxophon (mein Neffe Felix), Bariton (mein „Quasi“-Schwager Ralf) und Querflöte (ich). Eigentlich sollten wir noch ein Bariton-Sax – mein Bruder Christian – haben, aber der wurde mit seinem Polizeihund Tarras zu einem kurzfristigen Einsatz berufen… Mein Ess-Wohn-Zimmer ist Gott sei Dank groß genug um auch die Corona-Abstandsregeln einzuhalten. Mein Sohn Lukas hat genauestens nachgemessen…

Lukas beim Messen
Lukas beim Corona-Vermessen

Als erstes lagen die Movie Quartets for All auf unseren Notenständern. Jeder hatte natürlich sein eigenes Buch. Klasse ist, dass bei diesen (und den anderen Büchern vom Alfred-Verlag, die wir ausprobiert haben) alle Stimmen als Spielpartituren im Heft sind. So können sehr lässig die Stimmen getauscht werden – und das haben wir auch fleißig gemacht. Bei so einer Kunterbunt-Besetzung wie unserer Familienbande muss man schon mal etwas mit den Stimmen jonglieren, bis das Ergebnis einigermaßen homogen (trotz unterschiedlichen Instrumenten) klingt. Wir sind bei der Besetzung der Stimmen immer davon ausgegangen, dass man die „Melodie“ sowieso hört – also haben wir die tieferen Stimmen „dicker“ besetzt. Leider hatten wir kein Publikum, das uns von „außen“ hätte sagen können, ob die Wahl jeweils richtig ist. Aber das hat unserem Spaß am gemeinsamen Spielen keinen Abbruch getan. Und der Spaß stand an diesem Sonntagmorgen tatsächlich im Vordergrund!

Movie Quartets for All
Movie Quartets for All

Begonnen haben wir, wie schon geschrieben, mit den Movie Quartets for All. 12 Titel – alles berühmte Film-Melodien – geordnet nach Schwierigkeitsgrad. Nur waren wir mit diesem meistens nicht einverstanden. Das erste Stück „Hedwig’s Theme“ aus Harry Potter war für unser Empfinden schon etwas schwieriger als die angegebenen Grad 1-2. Es ist wohl eher eine 2+… So 2-3 Jahre Spielerfahrung braucht man schon, um Tonumfang, Rhythmen und Vorzeichenwechsel souverän zu meistern. Aber wir waren uns einig: für erwachsene Musiker, die schnell mal was für eine Familienfeier, ein kleines Vorspiel im Seniorenstift, einen Empfang oder ähnliches einstudieren wollen, ist Movie Quartets for All ideal. Beliebte Titel, für jeden gibt’s die geeignete Stimme, die Sätze zwar einfach aber gut klingend. „Over the Rainbow“ war unser Lieblingsstück und mit „The Magnificent Seven“ hatten wir den allermeisten Spaß.

Die komplette Titelliste könnt Ihr hier einsehen: Movie Quartets for All

Beim zweiten Buch, das wir auf unsere Notenständer legten, verwirrte uns der Titel zunächst sehr: Pop Qartets for All. Erwartet hatten wir Pop-Titel – wie der Name sagt –, eventuell auch aus dem letzten Jahrhundert. Von den 12 darin enthaltenen Titeln sind 6 eher dem Genre „Film“ zuzuordnen, je einer Musical und Swing und nur 4 mehr oder weniger echte Pop-Titel sind darin enthalten. Wobei ich „Jump“ von Van Halen auch noch eher dem Rock zuschreiben möchte… Vielleicht ist „Popular“ Quartets for All der bessere Titel – haben wir uns überlegt. Aber Spaß hatten wir trotzdem. Unsere Lieblingstitel im Buch: „Celebration“ und „Gonna Fly Now“. Gar nicht gut fanden wir „Imperial March“ aus Star Wars. Das Thema fanden wir musikalisch doch sehr „dürftig“.

