Gegen den Corona-Blues – Los geht’s!

Eine Sammlung von Tipps und Ideen von Dirigenten für Dirigenten

In diesem Beitrag berichten Dirigentinnen und Dirigenten darüber wie sie die proben- und konzertfreie Corona-Zeit in ihren Blasorchestern überbrücken.

Folgendes habe ich sie gefragt:

Wie gehst Du selbst mit deinem/deinen Orchester/n mit dem Problem um?
Hast Du eigene Konzepte?
Bietest Du Deinen Musikerinnen und Musikern eine Alternative zur Probe an?
Welchen Tipp könntest Du diesbezüglich anderen Dirigenten geben?

Sehr viele Dirigentinnen und Dirigenten haben sich mit vielen kreativen Ideen zurückgemeldet. So viele, dass ich die Antworten nicht alle in einem einzigen Blogbeitrag veröffentlichen kann.

Los geht’s heute mit den Dirigentinnen und Dirigenten Antonia Dehmer, Christian Steinlein, Jens Weismantel, Roman Gruber, Jonas Danuser, Klaus Wachter, Leon Frantzen und Sandra Settele.

(1) Antonia Dehmer – Musikverein Mümlingtal e.V. Mömlingen

Antonia Dehmer
Antonia Dehmer

Die letzte Probe mit meinem Orchester war am 12. März. Unsere Konzertvorbereitung wurde komplett abgesagt, ebenso alle Proben und das Probewochenende. So wie bei vielen, fast allen anderen Vereinen leider auch.

Mir ist es wichtig, dass die Musiker*innen merken, wie jeder einzelne mir am Herzen liegt und ich für die Gesundheit aller Familien hoffe. Nach einer Woche Probenpause habe ich allen eine Videobotschaft geschickt und kurz erzählt wie es mir in dieser Zeit geht. Auch habe ich erklärt, dass ich mich über Rückmeldungen freue und gerne wüsste, wie es allen geht. Auf das Video habe ich schon sehr viel positive Rückmeldungen bekommen. Auch von passiven Mitgliedern, die sich freuen, wie sehr ich mich um die aktiven Musiker*innen kümmere. 

Seit etwa zwei Wochen verschicke ich jeden oder alle zwei Tage einen Link mit einem Stück. In der Mail erkläre und kommentiere ich das Stück kurz: 

  • Warum habe ich das Stück ausgewählt?
  • Hintergrundinformationen zum Komponisten und/oder zum Stück
  • Geschichtliche/kulturelle Hintergründe
  • Musikalische Hintergründe
  • Persönliche Geschichte, falls ich eine persönliche Verbindung mit dem Stück habe

Meiner Meinung nach sind die von mir ausgewählten Stücke sehr gut und es lohnt sich, sie gehört zu haben. Manche sind einfach zu hören, auf manche muss man sich erstmal einlassen. Dabei hilft (hoffentlich) mein Einleitungstext in der Mail. Bewusst habe ich die Schwierigkeitsstufen der Stücke gemischt. Einige könnte mein Orchester in Zukunft auch spielen, manche sind zur Motivation gewählt und manche um zu zeigen, was die Blasmusikwelt alles bietet. 

Ich hoffe damit einen kulturellen Teil in der Quarantäne-Zeit meiner Musiker*innen beizutragen. Die meisten geben sehr positive und schöne Rückmeldungen, sind dankbar für die Ablenkung und für das Kennenlernen neuer Literatur.

Das Orchester habe ich im September 2019 erst übernommen. Durch die Mails und meine persönliche Meinung bzw. eigene Bezugspunkte zu den Stücken lernt mich das Orchester besser kennen und der Abstand wird in der probenfreien Zeit dadurch hoffentlich nicht zu groß. 

