Jan Van der Roost: Poème Montagnard
Ich habe viele Lieblingswerke für Blasorchester von vielen verschiedenen Komponisten, doch da heute, am 1. März, der Geburtstag von Jan Van der Roost ist, fange ich mit einem Werk von ihm an.
“Poème Montagnard” habe ich unter seiner Leitung im Benefizorchester im Jahr 1997 gespielt. Ein besonderes Erlebnis! Ich hatte Jan erst kurz zuvor kennen gelernt, so war es doppelt spannend, wie er nun wohl als Dirigent sein würde. Es war großartig.
Jan Van der Roost schrieb “Poème Montagnard” im Auftrag des “Orchestre d’Harmonie du Val d’Aoste” und widmete das Werk dem Dirigenten des Orchesters Lino Blanchod. Im Januar 1997 brachte das Orchester unter der Leitung des Komponisten selbst das Werk zur Uraufführung. Es war also noch ganz “frisch”, als wir die deutsche Erstaufführung im November 1997 mit dem Benefiz-Orchester spielten.
Das Werk spiegelt die Atmosphere und die Geschichte der autonomen, französisch sprechenden Region “Val d’Aoste” in Norditalien wieder. Es soll eine musikalische Homage an die historische Figur Chathérine de Challant darstellen.
Jan Van der Roost schreibt selbst über sein Werk: “Die Eröffnung dieses Stücks beschreibt die wilde Natur dieser Gegend, die vom Dach Europas, dem Mont Blanc dominiert wird. Eine kurze, streitlustige Passage beschwört die zahlreichen Kriege, die hier durch die Jahre ausgefochten wurde, hervor, das sich später in einen überraschenden Renaissance Tanz für ein Blockflötenquartett wandelt. Ein ausgedehntes, lyrisches Thema portraitiert die Liebe, die immer eine wichtige Rolle spielte. Nachdem einige Themen wieder aufgegriffen und musikalisch verarbeitet sind endet das Werk mit dem Renaissance Tanz, diesmal gespielt von den Blechbläsern. Ein sehr spektakuläres Finale bringt dieses Sinfonische Poem zum Abschluß.”
Zuerst dachte ich: “Blockflötenquartett, naja…” Aber das gibt dem Werk nochmals die ganz besondere Note! Natürlich ist das nur für ein (Semi-)Professionelles Blockflötenquartett spielbar. Und es sollte auf jeden Fall verstärkt werden. Das Quartett ist in Stichnoten zwar auch in verschiedenen Orchesterstimmen notiert, sollte aber auf jeden Fall mit Blockflöten gespielt werden. Der Renaissance Tanz ist sehr mitreißend und hat Ohrwurm-Qualität. “Poème Montagnard”, in der Höchststufe angesiedelt, verdient es mehr gespielt zu werden. Es ist sowohl für die Musikerinnen und Musiker, als auch für das Publikum ein mitreißendes Werk! Ich würde es so gerne mal wieder spielen!
Und hier der Link zur Musik:
Bildhinweis: Dieses Foto von Jan Van der Roost mit Johan de Meij habe ich in Chicago auf der Mid-West geschossen. Könnte 2010 gewesen sein…
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