Pop Quartets for All
Pop Quartets for All

Die Bücher – sowohl Movie Quartets for All als auch Pop Quartets for All gibt’s für Flöte, Klarinette/Bass-Klarinette, Alt-/Bariton-Saxophon, Trompete/Tenorhorn, Horn in F, Posaune/Bariton/Fagott/Tuba, Violine, Viola, Cello/Kontrabass, Schlagzeug. In jedem Buch sind alle vier Stimmen vorhanden und als Partitur angeordnet. Theoretisch sind sie auch jeweils mit vier Klarinetten, vier Trompeten, vier Altsaxophone usw. spielbar. Aber die tiefste Stimme ist bei diesen genannten drei Instrumenten oftmals etwas zu tief. Die vierte Stimme sollte gerade beim Klarinetten-, Trompeten- und Altsaxophon-Heft schon mit Bassklarinette, Tenorhorn und Bariton-Saxophon besetzt sein.

David Keck
Wir waren wohl etwas zu laut…

Diskutiert haben wir eifrig darüber, ob Movie Quartets for All und Pop Quartets for All auch bei kleineren Vor-, Kinder- bzw. Jugendorchester einsetzbar sind. Einig waren wir – in unserer Familiengruppe sind schließlich drei mit einem C3-Zertifikat ausgestattet – dass es gerade bei kleineren, unvollständig besetzten Ensembles schon möglich ist, aber dass sich die Bücher für Bläserklassen beispielsweise erst ab Ende des 2. Jahres einsetzen lassen. Für uns Erwachsene – auch die jungen Erwachsenen in unserer Runde – waren alle Titel in den beiden Büchern bekannt. Meine Schwester berichtete jedoch aus Erfahrung, dass die Kids die Melodien nicht unweigerlich kennen. Ist ja klar, manche Filme sind schließlich FSK 12 oder gar FSK 16. Wie sollen sie da auch…

Nach den Quartetten spielten wir die Trios durch. Bei Movie Trios for All und Pop Trios for All haben wir auch verschiedene Besetzungen ausprobiert. Beispielsweise haben wir die tiefen Instrumente mal die erste Stimme spielen lassen. Haben die Stücke nur mit drei, jeweils anderen Instrumenten, gespielt usw. Schließlich wollten wir auch die Flexibilität testen.

In den Movie Trios for All ist die „Cantina Band“ aus Star Wars enthalten. Leider nur die ersten 16 Takte der Hauptmelodie. Da haben wir uns einen Spaß draus gemacht und ständig wieder von vorne wiederholt… Weil immer einer rief „Spielt den selben Song nochmal…“. Den Rekord haben wir jedoch nicht gebrochen. Und 10 Stunden haben wir auch nicht geschafft…

Richtig cool fanden wir in diesem Buch auch den letzten Titel „Raiders March“ aus Indiana Jones.

Das Buch Pop Trios for All ist wie auch das Pop Quartets for All kein Buch mit nur Pop-Titeln. Auch im Trio-Buch sind einige Film-Titel dabei. Wir Links sind jedoch durchweg alles ausgesprochene Film-Gucker… In allen Haushalten sind die DVD-Regale gut gefüllt mit Blockbustern aller Art. Von daher hatten wir auch mit diesem Buch unseren Spaß. Unser Lieblings-Titel in diesem Buch jedoch: „You Raise me Up“. Hach, schmacht. Einfach schön.

Durchgespielt haben wir dann noch Holiday Songs from Around the World – Christmas Quartets for All und Holiday Songs from Around the World – Christmas Trios for All. Ich nehme mal schwer an, dass wir an Weihnachten wenigstens mit drei oder vier Bläsern bei uns zu Hause Weihnachtsmusizieren dürfen. Und mit diesen beiden Büchern haben wir neuen „Spielstoff“ gefunden, bei dem auch mal die nicht so gängigen Weihnachtslieder drin sind. Eine willkommene Abwechslung zu „Oh du Fröhliche“ und „Stille Nacht“. Die Titel in den beiden Ausgaben unterscheiden sich komplett voneinander. Und auch bei den Weihnachtsbüchern gibt es die Ausgaben für alle Instrumente wie auch bei den Movie- und Pop-Büchern.