(2) Christian Steinlein – Sinfonisches Blasorchester (SBO) Hochrhein, Jugendorchester der Musikschule Südschwarzwald, Schwarzwaldkapelle Münstertal

Christian Steinlein
Christian Steinlein

SBO Hochrhein: Hier handelt es sich ja um ein Projektorchester. Natürlich nutze ich selbst die Zeit, um unser nächstes Projekt vorzubereiten; die Musiker*innen haben aber aktuell eben kein Projekt (sehr schade, da wir gerade in der heißen Vorbereitungsphase für ein Kirchenkonzert mit der Cantica de Sancto Benedicto von Jacob de Haan wären). Da unternehme ich auch nichts, was in Richtung Tutorials, Übeaufgaben, Ersatzprobenpläne, etc. geht. Ich denke, dass das über die Heimat- und Vereinsorchester der Teilnehmer*innen passieren sollte. Da muss ich sie nicht auch noch mit zusätzlichem Angebot überschütten.

Das Jugendorchester an der Schule ruht aktuell einfach komplett. Unsere beiden diesjährigen Projekte (Bw-Musix / gemeinsames Konzert mit einem befreundeten französischen Orchester, sowie den Jugendstadtmusiken von Waldshut und Tiengen) wurden leider abgesagt und jetzt muss man erst mal sehen und erörtern, was evtl. dieses Schuljahr noch gehen könnte. Es ist aber schwierig das zu tun, solange die aktuelle Situation in ihrem Ausmaß und ihrer Dauer immer noch nicht einschätzbar ist. Letztlich ist es bei unseren Jugendlichen vielleicht auch nicht so wichtig, aktiv zu bleiben, wie das in den Vereinen der Fall ist. Die meisten haben ja weiterhin Instrumentalunterricht (Skype, Zoom, etc.) und fallen alleine deshalb in kein musikalisches Loch.

Schwarzwaldkapelle Münstertal: Zunächst haben wir mal etwas abgewartet und einfach Pause gemacht. Jetzt fahren wir aber doch langsam wieder hoch. Das neue Sommerprogramm habe ich zusammengestellt, die Noten werden vorbereitet und (auf unbedenkliche Art und Weise) verteilt. Außerdem habe ich vergangene Woche mit der Produktion kleiner Videos gestartet, die ich jetzt nach und nach wöchentlich den Vereinsmitgliedern zukommen lasse. Darin stelle ich Übungen, Apps und weitere Hilfsmittel vor, in denen es um Ensemble-relevante Inhalte, wie z.B. Intonation, Tonerzeugung, rhythmisches Verständnis, etc. geht und die jeden einzelnen einfach zur Beschäftigung mit dem Instrument motivieren sollen. Außerdem möchte ich nach und nach auch ein paar Tipps und kleine „Einführungen“ zu den neuen Nummern aus dem Sommerprogramm machen. Mal schauen, ob das sinnvoll umsetzbar ist. Heute Abend skypen wir mit der Vorstandschaft, um über Aktionen zu beraten, die nicht nur musikalische, sondern auch soziale Aspekte des Vereinslebens aufrechterhalten sollen. Keine Ahnung, was dabei herauskommt. Mal schauen. Aber in jedem Fall muss jetzt die SWK und die Musik wieder in den Alltag aller Vereinsmitglieder kommen. Sonst befürchte ich schon hier und da gewisse „Entwöhnungs“- und „Abnabelungs“- Erscheinungen. Das darf nicht passieren.

(3) Jens Weismantel – Musikverein Oberndorf und JO Meerholz-Hailer

Jens Weismantel
Jens Weismantel

Wie gehst Du selbst mit deinem/deinen Orchester/n mit dem Problem um?

Ich selbst habe sehr viele Sachen aufgearbeitet, die seit Jahren liegen geblieben sind. Notensätze und Partituren sortiert, Konzepte für eine eigene Cloud und Homepage entwickelt, vergangene Konzertaufnahmen auf Youtube veröffentlicht,…

Das Orchester nutzt die Zeit um Vorstandsstrukturen neu zu organisieren, einen Newsletter zu entwerfen, die musikalische Arbeit zu optimieren durch strukturelle Änderungen. 

Bietest Du Deinen Musikerinnen und Musikern eine Alternative zur Probe an?

Ich frage die Musiker, in welchen Ensembles, sie im Haushalt spielen können und wollen und auf welche Stücke sie Lust haben, dann arrangiere ich ihnen kleine Ensemblewerke. Am Karfreitag gibt es passende Noten für das Zuhause musizieren, am Ostersonntag dann was Passendes zum Osterfest (in einer katholisch geprägten Region geht das gut).

