Die kürzeste Fanfare der Welt….
… ist „Fanfare of Wakakusa Hill“ von Itaru Sakai vielleicht nicht, aber mit ca. 35 Sekunden bestimmt eine der kürzesten… Zudem eine sehr effektvolle, kraftvolle Fanfare! Meiner Meinung nach ein perfekter kurzer Einstieg in ein Sinfonisches Blasorchester Konzert. Das Publikum wird aufgeweckt. Die Fanfare öffnet den Zuhörern die Ohren, so wie es sein soll.
Der Berg Wakakusa ist sozusagen der „Hausberg“ der japanischen, historischen Kaiserstadt Nara. Der erloschene Vulkan ist gerade mal 342m hoch, hat aber eine große Bedeutung für die Japaner. Am Fuße des Wakakusa-Hills steht in einer Parkanlage ein Tempel mit einer riesigen goldenen Buddha-Statue. Rund um den Tempel grasen hunderte von zutraulichen Rehen. Für die Fütterung der Rehe werden überall Kekse verkauft.
Jedes Jahr gibt es am 4. Samstag im Januar ein großes Feuerspektakel am Wakakusa Hill. Der Hügel, der fast komplett mit Gras bewachsen ist, wird in einer großen Zeremonie abgebrannt um die bösen Geister zu vertreiben. Zusätzlich gibt es ein großes Feuerwerk und jede Menge Musik. Außerdem findet noch ein Keks-Weitwurf-Wettbewerb statt.
Vor ein paar Jahren war ich selbst in Nara. Natürlich wollte ich da auch diesen berühmten Wakakusa Hill sehen. Da ich die Fanfare kannte, hatte ich mir natürlich einen majestätischen Berg vorgestellt und war einigermaßen enttäuscht, als ich diesen Grashügel sah…. Aber gleichzeitig war es für mich auch eine Erklärung, warum die Fanfare nur so kurz geraten ist! Der Buddha ist echt beeindruckend, aber die Rehe im Park sind ziemlich lästig…
Doch zurück zur Musik bzw. ihrem Komponisten. Itaru Sakai, Jahrgang 1970, schreibt vor allen Dingen für Sinfonisches Blasorchester, aber auch Kammermusik und Solowerke. Er lebt in Osaka, nicht weit von Nara. In seiner Musik bleibt er thematisch meistens seiner Heimat treu. So hat er zum Beispiel auch die Parklandschaft unterhalb des Wakakusa Hills mit dem großen Buddha und den Rehen in Töne gefasst („Daibutsu to Shika“). Seine Kompositionen zeichnen sich durch eine besondere Leichtigkeit und Transparenz in der Instrumentation aus, die besonders den Holzbläsern den großen Auftritt verschaffen.
Die „Fanfare of Wakakusa Hill“ ist im Schwierigkeitsgrad 3 geschrieben und somit für Mittelstufenorchester sehr gut machbar! Doch höre nun einfach selbst:
https://www.youtube.com/watch?v=roHvF6cvvuo
Bildhinweis: Das Beitragsbild zeigt den brennenden Wakakusa Hill. Im Vordergrund ist der Tempel zu sehen, der die große goldene Buddha-Staute beherbergt.
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Ein wirklich beeindruckendes Werk, gerade weil es so kurz und “knackig” ist. Aber wieso kostet ein Stück mit einer Aufführungsdauer von unter einer Minute bitteschön 73 € als Blasorchestersatz?
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