7 Minuten Warm-Ups für Blasorchester

Ein Gastbeitrag von Dietmar Rainer

Partitur zum kostenfreien Download am Ende des Beitrags

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Wozu schon wieder neue Einspielübungen?

Warm-ups, Tune-ups, Tone Studies, Band Clinics, Chorales… die Liste der Angebote für den Probeneinstieg ist lang. Wozu also neue Einspielübungen erfinden?

Die Erfahrung im Amateur-Blasorchester zeigt, dass der Ausbildungsstand, das musikalische Niveau und die instrumentalen Fertigkeiten der Mitglieder im Normalfall durchaus divergent sind.

  • Jungmusikant:innen mit bescheidenen Vorkenntnissen, Musikstudent:innen am Zenit ihrer Leistungsfähigkeit,
  • ambitionierte Amateure mit regelmäßiger Praxis in unterschiedlichen Formationen,
  • routinierte Mitglieder, welche nach der Sommerpause erst wieder die Ventile zum Laufen bringen müssen,
  • gewissenhafte Musiker, die sich vor Beginn der Probe selbständig einspielen,
  • konsequente „Zu-spät-Kommer“, die erst das Instrument aufwärmen müssen usw.

Mit all diesen Musiker:innen dasselbe Einspielprogramm zu absolvieren, empfand ich immer wieder als unbefriedigend und mühsam.

Diese Unzufriedenheit kombiniert mit „Lockdown bedingter Langeweile“ haben 7 Minuten Warm-Ups als Ergebnis hervorgebracht.

Die Warm-ups sind folgendermaßen gegliedert:

1) Klang

Alle Bläser:innen beginnen in der für sie angenehmsten Lage.

2) Artikulation

Idem.

3) Ansatz

Die Bindeübungen sind so konzipiert, dass die drei Varianten gleichzeitig erklingen können. Die weniger versierten Musiker:innen spielen drei Mal die einfache Version in angenehmer Lage und jene mit ausreichend Ansatz wechseln auf die anspruchsvolleren Variationen.

4) Technik

Bei den Tonleiterübungen bleibt die erste Version quasi im Fünftonraum, während die Variation bis zur None läuft. Auch hier können beide Varianten gleichzeitig gespielt werden.

5) Intonation

Die Intonationsübung soll die Vorstellungskraft der Intervalle und Tonhöhen fördern. Sämtliche Intervalle bis zur Quint werden zuerst gesungen und anschließend gespielt.

6) Dynamik

Die abschließende Dynamikübung ist gleichzeitig eine Intonationsübung. Dabei wird die dynamische Bandbreite vom ppp bis zum fff ausgelotet. Harmonische Grundlage dafür sind die gängigsten Akkorde der Blasmusikliteratur.

Wenn die Übungen ohne Pause durchgespielt werden, dauern sie exakt 7 Minuten!

Die Partitur könnt Ihr hier kostenfrei runterladen:

Das Stimmenmaterial zu den 7 Minuten Warm-Ups sind kostenfrei direkt bei Dietmar Rainer erhältlich. Einfach Mail an: Dietmar Rainer dietmar@toccata.info.

Vita Dietmar Rainer

Dietmar Rainer ©daniela-bruggerDSC_7525
Dietmar Rainer ©danielabrugger

Dietmar Rainer, Jahrgang 1973, stammt aus dem Schnalstal in Südtirol/ Italien.

Er studierte Instrumentalpädagogik im Hauptfach Trompete mit Schwerpunkt Chor- und Ensembleleitung an der Universität Mozarteum in Salzburg und Konzertfach Trompete an der Anton-Bruckner Privatuniversität in Linz. Gleichzeitig besuchte er zahlreiche Meisterkurse und nahm regelmäßig Privatunterricht bei Bo Nielsson in Malmö und Wolfgang Guggenberger in München.

Während seiner Studienzeit spielte er in namhaften Ensembles und Orchestern, unterrichte im Musikum Salzburg und war Leiter der Musikschule Berchtesgadener Land.

Nach dem Studium unterrichtete er ein Jahr an der Chulalongkorn University in Bangkok/Thailand.

Anschließend verlegte er seinen Lebensmittelpunkt wieder nach Südtirol. Er ist dort als Musiklehrer, Referent, Dirigent, Arrangeur und Organist tätig. Mehrere Jahre leitete er erfolgreich den Kirchenchor Schnals und die Musikkapelle Schnals, derzeit ist er Organist in Schnals und dirigiert die Musikkapelle Naturns und die Musikkapelle Kortsch.

In den vergangenen Jahren spezialisierte er sich auf Blasorchesterleitung und Instrumentation.

Er absolvierte das fünfjährige Studium am European Institute for Band (ISEB) in Trient bei Jan Cober, Felix Hauswirth, Alex Schillings, Josè Pasqual Vilaplana und Carlo Pirola.

Kürzlich erlangte er seinen Master of Music with specializiation in Wind Band / Brass Band Conducting an der Zuyd University of Applied Sciences in Maastricht (NL) bei Jan Cober.

Mit seinem Instrumentationsservice Toccata – Maßgeschneiderte Musikarrangements fertigt er Arrangements für verschiedenste Formationen an und ist damit international erfolgreich.

Weitere Informationen zu Dietmar Rainer findet Ihr auf seiner Website: www.toccata.info

Transkriptionen für Blasorchester von Dietmar Rainer:

Alessandro Marcello: Adagio from the Concerto for Oboe
Henry Purcell: Funeral Music for Queen Mary
Felix Mendelssohn-Bartoldy: Ich harrete des Herrn für 2 Sopran-Stimmen, Chor und Blasorchester
Dietrich Buxtehude: Ihr lieben Christen, freut euch nun

Alexandra Link

Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Musizierende Menschen zusammen zu bringen meine Leidenschaft.

    2 thoughts on “7 Minuten Warm-Ups für Blasorchester

    • Pingback: Blasmusikblog Rückblick & Ausblick… – Blasmusik

    • 5. Januar 2024 at 23:50
      Permalink

      Tolle Sache, es muss nur von den MusikerInnen akzeptiert werden. Zuvor gilt es den Dirigenten davon zu überzeugen. Ich habe in den >50 Jahren in mehr als 10 Orchestern/ Blaskapellen/ Pausaunenchören Flügelhorn gespielt und kann nur bestätigen, dass die ersten 10 Minuten einblasen enorm hilfreich sein können, und dann erst mit der Probenarbeit zu beginnen 🙂

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