Mit meinen beiden Vereinsorchestern habe ich eine Konzertvorbereitung vor. Ich suche gerade zwei Konzertprogramme mit passenden Stücken für ein Konzert direkt nach der Pause aus, ich kläre mit den Komponisten, ob ich die Stimmen einzeln als PDF verschicken darf, zusätzlich erhält jeder einen Aufnahme-Link.Wir probieren dann dieses kleine Programm im Homeoffice vorzubereiten und statt einer 1. Probe direkt ein Konzert zu machen. Zusätzlich gibt es in einer Woche beim Musikverein Oberndorf ein Melodien-Bingo mit den Bewohner aus Oberndorf. Ich arrangiere kleine, berühmte Melodien für die einzelnen Musiker und Familienensembles, diese werden sonntags Abends zwischen 18-19 Uhr im Ort gespielt und die Menschen des Ortes müssen möglichst viele Melodien erraten. Sie schicken ihr Ergebnis per Mail an den Musikverein und der Gewinner bekommt ein Ständchen geschenkt.

Welchen Tipp könntest Du diesbezüglich anderen Dirigenten geben?

Ich nutze die Zeit zum Partiturstudium und zur Literaturrecherche. Schaue mir Dirigenten der Sinfonieorchester auf Youtube an,…. . Nutze die Zeit mal runter zu kommen, aus dem doch recht stressigen Alltag, für mich ist das eine gute Herangehensweise. Eine Probenarbeit in direktem Kontakt kann nicht durch ein Verabreden in Social Media ersetzt werden.

(4) Roman Gruber – Trachtenkapelle Ebene Reichenau, Geschäftsführer des Salzburger Blasmusikverbandes (Österreich)

Roman Gruber
Roman Gruber

Bei meinem Hauptverein – der Trachtenkapelle Ebene Reichenau – ist es nichts Außergewöhnliches, dass wir uns über einen längeren Zeitraum nicht sehen. Obwohl wir ein „normaler Dorfverein“ sind hat es sich eingebürgert, dass wir eher projektweise arbeiten. Daher mache ich mir jetzt kurzfristig noch keinen Kopf um meine Musiker*innen, die wissen sich gut selbst zu beschäftigen. 

Die Absage unseres Frühlingskonzertes, der Teilnahme am Konzertwertungsspiel sowie aus heutiger Sicht aller Veranstaltungen bis zumindest Ende Juni schmerzen natürlich sehr.

Doch versuche ich positiv nach vorne zu schauen und die nächsten Projekte gut vorzubereiten – für Oktober diesen Jahres haben wir eine CD Produktion geplant und hoffen natürlich, dass diese umgesetzt werden kann. Weiters blicke ich schon auf Projekte und Konzerte für 2021…

Was derzeit im Web abgeht finde ich beeindruckend, spannend, unterhaltend, vielleicht teilweise auch vielleicht etwas übertrieben?

Vor allem die große Fülle an sehr guter Musik, die frei zur Verfügung gestellt wird, finde ich toll. Was aber gleichzeitig auch die Frage aufwirft, ob man „top Produkte“ wirklich zum Nulltarif haben muss – was ist das für ein Signal für die Zukunft?

Selbst kann ich mich definitiv nicht motivieren, Videos oder ähnliches zu produzieren, ich setzte lieber meinen Fokus auf gewissenhafte Planung für die Zeit danach und mach mich endlich einmal an Dinge, die im normalen Alltag liegen geblieben sind.

Ich denke mir einfach, dass alle die sich für Musik – in welcher Form auch immer – interessieren, momentan so unendlich viel frei zugänglich im Web finden, dass sie von mir nicht auch noch „beglückt“ werden müssen.

Im Hauptberuf bin ich Geschäftsführer des Salzburger Blasmusikverbandes, Dachorganisation von sechs Bezirksverbänden mit 147 Mitgliedsvereinen und ca. 8.000 aktiven Musiker*innen.