Zum Ausprobieren bekommen haben wir noch die Bücher Flex-Ability Blues von Thomas Hufschmidt. Leider hatten wir einerseits keine Zeit mehr, die Stücke anzuspielen. Außerdem waren sie uns auf Anhieb für das reine Vom-Blatt-Spielen ein bisschen zu schwierig. Erhältlich und dementsprechend „mischbar“ sind die Bücher für Flöte, Klarinette/Bassklarinette/, Saxophon (Alt und Bariton), B-Violischlüssel (Trompete, Tenorhorn, Tenorsax), C-Bassschlüssel (Posaune, Bariton Tuba, Fagott) und auch eine „Strings Edition“ in der die Stimmen für Violine 1-3, Viola bzw. Cello enthalten sind. Die „Rhythm Section Edition“ enthält neben der Partitur Gesang, Mallets, Gitarre, E-Bass und Schlagzeug. Die Stücke kann ich mir cool für eine kleine Band mit 5 Bläsern vorstellen (alle Titel sind fünfstimmig in den Bläsern bzw. Streichern). Sicher auch eine klasse Sache für Musikschulensembles. Ich werde das Flötenbuch mal in die nächste Flötenregister-Probe mitnehmen und erzähle Euch dann in Facebook, wie uns das Buch gefallen hat.

Die Bücher der Serien Movie Quartets for All, Pop Quartets for All, Movie Trios for All, Pop Trios for All, die beiden Weihnachtsausgaben (Trios und Quartette) sowie die Bücher Flex-Ability Blues darf ich demnächst über Facebook verlosen. Also gleich mal die Facebook-Page vom Blasmusikblog.com abonnieren – da erfahrt was, wie, wo.

Übrigens: Das Kunterbunt-Ensemble-Spielen hat uns als Familie so viel Spaß gemacht, dass wir uns vorgenommen haben, das öfter zu tun! Nachahmung empfohlen.

© Fotos: Niclas Link

Die Titel und Covers in diesem Beitrag sind mit sogenannten Affiliate-Links hinterlegt, die direkt in den Online-Shop des Alfred-Verlags führen. Dort findet Ihr weitere Informationen zu Schwierigkeitsgrad, Lieferbedingungen und Preis und natürlich noch viele weitere Werke. Diesen Beitrag habe ich im Auftrag von Alfred Music geschrieben. Alfred Music trägt somit zum Fortbestand dieser Plattform bei. Die Autorin bleibt in ihrer journalistischen Arbeit jedoch frei, unabhängig und selbstständig.

Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

    4 thoughts on “Bläserensemble „Kunterbunt“ mit Family & Friends…

    • Pingback: Blasmusikblog Monatsrückblick Oktober 2020 – Blasmusik

    • 5. November 2020 at 11:53
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      Ich möchte die Bücher für unser Kreisverbandseniorenorchester Sigmaringen haben. Wir sind zwar eine größere Truppe, dürfen derzeit ja auch nicht gemeinsam proben und auftreten. Es wäre doch schön, wenn kleinere Gruppen abwechselnd, zumindest virtuell, miteinander proben könnten. Wer weiß, vielleicht gibt es in der Weihnachtszeit, dass eine oder andere kleine Konzert vor dem Seniorenheim, Krankenhaus, Landratsamt …. anzubringen.
      Wir würden uns über das Geschenk freuen.

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    • 20. November 2020 at 13:47
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      Ich könnte die Bücher super für unser Jugendorchester der Nüdlinger Musikanten verwenden. Vor allem, wenn ein Spiel in kleineren Gruppen vielleicht zur Weihnachtszeit wieder ermöglicht wird, braucht es entsprechend angepasste Literatur.
      Auch unsere „Großen“ hätten da sicher Freude dran!

      Reply
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