Hier schlägt der Shutdown natürlich noch viel härter zu – alle Veranstaltungen, Seminare, Fortbildungen usw. mussten bis auf weiteres gestrichen werden.

Vor allem überhaupt keine Planungssicherheit zu haben macht uns schwer zu schaffen – so wie natürlich allen anderen Vereinen und Verbänden…

Im Blasmusikverband setzen wir jetzt in erster Linie auf Information zu den aktuellen Entwicklungen und Verschiebungen und versuchen zeitgleich, unser Programm so gut es geht neu aufzustellen und auf Abruf parat zu haben.

Besonders bitter ist es für alle, die mitten in einer Ausbildung stehen oder kurz vor dem Abschluss – hier kann man sich mit Onlineunterricht kurzfristig Abhilfe schaffen, aber ohne die physische Begegnung mit Schülern, Ensembles und Orchestern ist die Onlineversion nur ein bescheidener Trost – das Web ist als Ergänzung oder Überbrückung toll, aber kann das „reale Tun“ in keinster Weise ersetzen.

So bleibt uns allen nur die Hoffnung, dass wir in absehbarer Zeit wieder mit unseren Aktivitäten beginnen können und dem Musizieren im Ensemble, Blasorchester usw. frönen dürfen!

Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen alles Gute, die nötige Geduld um diese fordernde Zeit durchzustehen, und natürlich Gesundheit!

(5) Jonas Danuser – Brass Band Rapperswil-Wierezwil, Kirchenmusik Escholzmatt (Schweiz)

Auch mir geht es momentan wohl so wie vielen anderen Dirigenten und Dirigentinnen:
Keine Proben bedeuten sehr viel Freizeit, eigentlich von morgens bis abends! Anbei möchte ich ein paar Tipps loswerden, wie man als Dirigent mit dieser vielen Freizeit umgehen kann und was für Alternativen bestehen, um das Vereinsleben der Orchester und Brass Bands trotzdem ein wenig aufrecht zu erhalten.

Zuerst möchte ich erzählen, was ich persönlich so „unternehme“ um die Tage etwas zu verkürzen.

Im Moment befasse ich mich wieder viel mehr mit den technischen „Basics“ des Dirigierens. So übe ich täglich meine Schlagtechnik und mein Tempogefühl. Dies natürlich anhand von verschiedenen Übungen. Im „normalen Corona freien Alltagsstress“ kommt dies bei mir leider viel zu oft zu kurz! Darum nutze ich jetzt die Gelegenheit in dieser quasi Stress freien Zeit! Dann probiere ich mich so gut es geht mit Hintergrundwissen über verschiedenste Komponisten weiter zu bilden, das kann nie schaden und ist zudem einfach auch sehr interessant! Und zu guter Letzt stelle ich für mich selbst verschiedene Programme zusammen die ich in naher Zukunft gerne einstudieren und aufführen möchte. Das macht einfach Spaß und kommt mir womöglich irgendwann noch zu Gute.

Die Arbeit mit den Orchestern und Brass Bands aufrecht zu erhalten beweist sich als etwas schwieriger. Trotzdem konnte ich auch hier ein, zwei Sachen finden, die trotz „Social Distancing“ gut funktionieren. So habe ich für ein Orchester einen Übe-Plan erstellt. Auf diesem Plan können die Vereinsmitglieder sehen, welche Stelle in welchem Stück angeschaut werden soll. Dies macht aber natürlich nur Sinn, wenn das momentane Programm nach der Corona Krise noch aufgeführt wird. Ansonsten kann man für die Musiker und Musikerinnen Übungen schreiben. Diese können verschiedene Themenbereiche abdecken wie z.B. Klang, Technik, Flexibilität usw. So können sich die Musiker und Musikerinnen selbst etwas fit halten und bekommen sogar ein wenig Unterricht, wenn auch nur im entferntesten Sinn.
In der Brass Band die ich dirigiere haben wir jede Woche eine oder mehrere Challenges die es zu bewältigen gilt. Die Ideen dafür kommen von allen aus der Band. So musste man etwa bereits einen Choral rückwärts spielen, ein ganzes Stück nur auf dem Mundstück spielen oder ein angefangenes bekanntes Lied zu Ende spielen. Wer mag darf dann seine Version gerne mit einem Video in unserem Band Gruppenchat teilen.
Zudem produzieren wir im Moment unsere „Fern-Version“ vom Marsch „Star Lake“ (Eric Ball). Dazu filmen sich alle Musiker und Musikerinnen dabei wie sie ihre eigene Stimme spielen und senden mir das Video zu. Ich schneide dann alle erhaltenen Videos zusammen und freue mich schon jetzt, das Endprodukt zu sehen und zu hören. So können wir unsere Band auch in diesen schwierigen Zeiten unserem Publikum und der Welt präsentieren und die Musik gerät nicht in Vergessenheit!

Vergesst nie: Corona geht ganz sicher vorbei, die Musik bleibt aber für immer! Bis wir endlich wieder im selben Raum zusammen Musik machen dürfen, wünsche ich Allen viel Geduld und Durchhaltevermögen! Bleibt gesund und übt so viel wie nur möglich. Es ist womöglich und hoffentlich das letzte Mal, dass ihr dazu so viel Zeit habt! 😉

(6) Klaus Wachter – Musikkapelle Haidgau

Klaus Wachter
Klaus Wachter

Die Corona-Krise fordert gerade von den Kulturschaffenden einen hohen Tribut. Das beginnt bei der Zwangspause der geliebten Musikprobe und geht weiter zum Ausfall unserer Konzerte, Festivitäten bis hin zum Ausfall ganzer Kreisverbandsmusikfeste verbunden mit hohen finanziellen Einbußen.

Da wir aber an der derzeitigen Situation leider nichts ändern können, müssen wir das Beste daraus machen. Ich finde es deshalb besonders wichtig, dass die Musiker jedoch Woche etwas „zu tun“ haben. Und hier gibt es viele Möglichkeiten, wie man seine Musikerinnen und Musiker bei Laune hält. Eine tolle Aktion konnten wir in den letzten Wochen bereits erleben: Das „Balkon-Spielen“ mit der Ode an die Freude (passend zum Beethoven-Jahr) oder anderer Stücke haben zumindest zum Mitmachen animiert und sicherlich auch viel Freude bereitet. Ich erlebe auch viele Vereine die eine Art „Throwback Thursday“ in den sozialen Medien durchführen, also ältere Bilder und Videos von verschiedenen Anlässen zeigen. Auch eine tolle Sache!

Was mich und meinen Musikverein persönlich angeht, so finde ich, dass es den einzelnen Musiker noch mehr anregt sich mit der Musik zu beschäftigen, wenn einzelne Aktionen „personalisiert“ sind.  Ich habe mittlerweile verschiedene digitale Quizze erstellt, die ich meinen Musikern bereitstelle. Gelöst werden können diese am Tablet, Smartphone oder am PC. Sie sind in verschiedene Schwierigkeitsstufen gegliedert (einfach-mittel-schwer) und beziehen sich auf unsere vergangenen Konzerte, Wertungsspiele, Auftritte und Ausflüge. Wer möchte, kann auch an einem „Gewinnspiel“ teilnehmen, denn ich verlose für jedes der drei Quizze unter den erfolgreichsten Teilnehmer verschiedene kleine Preise (das soll natürlich die Motivation steigern, das Quiz auch zu machen!). Die bisherigen Rückmeldungen zeigen: Es ist eine tolle Abwechslung, es bereitet den Musikern Freude und jeder beschäftigt sich (wenn auch nicht mit dem eigenen Instrument) so zumindest auf diese Weise mit dem Musikverein. Und man kann ein bisschen in den alten, schönen Erinnerungen schwelgen. So hilft es doch ein wenig über die trost- und musiklose Zeit.

Eine weitere Aktion, die ich für die kommenden Wochen plane, ist eine „Hitparade“. Dabei sollen die Musiker die Gelegenheit erhalten, ihre Lieblingstitel zu nominieren, die ihnen am besten gefallen. Dabei spielt es keine Rolle, ob traditionelle oder symphonische Blasmusik. Anschließend gibt es dann die Möglichkeit abzustimmen, um eine Hitliste mit den beliebtesten Stücken zu bekommen. Somit rückt die Musik auch wieder mehr in den Mittelpunkt: Jeder Musiker hört den ein oder anderen Titel zu Hause und überlegt sich, was er mal wieder gerne selber spiele würde. Erwünschter Nebeneffekt: Ich komme wertvolle Impulse für meine künftigen Konzert- und Unterhaltungsprogramme.

Sicherlich haben unsere Dirigenten weitere sehr gute und witzige Einfälle, wie sie „ihre“ Musiker über die fade Zeit bringen und die Motivation hoch halten. Der Kreativität sind hier ja fast keine Grenzen gesetzt. Und eines ist gewiss: Meine Musiker und ich freuen uns jetzt schon wahnsinnig, wenn wir endlich wieder gemeinsam Musik machen dürfen!

Hier noch Beispiele aus den drei Quizzes, die ich bisher erstellt habe:

Einen schönen guten Abend zusammen,
weil derzeit alles doof ist und keine Musikprobe ebenso doof ist, war ich fleißig und habe eine “MKH Corona-Quiz” erstellt:

  • Es gibt drei Schwierigkeitsstufen (Einfach-Mittel-Schwer)
  • Alle Fragen beziehen sich auf Konzerte, Ausflüge usw. unserer Musikkapelle
  • Es gibt Preise zu gewinnen. Wenn ihr am Gewinnspiel teilnehmen wollt solltet ihr ganz am Ende eines jeden Quiz euren Namen eintragen damit ich das am Ende zuordnen kann. Ansonsten kann man die Quizze auch einfach so ohne Namensangabe spielen. Macht auch Spaß.
  • Es gibt normale Fragen, mal muss man sich einen Auszug aus meiner Partitur anschauen, mal ein Video anschauen oder eine Audiodatei anhören. Für Abwechslung ist also gesorgt.

Also los geht’s! Man muss durchaus auch mal überlegen. Aber ich hoffe es ist für jeden was dabei.
Soll etwas nicht funktionieren bitte gleich melden. Ich hab es zwar mal ausprobiert aber man weiß ja nie.

Ich wünsche euch viel Spaß dabei.

Beispiele aus dem MKH Corona-Quiz – Level: Leicht/Easy

Quiz Haidgau 1
Quiz Haidgau 2

Beispiele aus dem MKH Corona-Quiz – Level: Mittel/Medium

Quiz Haidgau 3
Quiz Haidgau 4

Beispiele aus dem MKH Corona-Quiz – Level: SCHWER/DIFFICULT

Quiz Haidgau 6

(7) Leon Frantzen – Maastricht Academic Chamber Orchestra (Niederlande), Koninklijke Fanfare “St. Dionysius” Opoeteren (Belgien), Koninklijke Harmonie “Concordia” Maaseik (Belgien)

Ich habe zwei Blasorchester und ein Studenten-Symphonieorchester.

Mit dem Symphonieorchester braucht man im Moment wenig zu tun, weil es aus Musikstudenten besteht. Also üben die von ganz alleine. Dafür ist meine Partitur-Vorbereitung viel anspruchsvoller als bei einem Laienorchester. Diese Zeit nutze ich also um viele Partituren zu lernen.

Bei meinen beiden Blasorchestern muss ich viel mehr “unterstützen”.

Viele Musiker brauchen die Proben nicht nur um das Zusammenspiel zu verbessern, sondern auch als “Feedback-Moment” und das fehlt jetzt natürlich.

Ich habe mich angeboten eine Art Satzproben zu machen, wo jeder Musiker mir Aufnahmen schicken kann, wenn er Fragen über bestimmten Läufe oder Stücke hat. Daneben bearbeite ich jetzt  viel mehr, falls es Läufe gibt, die zu schwierig für manchen Leute sind.

Das wichtigste finde ich ist, die Musiker weiterhin für die Musik zu begeistern. Deswegen frage ich alle meine Musiker um in kleinen Gruppen jede Woche ein kleines Stück aufzunehmen (mit zoom oder skype oder einem ähnlichen Programm) und zusammenzustellen, damit sie alle aktiv bleiben und immer noch Spass haben beim zusammen musizieren (und unser Social Media aktiv bleibt, was in unserer Zeit sehr wichtig ist). Die Noten dafür besorge ich und bis jetzt hat es sehr gut funktioniert!

Ich würde auch empfehlen um diese Zeit zu nutzen um gut für die Zukunft zu planen. Monate lang ohne Proben heisst unter anderem, dass viele Orchester einen grossen Schritt zurück machen werden, wenn wir wieder anfangen zu Proben. 

Deswegen bin ich schon jetzt dabei, andere Programme zusammenzustellen, die nicht nur “einfacher” sind, sondern vor allem  auf Klang und Intonation abzielen, da ich mir sicher bin, dass das die zwei grössten Problemen ach der Corona-Zeit sein werden.

(8) Sandra Settele – Musikkapelle Schwarzenberg (Heimatverein) und Musikkapelle Roßhaupten

Sandra Settele
Sandra Settele

Im Februar habe ich einen neuen Musikverein übernommen und wir waren mitten in den Vorbereitungen für das Wertungsspiel. Parallel arbeitete ich mit meinem Heimatverein zum Osterkonzert und zugleich Abschiedskonzert hin. Mein Kalender war voll und von einem Tag auf den nächsten quasi leer.

Die Kennenlernphase meines neuen Vereins wurde unterbrochen. Natürlich ist es mir in dieser Situation wichtig, dass diese Phase nicht von heute auf morgen über viele Wochen total still gelegt wird und ich sehe es als meine Pflicht an, diese Zeit zu nutzen und den Kontakt zu halten. Also habe ich sämtliche Titel für unser Sommerprogramm aufgelistet und ein Voting gestartet. Mit diesem Voting möchte ich nicht nur in Kontakt bleiben, sondern auch Wünsche entgegennehmen, sowie beliebte oder nicht besonders beliebte Titel herausfiltern. 

Mit jeder Antwort kann ich mich persönlich und individuell mit meinen Musikern austauschen. 

Zudem erarbeite ich gerade mit dem Allgäu-Schwäbischen Musikbund verschiedene Themen für Online-Live-Seminare mit “GoToWebinar”. Mit diesem Angebot können wir Familien, Musikern, Vorständen, Ausbildern und Dirigenten ganz persönliche Fortbildungen live von zu Hause aus anbieten. Hier kann ich ganz besonders kreativ und aktiv anderen helfen, Ihre Zeit sinnvoll zu gestalten und lade meine Musiker dazu ein teilzunehmen.

Immer wieder in Kontakt zu bleiben ist sehr wichtig, allerdings muss man natürlich auch sehen, dass viele weiterhin zur Arbeit müssen/noch dürfen, eine Familie versorgen, Kinder sinnvoll beschäftigen müssen oder Existenz-/ bzw. Gesundheitsängste haben. Nicht jeder reagiert sofort oder nimmt die verschiedenen Angebote wahr. 

Ich hoffe sehr, dass wir mit den Proben bald wieder starten können, ansonsten wäre eine Musikprobe vom Auto aus z.B. denkbar oder ähnliches, um über ein kleines Event wieder gemeinsam Musik machen zu dürfen.

Ein herzliches Dankeschön an Antonia Dehmer, Christian Steinlein, Jens Weismantel, Roman Gruber, Jonas Danuser, Klaus Wachter, Leon Frantzen und Sandra Settele.

Weitere Ideen sind herzlich willkommen! Wenn auch Ihr von Euren Aktionen gegen den Corona-Blues erzählen möchtet, dann meldet Euch bei mir!

Weiter geht’s demnächst mit Ideen gegen den Corona-Blues mit Beiträgen von Sigisbert Mutschlechner, Kilian Böttger, Andreas Weller, Gordon Hein, Michael Meininger, Niki Wüthrich, Philipp Steffe, Sonja Schleich, Stephan Wehrle, u. a.

Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

    3 thoughts on “Gegen den Corona-Blues – Los geht’s!

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